Maikainit

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Maikainit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1992-038[1]

IMA-Symbol

Mai[2]

Chemische Formel Cu10Fe3MoGe3S16[3]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide, Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/C.10
II/C.10-050

2.CB.30
02.09.04.03
Ähnliche Minerale Ovamboit, Colusit
Kristallographische Daten
Kristallsystem Kubisch
Kristallklasse; Symbol kubisch-hexakisoktraedisch; 43m
Raumgruppe (Nr.) P43n[4] (Nr. 218)
Gitterparameter a = 10,64 Å[4]
Formeleinheiten Z = 1[4]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 4,54 (VHN30=275 bis 345 kg/mm²)
Spaltbarkeit keine
Farbe gelb
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz

Maikainit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Er kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Cu10Fe3MoGe3S16[3], ist also chemisch gesehen ein Kupfer-Eisen-Molybdän-Germanium-Sulfid.

Maikainit ist undurchsichtig und konnte bisher nur in Form mikroskopisch kleiner, oktaedrischer oder rhombendodekaedrischer Kristalle sowie gerundeter Körner von gelber Farbe und metallischem Glanz gefunden werden.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maikainit ist nach der Typlokalität, der Maikain-Goldlagerstätte in Kasachstan, benannt. Erstmals beschrieben wurde das Mineral 2003 durch E. M. Spiridonov.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Maikainit zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : S,Se,Te ≈ 1 : 1“, wo er zusammen mit Colusit, Germanit, Germanocolusit, Morozeviczit, Nekrasovit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Stibiocolusit, Sulvanit und Vinciennit die „Colusit-Gruppe“ mit der System-Nr. II/C.10 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Maikainit ebenfalls in die Abteilung der „Metallsulfide, M : S = 1 : 1 (und ähnliche)“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „mit Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Silber (Ag) usw.“ zu finden ist, wo es zusammen mit Colusit, Germanit, Germanocolusit, Nekrasovit, Ovamboit und Stibiocolusit die „Germanitgruppe“ mit der System-Nr. 2.CB.30 bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Maikainit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Renierit, Germanit und Ovamboit in der „Germanitgruppe“ mit der System-Nr. 02.09.04 innerhalb der Unterabteilung „Sulfide – einschließlich Selenide und Telluride – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n) : p = 1 : 1“ zu finden.

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maikainit fand sich eingeschlossen in Ovamboit sowie als Überwachsung von Colusit. Die Paragenese umfasst weiterhin die Minerale Sphalerit, Bornit und Baryt. Maikainit bildet mit Ovamboit eine kontinuierliche Mischkristallreihe, die durch die Ersetzung von Molybdän durch Wolfram und zusätzliche Variationen in der Belegung des Eisen-Kupfer-Gitterplatzes gekennzeichnet ist.

Neben dem Erstfund in Kasachstan wurde Maikainit bislang nur noch in der geologisch ähnlichen Tsumeb-Lagerstätte in Namibia entdeckt.

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maikainit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe P43n (Raumgruppen-Nr. 218)Vorlage:Raumgruppe/218 mit dem Gitterparameter a = 10,64 Å sowie eine Formeleinheit pro Elementarzelle.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • E. M. Spiridonov: Maikainite Cu20(Fe,Cu)6Mo2Ge6S32 and ovamboite Cu20(Fe,Cu,Zn)6W2Ge6S32: new minerals in massive sulfide base metal ores, in: Doklady Earth Sciences, Band 393A (2003), S. 1329–1332
  • Mineralogical Association of Canada – Maikainite (Datenblatt, PDF 18,8 kB)
  • J. L. Jambor, A. C. Roberts (2004): New Mineral Names. The American Mineralogist 89, S. 1830 (PDF 453 kB; S. 5)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b IMA/CNMNC List of Mineral Names 2012 (PDF; 1,6 MB)
  4. a b c Mineralogical Association of Canada – Maikainite@1@2Vorlage:Toter Link/www.mineralogicalassociation.ca (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Datenblatt, PDF 18,8 kB)