Mainbrücke Mainflingen

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Bundesautobahn 45 Mainbrücke Mainflingen
Mainbrücke Mainflingen
Bundesautobahn 45 Mainbrücke Mainflingen
Süd-West Ansicht
Überführt Bundesautobahn 45
Unterführt Main, Mainkilometer 76,630
Ort Kleinostheim, Mainhausen
Konstruktion Spannbeton-Hohlkastenbrücke
Gesamtlänge 449,1 m
Breite 2×19,25 m
Längste Stützweite 133 m
Durchfahrtshöhe 7,60 m
Baubeginn 1976
Fertigstellung 1978
Lage
Koordinaten 50° 0′ 50″ N, 9° 2′ 8″ OKoordinaten: 50° 0′ 50″ N, 9° 2′ 8″ O
Mainbrücke Mainflingen (Bayern)
Mainbrücke Mainflingen (Bayern)

Die Mainbrücke Mainflingen ist ein Bauwerk der Bundesautobahn 45, welches den Main als Landesgrenze zwischen Hessen und Bayern in Höhe des Mainhausner Ortsteils Mainflingen in Hessen, beziehungsweise Kleinostheims in Bayern quert. Am Autobahnkilometer 253,7 überspannt sie den Main bei Stromkilometer 76,630 sowie Vorlandbereiche. Die Brücke liegt zwischen den Anschlussstellen Kleinostheim und Mainhausen.

Die Mainbrücke entstand im Rahmen des Neubaus der Autobahn von Gießen nach Aschaffenburg. Sie kostete 17,6 Millionen Mark. Baubeginn war 1976, 1978 wurde die Brücke dem Verkehr übergeben. Die Balkenbrücke weist für jede Richtungsfahrbahn einen Überbau auf, der jeweils für drei Fahrstreifen und einen Standstreifen ausgelegt ist.

Von 2024 bis 2030 findet der Neubau der Brücke statt.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brückenuntersicht

Der 449,06 m lange Brückenzug besteht aus einer Spannbetonbalkenbrücke. Auf der rechten Mainseite ist eine vierfeldrige Vorlandbrücke mit 168,36 m Länge und einheitlichen Stützweiten von 42,09 m angeordnet. Nach einer Dehnfuge auf einem Trennpfeiler folgt die dreifeldrige 278,06 m lange Strombrücke mit Stützweiten von 72,53 m im rechtsmainischen Randfeld, 133 m im mittleren Feld und 72,53 m im linksmainischen Randfeld.

Das Bauwerkssystem der Spannbetonbrücken weist in Längsrichtung den Durchlaufträger auf. In Querrichtung besitzen die Überbauten einen einzelligen, 19,25 m breiten Hohlkastenquerschnitt, dessen Bodenplatte 9,85 m breit ist und bei der Vorlandbrücke eine konstante Konstruktionshöhe von 3,0 m aufweist. In der Hauptöffnung über dem Main beträgt die Konstruktionshöhe 4,8 m und nimmt in den benachbarten Feldern auf 3,0 m am westlichen Widerlager beziehungsweise am Trennpfeiler ab.

Bauausführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nord-Ost-Ansicht

Die Überbauten der Brücke wurden im Taktschiebeverfahren erstellt. Der rechtsmainische Taktkeller war neben dem Trennpfeiler aufgebaut worden. Der erste Schritt bestand aus der Fertigung der Vorlandbrücke in Richtung Osten, die zum Freimachen der Fertigungsstätte 20 m über das Widerlager hinausgeschoben wurde. Im zweiten Schritt wurde die Strombrücke von beiden Seiten aus eingeschoben. Dazu erfolgte die Fertigung der rechten Hälfte der Brücke über dem Main in der Taktanlage am Trennpfeiler. Für die andere Hälfte wurde ein zweiter Taktkeller am linken Mainufer, hinter dem westlichen Widerlager, aufgebaut. Ein 25,5 m hoher ortsfester Hilfspylon auf dem eingeschobenen Überbau, an dem der Überbau zurückgehängt war, sowie Hilfsstützen im Randfeld sorgten für eine ausreichende Standsicherheit der über dem Main maximal 66,5 m weit auskragenden Konstruktion. Eine in Brückenmitte verbliebene Lücke mit 0,4 m Länge wurde lokal ausbetoniert. Anschließend folgte der Einbau der über die ganze Brückenlänge verlaufenden Spannglieder.

Die unterschiedlichen Konstruktionshöhen der Strombrücke wurden durch lösbare Fertigteile unter den Hohlkästen ausgeglichen, um einen Verschub zu ermöglichen.

Neubau der Mainbrücke: Spatenstich am 2. Mai 2024[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauarbeiten von 2024 bis 2030

Am 2. Mai 2024 beginnt der Neubau der Mainbrücke, der bis 2030 andauern soll.[1] Die bestehende Brücke wird durch eine moderne Zügelgurtbrücke mit zwei 15 Meter hohen Pylonen ersetzt. Um die Verkehrsverbindung während der gesamten Bauzeit aufrechtzuerhalten, erfolgt der Neubau in zwei Abschnitten:

Erster Bauabschnitt (2024–2026):

  • Erneuerung der Brücke mit den Fahrbahnen in Richtung Kleinostheim
  • Verkehr in Richtung Frankfurt über die provisorisch ertüchtigte Bestandsbrücke

Zweiter Bauabschnitt (2026–2030):

  • Abriss der alten Brücke
  • Neubau der zweiten Hälfte mit den Fahrbahnen in Richtung Frankfurt

Technische Daten:

  • Bauherr: Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nordbayern
  • Baukosten: ca. 192 Millionen Euro
  • Gesamtlänge: ca. 450 Meter
  • Bauweise: Zügelgurtbrücke mit zwei 15 Meter hohen Pylonen

Weitere Informationen:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heribert Thule: Entwicklungen im Brückenbau. In: Beton- und Stahlbetonbau, Jg. 73, 1978, S. 3–4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mainbrücke Mainflingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neubau zwingend erforderlich: A45-Brücke zwischen Mainhausen und Kleinostheim wird abgerissen, Offenbach Post 15.04.2024