Marie-Michèle Gagnon

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Marie-Michèle Gagnon
Nation Kanada Kanada
Geburtstag 25. April 1989 (35 Jahre)
Geburtsort Lévis, Kanada
Größe 177 cm
Gewicht 68 kg
Karriere
Disziplin Riesenslalom, Slalom, Abfahrt
Super-G, Kombination
Verein Mont-Orignal
Status zurückgetreten
Karriereende März 2023
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 13. Dezember 2008
 Einzel-Weltcupsiege 2
 Gesamtweltcup 13. (2013/14)
 Abfahrtsweltcup 16. (2020/21)
 Super-G-Weltcup 11. (2020/21)
 Riesenslalomweltcup 14. (2015/16)
 Slalomweltcup 6. (2013/14)
 Kombinationsweltcup 1. (2013/14)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Super-G 0 0 1
 Slalom 0 0 2
 Kombination 2 0 0
 

Marie-Michèle Gagnon (* 25. April 1989 in Lévis, Québec) ist eine ehemalige kanadische Skirennläuferin. Ihre stärksten Disziplinen waren Riesenslalom und Slalom sowie die Kombination. Im Verlaufe ihrer Karriere gewann sie zwei Weltcuprennen.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gagnon fuhr ihre ersten FIS-Rennen im Dezember 2004 und feierte bereits einen Monat später ihren ersten Sieg auf dieser Stufe. Bei ihrer ersten Teilnahme an nationalen Juniorenmeisterschaften holte sie sich im März 2005 den Titel im Super-G. Im Nor-Am Cup ging sie ab November 2005 an den Start und fuhr am 8. Dezember 2005 erstmals in die Punkteränge. Die ersten Siege im Nor-Am Cup errang Gagnon am 5. Februar 2007, als sie in Apex am selben Tag sowohl den Super-G als auch die Super-Kombination zu ihren Gunsten entschied.[1] Am Ende der Saison 2006/07 reichte dies für den ersten Platz in der Kombinationswertung, den zweiten Platz in der Super-G-Wertung und den fünften Platz in der Gesamtwertung. Aufgrund eines dreifachen Beinbruchs konnte sie in der Saison 2007/08 keine Rennen bestreiten.[2]

Am 13. Dezember 2008 hatte Gagnon beim Riesenslalom von La Molina ihre Premiere im Weltcup. Nachdem sie sich in den drei folgenden Rennen nicht für den zweiten Durchgang qualifizieren konnte, überraschte sie am 25. Januar 2009 in Cortina d’Ampezzo mit dem neunten Platz im Riesenslalom und holte damit ihre ersten Weltcuppunkte. Im Nor-Am Cup 2008/09 feierte sie vier Siege und sicherte sich damit den Gesamtsieg sowie den Sieg in der Riesenslalomwertung. Zum Ende des Winters gewann sie den ersten von insgesamt 15 kanadischen Meistertiteln. Ein 14. Platz war im Weltcup 2009/10 ihr bestes Ergebnis. Im Nor-Am Cup 2009/10 erreichte Gagnon mit zwei Siegen den dritten Platz in der Riesenslalomwertung. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 war Platz 21 ihr bestes Ergebnis. Vom Winter 2010/11 an konzentrierte sich Gagnon nun überwiegend auf den Weltcup. Das beste Ergebnis dieser Saison war Platz 5 im Riesenslalom von St. Moritz. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen wurde sie 22. im Super-G und 23. im Riesenslalom.

