Les Orientales

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Les Orientales (Die Orientalen) ist eine Sammlung von Gedichten des französischen Schriftstellers Victor Hugo, die im Januar 1829 veröffentlicht wurde. In dieser Sammlung würdigt Hugo die nationale Befreiungsbewegung des griechischen Volkes.

Die 41 Gedichte der Sammlung, von denen 36 im Jahr 1828 geschrieben wurden, zeigen Szenen in den Farben des östlichen Mittelmeers und Metaphern für die freiheitsliebenden Griechen und die imperialistischen osmanischen Türken.

Aufgrund ihrer Darstellung werden die Gedichte oft als typisches Beispiel für den „romantischen Orientalismus“ in der französischen Literatur angesehen.[1]

Eines der bekanntesten Gedichte daraus ist Les Djinns (Die Dschinnen),[2] ein als ein großes Crescendo und Decrescendo konzipiertes Gedicht mit zunehmender und abnehmender Silbenzahl seiner einzelnen Strophen, das von verschiedenen namhaften französischen Komponisten vertont wurde.

Si je n’étais captive,
J’aimerais ce pays, […]
Si le long du mur sombre
N’étincelait dans l’ombre
Le sabre des spahis.[3]

Wäre ich nicht gefangen,
würde ich dieses Land lieben, […].
Funkelte entlang der dunklen Mauer
nicht im Schatten
der Säbel der Sipahis.

Harem au kiosque, orientalistisches Gemälde von Jean-Léon Gérôme, einem Zeitgenossen Hugos

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mazeppa, Illustration von Victor Masson (1868)
Sara la baigneuse, Illustration von Marius Vasselon (1890).
  1. Le Feu du Ciel / Feuer vom Himmel
  2. Canaris / Kanaris
  3. Les têtes du sérail / Die Köpfe des Serail
  4. Enthousiasme / Begeisterung
  5. Navarin / Navarin
  6. Cri de guerre du mufti / Kriegsruf des Mufti
  7. La douleur du pacha / Des Pascha’s Schmerz
  8. Chanson de pirates / Piratenlied
  9. La captive / Die Gefangene
  10. Clair de lune / Mondschein
  11. Le voile / Der Schleier
  12. La sultane favorite / Die Favoritsultane
  13. Le derviche / Der Derwisch
  14. Le château-fort / Das feste Schloß
  15. Marche turque / Türkischer Marsch
  16. La bataille perdue / Die verlorne Schlacht
  17. Le ravin / Die Schlucht
  18. L'Enfant / Das Kind
  19. Sara la baigneuse / Sarah, die Badende
  20. Attente / Erwartung
  21. Lazzara / Lazzara
  22. Vœu / Wunsch
  23. La ville prise / Die eroberte Stadt
  24. Adieux de l'hôtesse arabe / Lebewohl der arabischen Wirthin
  25. Malédiction / Fluch
  26. Les tronçons du serpent / Die zerhackte Schlange
  27. Nourmahal-la-Rousse / Nurmahal, die Rothe
  28. Les Djinns / Die Djinn’s
  29. Sultan Achmet / Sultan Achmet
  30. Romance mauresque / Maurische Romanze
  31. Grenade / Granada
  32. Les bleuets / Die Kornblumen
  33. Fantômes / Phantome
  34. Mazeppa / Mazeppa (An Louis Boulanger)
  35. Le Danube en colère / Der zürnende Danubius
  36. Rêverie / Traum
  37. Extase / Ekstase
  38. Le Poëte au calife / Der Dichter an den Kalifen
  39. Bounaberdi / Bunaberdi
  40. Lui / Er
  41. Novembre / November

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Victor Hugo: Les Orientales. Charles Gosselin et Hector Bossange, Paris 1829.
    • Victor Hugo: Aus dem Morgenlande. Fischer, Kassel 1903. (In das Deutsche übertragen von Hildegard Stradal).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Les Orientales – Quellen und Volltexte (französisch)
Commons: Les Orientales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franck Laurent: Victor Hugo (1802–1885).
  2. zit. in einer deutschen metrischen Übertragung von Martin Hartmann und Georg Winter: Die Dschinnen. In: Zeitschrift für französische Sprache und Literatur. Band 19, 1897, S. 119–122, JSTOR:40612705, S. 119.
  3. IX La Captive. In: Les Orientales. Ollendorf, Paris 1912, S. 667–669 (Volltext [Wikisource]).