Maldonit

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Maldonit
Maldonit aus der Eagle Hawk Union Mine, Maldon, Victoria (Australien)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Mdo[1]

Andere Namen

Wismuthgold[2]

Chemische Formel Au2Bi
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/A.03
II/A.03-040

2.AA.40
01.01.03.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol hexakisoktaedrisch; 4/m32/m
Raumgruppe Fd3m (Nr. 227)Vorlage:Raumgruppe/227
Gitterparameter a = 7,98 Å[3]
Formeleinheiten Z = 8[3]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 1,5 bis 2[4]
Dichte (g/cm3) gemessen: 15,46; berechnet: 15,70[4]
Spaltbarkeit deutlich nach {001} und {110}[4]
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe silbergrau, angelaufen kupferrot bis schwarz
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz undurchsichtig
Glanz Metallglanz

Maldonit, veraltet auch als Wismuthgold bekannt, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ mit der chemischen Zusammensetzung Au2Bi und besteht damit aus Gold und Bismut im Stoffmengenverhältnis 2 : 1.

Maldonit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt massive Körner oder dünne Überzüge, häufig in Verwachsungen von Gold und Bismut von silbergrauer Farbe mit pinkfarbenen Farbstich an frischen Oberflächen.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde erstmals 1869 von Georg Heinrich Friedrich Ulrich (1830–1900)[5] in der Typlokalität Nuggety Reef in Maldon im australischen Bundesstaat Victoria gefunden. Es ist nach dieser auch benannt.

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Maldonit zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Bezsmertnovit und Bilibinskit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Kupfer, Silber und Gold.

In der Systematik nach Dana zählt es im Gegensatz zur Strunz-Systematik nicht zu den Sulfiden, sondern bildet eine eigene Untergruppe der metallischen Elemente außer den Platinmetallen.

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maldonit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fd3m (Raumgruppen-Nr. 227)Vorlage:Raumgruppe/227 mit dem Gitterparameter a = 7,98 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maldonit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen in Gold-Quarz-Adern und Skarnen bei Temperaturen unter 373 °C. Es ist vergesellschaftet mit Gold, Bismut, Bismuthinit, Joséit, Arsenopyrit, Löllingit, Pyrit, Pyrrhotin, Chalkopyrit, Cubanit, Scheelit, Apatit, Siderit, Calcit und Quarz.

EMS-Aufnahme der Phasen Maldonit, Bismut, Bismuthinit, Pyrit und Au-Ag in Quarz aus der Goldmine Ädelfors. Auffällig ist die Anordnung in sog. Trails, vermutlich ehemalige Risse.

Neben der Typlokalität und weiteren Funden in Australien sind weitere Funde aus Mariana in Brasilien, Hedley in Kanada, Coyhaique in Chile, Tongling in China, Sušice und Humpolec in Tschechien, Schweden (Ädelfors[6]), Finnland, Bonnac und Salsigne in Frankreich, Laurion in Griechenland, der Ōsumi-Halbinsel in Japan, dem hohen Atlas in Marokko, Karibib in Namibia, Radzimowice in Polen, Nucet in Rumänien, Russland, Rustenburg in Südafrika, den US-Bundesstaaten Alaska, Kalifornien, Idaho und North Carolina, sowie Harare und Masvingo in Simbabwe.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maldonite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. Vom Erstbeschreiber Ulrich selbst ausgefülltes Probenschildchen
  3. a b Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 58.
  4. a b c Maldonite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 63 kB; abgerufen am 15. September 2017]).
  5. Australian Dictionary of Biography - Ulrich, Georg Heinrich Friedrich (George Henry Frederick) (1830–1900)
  6. Jonas Börje Lundin: Untersuchung von bismutgebundenen Goldvererzungen bei Vetlanda, Südschweden. 2015, doi:10.13140/RG.2.1.4330.2483 (researchgate.net [PDF; 9,6 MB; abgerufen am 14. September 2017]).
  7. Fundortliste für Maldonit beim Mineralienatlas und bei Mindat