Auch in der Saison 2011/12 hielt sich Gagnon nahe der Weltspitze und erzielte mehrere Top-10-Platzierungen. Nachdem sie am 4. März 2012 als Fünfte des Slaloms von Ofterschwang ihr Karriere­bestergebnis egalisiert hatte, fuhr sie sechs Tage später im Slalom von Åre auf den dritten Platz, gleichbedeutend mit ihrer ersten Podestplatzierung.[3] Ihren ersten Weltcupsieg feierte Gagnon in der Weltcupsaison 2013/14 in der Super-Kombination in Zauchensee am 12. Januar 2014, vor Michaela Kirchgasser und Maria Riesch. Dies war der erste kanadische Weltcup-Podestplatz in dieser Disziplin überhaupt.[4] Da die zweite Super-Kombination in Crans-Montana abgesagt werden musste, stand Gagnon nach nur einem Bewerb als Disziplinensiegerin fest. Im darauf folgenden Winter 2014/15 konnte sie dieses Niveau nicht ganz halten, klassierte sich aber fünfmal unter den ersten zehn. Die Weltcupsaison 2015/16 brachte wieder eine Leistungssteigerung: Gagnon wurde Dritte des Slaloms von Crans-Montana und gewann am 28. Februar 2016 in Soldeu erneut eine Super-Kombination, vor Wendy Holdener und Anne-Sophie Barthet.[5] Ihr bestes Ergebnis in der Saison 2016/17 war Platz 4 in der Super-Kombination von Crans-Montana.

Anfang Dezember 2017 stürzte Gagnon beim Abfahrtstraining in Lake Louise schwer und zog sich im rechten Knie einen Kreuzbandriss zu, womit sie für die restliche Saison ausfiel.[6] Bei ihrem Comeback zu Beginn der Saison 2018/19 verzichtete sie fortan auf Slaloms und wandte sich vermehrt den schnellen Disziplinen zu. Das Saisonbestergbnis gelang ihr denn auch in einem Super-G, als sie in St. Moritz auf Platz 6 fuhr. In der Saison 2019/20 war ein 13. Platz in der Abfahrt von Bansko das beste Ergebnis. Von der Saison 2020/21 an verzichtete Gagnon auch auf Riesenslaloms und Kombinationen, wodurch sie sich zur reinen Speed-Spezialistin wandelte.[7] Dieser Schritt bescherte ihr unter anderem einen dritten Platz im Super-G von Garmisch-Partenkirchen. In der Saison 2021/22 fuhr sie fünfmal unter die besten zehn, bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking resultierten Platz 8 in der Abfahrt und Platz 14 im Super-G. Nach einer mäßig verlaufenen Saison 2022/23 mit nur einem Top-10-Ergebnis und dem Verzicht auf die WM-Abfahrt in Cortina d’Ampezzo erklärte Gagnon am 15. Februar 2023 ihren Rücktritt vom Spitzensport.[8]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gagnon ist seit 2008 mit dem US-amerikanischen Skirennläufer Travis Ganong liiert.[9] Kennengelernt hatten sie sich am Mont Sainte-Anne über ihren gemeinsamen Bekannten Louis-Pierre Hélie.[10] Im September 2021 verkündeten Gagnon und Ganong in Zermatt ihre Verlobung.[11] Am 22. März 2023 gaben sie nach dem gemeinsamen Karriereende ihre Hochzeit bekannt.[12]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 5 Podestplätze, davon 2 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
12. Januar 2014 Zauchensee Österreich Super-Kombination
28. Februar 2016 Soldeu Andorra Super-Kombination

Weltcupwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gesamt Abfahrt Super-G Riesenslalom Slalom Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2008/09 73. 63 35. 31 33. 32
2009/10 103. 21 43. 21
2010/11 29. 225 49. 5 16. 87 22. 85 15. 48
2011/12 21. 373 44. 5 26. 75 10. 248 12. 45
2012/13 21. 349 32. 25 23. 104 17. 143 4. 77
2013/14 13. 521 51. 2 19. 66 19. 121 6. 232 1. 100
2014/15 28. 279 31. 29 34. 19 11. 186 5. 45
2015/16 16. 598 44. 8 14. 174 11. 271 4. 145
2016/17 14. 452 30. 44 15. 156 15. 152 7. 100
2017/18 86. 40 37. 14 38. 26
2018/19 46. 167 23. 77 24. 70 13. 20
2019/20 63. 95 30. 49 37. 27 49. 3 27. 16
2020/21 24. 253 16. 128 11. 125
2021/22 36. 248 18. 177 26. 71
2022/23 66. 77 37. 20 29. 57

