Manuel Felipe de Tovar

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Manuel Felipe de Tovar, Gemälde von Martín Tovar y Tovar, 1874
Unterschrift von Manuel Felipe de Tovar
Staatsgebiet des Estado de Venezuela mit seinen Provinzen während der Präsidentschaft von Manuel Felipe de Tovar

Manuel Felipe de Tovar (* 1. Januar 1803 in Caracas, Venezuela; † 21. Februar 1866 in Paris, Frankreich) war ein konservativer venezolanischer Politiker. Von 1859 bis 1861 war er Staatspräsident Venezuelas.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tovar, geboren im Vizekönigreich Neugranada, war der älteste Sohn von sechs Kindern der Eltern Francisco Nicolás de Tovar y Tovar und María Altagracia de Tovar y Ponte. Die Familie väterlicherseits entstammte dem Bischof von Caracas Fray Mauro de Tovar, sein Onkel war der begüterte Martín Tovar Ponte, Conde de Tovar, der 1843 zusammen mit seinem Neffen ihnen gehörende Ländereien für die erste deutsche Kolonie mit staatlicher Unterstützung, die Colonia Tovar, stiftete.[2] Auch er hatte den Grafentitel Conde de Tovar (III.) geerbt. 18-jährig wurde er von seiner Familie nach England und Frankreich zu einer humanistischen Ausbildung geschickt. 1829 kehrte er zurück und ließ sich in Caracas nieder. Am 1. September 1830 heiratete er Encarnación Rivas Pacheco.

Politische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Rückkehr nach Caracas wurde er zunächst Mitglied des Stadtrats, des Ayuntamiento, und trat in den 1830 gegründeten Partido Conservador ein. Im gleichen Jahr hatte sich Venezuela aus Großkolumbien gelöst und seine Selbständigkeit erklärt. 1832 wurde er zum Abgeordneten des Nationalkongresses gewählt. Er finanzierte die 1840 unter der Redaktion von Antonio Leocadio Guzmán gegründete Zeitung El Venezolano mit. Guzmán war Mitgründer des Partido Liberal. Ab 1843 war Tovar wiederholt Präsident der Cámara de Representantes Venezuelas.

Ein Jahr vor seiner Präsidentschaft hatte er sich Julián Castro Contreras in der venezolanischen Märzrevolution von 1858 angeschlossen, die aus einer bewaffneten Rebellion gegen die Ideologien von José Tadeo Monagas bestand, der den Liberalismus verteidigte. Bei der ersten freien, direkten und geheimen Präsidentenwahl in Venezuela 1860 erhielt er 35.010 der gültigen Stimmen, seine Gegenkandidaten Pedro Gual 4389 und José Antonio Páez 746 Stimmen. Wahlberechtigt waren nach der Verfassung von 1858 Männer über 20 Jahren. Seine Amtszeit fiel in den Beginn des Föderalen Krieges und dauerte vom 29. September 1859 bis 20. Mai 1861, wobei er bis zum 12. April 1860 das Amt nur interimistisch ausübte.[3] Es gelang ihm nicht, das in Unruhe gefallene und verschuldete Land zu befrieden. Am 27. August 1861 nahmen Anhänger des Generals Páez Pedro Gual und die Minister im Regierungsgebäude gefangen, Oberst Echezuria rief die Diktatur von Páez aus.[4]

Nach der Präsidentschaft ging er mit seiner Familie nach Paris in Frankreich, wo er im Alter von 63 Jahren starb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carlos Rodríguez Ganteaume: Tovar, Manuel Felipe de. In: fundacionempresaspolar.org. Fundación Empresas Polar; (spanisch).
  • El Presidente Manuel Felipe Tovar auf Efemérides Venezolanas
  • Gobierno en Línea: Nuestros Presidentes, Biografía del Presidente Manuel Felipe de Tovar. In: gob.ve. 2005, archiviert vom Original am 16. Juli 2011;.
  • Jorge Escalona, Antonio González (Hrsg.): Archivo de Manuel Felipe de Tovar. Documentos extractados. Academia Nacional de la Historia, Caracas 1984 (spanisch).
  • Manuel Felipe Tovar. In: Guillermo Moron: Los presidentes de Venezuela, 1811–1994. Planeta, Caracas 1993, ISBN 978-980-271-205-2, S. 99–108 (spanisch, archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manuel Felipe de Tovar – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Centralismo: "causa del mal" – Historia de Venezuela en imágenes. In: fundacionempresaspolar.org. Fundación Empresas Polar, abgerufen am 6. Mai 2022 (spanisch).
  2. Sixto Laya Gimón: Colonia Tovar First Venezuelan Immigration Project 1843. 2021, S. 7 (academia.edu).
  3. Countries VW – Venezuela. In: rulers.org. Abgerufen am 6. Mai 2022 (englisch).
  4. Alfred Joseph Deberle: History of South America from its discovery to the present time. Sonnenschein, London, New York 1899, S. 144 (englisch, archive.org).
VorgängerAmtNachfolger
Pedro GualPräsident von Venezuela
1859–1861
Pedro Gual