Le Chalet

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Werkdaten
Titel: Le Chalet
Form: Oper
Originalsprache: Französisch
Musik: Adolphe Adam
Libretto: Eugène Scribe und Anne-Honoré-Joseph Duveyrier (Mélesville)
Literarische Vorlage: „Jery und Bäteli“ von Johann Wolfgang von Goethe
Uraufführung: 25. September 1834
Ort der Uraufführung: Paris
Spieldauer: ≈1 Stunde, 30 Minuten
Ort und Zeit der Handlung: Berghütte im Kanton Appenzell während der napoleonischen Kriege
Personen
  • Daniel, ein junger Bauer (Tenor)
  • Max, ein Schweizer Offizier (Bariton)
  • Bettly, seine Schwester, eine junge Bäuerin (Sopran)

Chor: Soldaten, Bauern und Bäuerinnen

Le Chalet, deutsch: Das Chalet (Die Schweizerhütte), ist eine im 19. Jahrhundert entstandene komische Oper in einem Akt von Adolphe Adam. Das Libretto stammt von Eugène Scribe und Anne-Honoré-Joseph Duveyrier (Mélesville), nach dem Singspiel Jery und Bäteli von Johann Wolfgang von Goethe.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Frankreich war dieses Werk Adolphe Adams im 19. Jahrhundert dessen erfolgreichste Oper. Sie wurde an der Opéra-Comique bis 1873 tausendmal und einschließlich der letzten Neuinszenierung im Jahre 1922 dort insgesamt 1547 mal aufgeführt. Auch in anderen Ländern stand die Oper jahrzehntelang auf dem Spielplan. Gaetano Donizetti bearbeitete das französische Libretto und vertonte es unter dem Titel Betly ossia La capanna svizzera.

Die Bedeutung von Le Chalet hängt einerseits damit zusammen, dass Adolphe Adam auf Material aus seiner Kantate zurückgriff, die 1825 den 2. Preis des Prix de Rome erhalten hatte und andererseits mit dem theatralisch perfekten Libretto von Scribe und Mélesville.[1]

Instrumentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, Kornett, Trompete, 3 Posaunen, Pauken, Schlagzeug (große Trommel, Triangel), Streicher

Bühnenmusik: Trompete

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Berghütte im Schweizer Kanton Appenzell:

Daniel hat die Hochzeitsvorbereitungen mit Bettly getroffen, die bisher alle seine Anträge abgewiesen hat. Da man ihm einen Streich gespielt und das Einverständnis Bettlys durch einen fingierten Brief vorgetäuscht hat, erweisen sich auch diesmal seine Hoffnungen als vergebens. In der Hütte hat eine Gruppe von Soldaten Quartier genommen, denen sich Daniel in seiner Verzweiflung anschließen will. Er übergibt der bestürzten Bettly mit dem bereits vorbereiteten Heiratsvertrag auch sein Testament.

Bettlys Bruder Max, den die Schwester nicht erkannt hat, ist auch unter den Soldaten und versucht sie dazu zu bewegen, einer Verbindung mit Daniel zuzustimmen. Als Max seiner Schwester zum Dank für gutes Essen einen Kuss gibt, fordert ihn der eifersüchtige Daniel zum Duell. Bettly versucht vergeblich, Daniel von seinem Entschluss abzubringen, sich den Soldaten anzuschließen. Max hingegen gibt Bettly zu verstehen, er würde sich mit keinem verheirateten Mann duellieren, um sie zu einer Verbindung mit Daniel zu bewegen, worauf sie sofort behauptet, Daniel sei bereits verheiratet.

Daniel bittet Gott um Hilfe, weil er sich noch im Glauben befindet, sich mit Max duellieren zu müssen. Bettly, die zunächst versucht hatte, ihr Einverständnis zur Ehe mit Daniel als Scherz hinzustellen, gibt auf Drängen von Max ihren Widerstand gegen eine Verbindung mit Daniel auf und unterschreibt den Ehevertrag. Nun muss sich auch Max seiner Schwester zu erkennen geben, weil Bettly die Gültigkeit des Ehevertrages von der Unterschrift ihres Bruders abhängig macht.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters, Band 1, Hrsg. Carl Dahlhaus und Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth unter Leitung von Sieghart Döhring, ISBN 3-492-02411-4

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1957: Liveaufnahme ohne Dialoge, Chor und Orchestre Lyrique de l’ORTF, UORC music 314 (1 LP)
  • 1965: Aufnahme ohne Dialoge, Orchestre Lyrique de l’ORTF, Musidisc 201942 (1 CD)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Le Chalet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters, S. 7/8