Nor-Am Cup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Saison 2006/07: 5. Gesamtwertung, 1. Kombinationswertung, 2. Super-G-Wertung
  • Saison 2008/09: 1. Gesamtwertung, 1. Riesenslalomwertung, 6. Slalomwertung
  • Saison 2009/10: 5. Gesamtwertung, 3. Riesenslalomwertung, 10. Slalomwertung
  • Saison 2013/14: 7. Slalomwertung
  • Saison 2015/16: 6. Riesenslalomwertung, 7. Slalomwertung
  • 25 Podestplätze, davon 16 Siege
Datum Ort Land Disziplin
5. Februar 2007 Apex Kanada Super-Kombination
5. Februar 2007 Apex Kanada Super-G
3. Januar 2009 Craigleith Kanada Slalom
4. Januar 2009 Craigleith Kanada Slalom
5. Januar 2009 Georgian Peaks Kanada Riesenslalom
1. Februar 2009 Nakiska Kanada Riesenslalom
17. März 2010 Waterville Valley USA Riesenslalom
18. März 2010 Waterville Valley USA Slalom
23. März 2012 Mont Sainte-Anne Kanada Slalom
3. Dezember 2013 Lowland Valley USA Riesenslalom
4. Dezember 2013 Lowland Valley USA Slalom
5. Dezember 2013 Lowland Valley USA Slalom
24. November 2015 Jackson Hole USA Slalom
2. Dezember 2015 Copper Mountain USA Riesenslalom
13. Dezember 2015 Copper Mountain USA Riesenslalom
20. November 2017 Copper Mountain USA Riesenslalom

Juniorenweltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meistertitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gagnon ist 15-fache kanadische Meisterin:

  • Super-G (2): 2013, 2016
  • Riesenslalom (4): 2011, 2013, 2016, 2019
  • Slalom (6): 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2016
  • Kombination (3): 2009, 2010, 2011

Weitere Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gagnon remporte le super combiné. In: Réseau des sports. 5. Februar 2007, abgerufen am 8. Mai 2024 (französisch).
  2. Simon Drouin: Le Québec sur les pentes. In: La Presse. 29. November 2008, abgerufen am 8. Mai 2024 (französisch).
  3. 1/100 entscheidet über den Slalomsieg. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. März 2012, abgerufen am 8. Mai 2024.
  4. Gagnon celebrates 1st World Cup win, Canada’s 1st in super combined. In: alpinecanada.org. 12. Januar 2014, archiviert vom Original am 15. Januar 2014; abgerufen am 14. Januar 2014 (englisch).
  5. Zweiter Weltcup-Sieg für Gagnon. In: orf.at. 28. Februar 2016, abgerufen am 8. Mai 2024.
  6. Kanadisches Ski-Ass verpasst Olympia. In: Kleine Zeitung. 2. Dezember 2017, abgerufen am 14. Dezember 2017.
  7. Donna Spencer: Canada's Marie-Michèle Gagnon hitting her stride amongst elite in women's downhill. In: CBC/Radio-Canada. 2. Dezember 2021, abgerufen am 8. Mai 2024 (englisch).
  8. Marie-Michèle Gagnon wird in Kürze ihre Karriere beenden. In: skiweltcup.tv. 15. Februar 2023, abgerufen am 8. Mai 2024 (englisch).
  9. Das WM-Liebespaar: Gagnon und Ganong. In: Kleine Zeitung. 15. Februar 2017, abgerufen am 8. Mai 2024.
  10. Olivier Bossé: Marie-Michèle Gagnon: le feu de l’effort. In: Le Soleil. 17. November 2017, abgerufen am 8. Mai 2024 (französisch).
  11. Im Skiweltcup läuten die Hochzeitsglocken. In: skiweltcup.tv. 17. September 2021, abgerufen am 15. Januar 2022.
  12. Ski-Traumpaar flitzt in Brautkleid und Anzug in den Ruhestand. In: Laola1.tv. 22. März 2023, abgerufen am 23. März 2023.