Magnesiumthiosulfat

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Strukturformel
Allgemeines
Name Magnesiumthiosulfat
Andere Namen

Magnesiumhyposulfit

Summenformel MgS2O3
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff (Hexahydrat)[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 160917
Wikidata Q18212174
Eigenschaften
Molare Masse
  • 136,43 g·mol−1 (wasserfrei)
  • 244,53 g·mol−1 (Hexahydrat)
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,82 g·cm−3 (20 °C)[2]

Siedepunkt

Zersetzung ab 170 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Magnesiumthiosulfat ist das stabile Magnesiumsalz der in freiem Zustand instabilen Thioschwefelsäure.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magnesiumthiosulfat wird durch Einrühren von Schwefel in kochende Magnesiumsulfitlösung hergestellt:[4]

Sie kann auch durch Reaktion von Bariumthiosulfat mit Magnesiumsulfat gewonnen werden.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magnesiumthiosulfat-Hexahydrat bildet farblose Kristalle. Diese verlieren bei 170–420 °C ihr Kristallwasser.[1] Das Hexahydrat hat eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62.[5]

Magnesiumthiosulfat ist ein Reduktionsmittel.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auguste Lumière entwickelte aus der ursprünglichen Fotochemikalie das intravenös zu spritzende Medikament Magnesiumthiosulfat (damaliger Handelsname: Emgé).[6]

Magnesiumthiosulfat wurde auch als Blutstabilisator verwendet.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Y. Elerman, J. W. Bats, H. Fuess: Deformation density in complex anions. IV. Magnesium thiosulfate hexahydrate, MgS2O3.6H2O. In: Acta Crystallographica Section C Crystal Structure Communications. Band 39, Nr. 5, 15. Mai 1983, S. 515–518, doi:10.1107/s0108270183005338.
  2. a b David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-74.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Real-Encyclopädie der gesammten Pharmacie, 1886, S. 479 (urn:nbn:de:hbz:061:2-16018-p0489-2)
  5. a b A. Visweswaramurthy: Proton magnetic resonance study of the crystal structure of magnesium thiosulphate hexahydrate, MgS2O3.6H2O. In: Acta Crystallographica. Band 16, Nr. 10, 1963, S. 933–935, doi:10.1107/S0365110X63002528.
  6. Magnesium thiosulfuricum (Memento des Originals vom 23. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.metafackler.de
  7. O. Schürch, H. Willenegger, H. Knoll: Blutkonservierung und Transfusion von konserviertem Blut. Springer-Verlag, 1942, ISBN 978-3-7091-9877-3, S. 109–111 (Google Books).