Marleen Lohse

Marleen Lohse (* 28. Februar 1984 in Soltau) ist eine deutsche Schauspielerin. Einem breiten Fernsehpublikum wurde sie durch die Kinderserie Die Kinder vom Alstertal und die ARD-Krimireihe Nord bei Nordwest bekannt.

Marleen Lohse, Tochter eines Friseur-Ehepaars, wuchs in Hoisdorf auf und besuchte in Ahrensburg das Gymnasium.^[1] Als Kind und Jugendliche war sie im Kunstturnen aktiv.^[2] Im Alter von 14 Jahren übernahm sie in der Kinderserie Die Kinder vom Alstertal die durchgehende Rolle der Julia „Hexe“ Clement, die sie bis 2004 spielte. Parallel folgten Rollen in zahlreichen Filmen und Fernsehserien wie 2003 die der 17-jährigen Julia in Küssen verboten, Baggern erlaubt und Gastrollen in Neues vom Süderhof, Hallo Robbie! und Die Rettungsflieger.

Von 2006 bis 2010 absolvierte Lohse ein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf.^[3] Die Abschlussinszenierung von Sam Shephards Lügengespinst unter der Regie von Lukas Langhoff wurde beim Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender 2010 mit dem Ensemblepreis ausgezeichnet. Im September 2011 feierte Ibsens Ein Volksfeind unter der Regie von Lukas Langhoff in Bonn Premiere. Lohses Darstellung der berufsfröhlichen Petra Stockmann wurde in den Kritiken mehrfach positiv erwähnt. Im Ballhaus Naunynstraße spielte sie eine von fünf blutdürstigen Vampirinnen in der Inszenierung Bloodshed in Divercity unter der Regie von Simone Dede Ayivi.

Marleen Lohse gab 2007 ihr Kinodebüt in Tobi Baumanns Filmkomödie Vollidiot in einer kleineren Nebenrolle. Im selben Jahr wirkte sie in Rosa von Praunheims Improvisationsfilm Sechs tote Studenten mit. Danach war sie in einer Vielzahl weiterer Kinofilme zu sehen, u. a. in Diamantenhochzeit (2009), Maria, ihm schmeckt’s nicht! (2009), in Die Schule der magischen Tiere spielte sie eine Nebenrolle als Mama von Ida (2021 und 2018), Zimmer 205 (2011), Sushi in Suhl (2012), Frau Ella (2013) und Happy Burnout (2017). Unter dem Regisseur Erik Schmitt, mit dem sie mehrfach zusammenarbeitete, hatte Lohse in seinem ersten Langfilm Cleo, der auf der Berlinale 2019 in der Sektion Generation Weltpremiere feierte, ihre erste Hauptrolle auf der Kinoleinwand.^[4] In Schmitts Kurzfilm Berlin Metanoia von 2016, in dem sie die Hauptrolle der Kore spielte, war sie zudem am Drehbuch beteiligt.

Im Fernsehen spielte Lohse in zahlreichen Krimiserien, darunter in den Tatort-Folgen Roter Tod (2007) und Schatten der Angst (2008). In den Jahren 2008 und 2010 wirkte sie in zwei Märchenfilmen der ARD-Fernsehreihe Sechs auf einen Streich mit. In Das tapfere Schneiderlein spielte sie in einer Nebenrolle als Magd Frederike und in Das blaue Licht übernahm sie als Prinzessin Augustine an der Seite von Christoph Letkowski und Reiner Schöne die weibliche Hauptrolle. 2013 spielte sie in dem Video zu Where You Stand von der Band Travis mit, 2016 in dem Video zu Protected der Band Keøma.^[5]

Seit 2014 gehört sie neben Hinnerk Schönemann in der ARD-Krimireihe Nord bei Nordwest als Schwanitzer Tierärztin Jule Christiansen zur Stammbesetzung.^[6]

Marleen Lohse ist regelmäßig als Sprecherin für Hörspiele aktiv. Mit Stand April 2023 sind in der ARD-Hörspieldatenbank gut 70 Projekte mit ihr aufgeführt.

Marleen Lohses Eltern betreiben in Hamburg-St. Georg einen Friseursalon.^[1] Seit 2021 ist sie verheiratet,^[7] das Paar lebt in einer Altbauwohnung in Berlin.^[8] Im September 2022 wurde das erste Kind des Paars geboren.^[9]

• 2011: Die Höhle von Benjamin Quabeck, WDR
• 2014: Der Zug von Martin Heindel, WDR^[12]
• 2016: Wasserstoffbrennen von Leon Engler, Deutschlandradio Kultur
• 2018: Doberschütz und das kleinste Verbrechen der Welt von Tom Peuckert, WDR^[13]
• 2018: Caiman Club, Staffel 1 (5-teilige Serie) von Edgar Linscheid und Stuart Kummer, WDR^[14]
• 2018: Moabit von Volker Kutscher, WDR
• 2018: Das Fundament der Ewigkeit von Ken Follett, WDR
• 2021: Alice (8-teilige Serie) von Feo Frank, DLR und BR^[15]
• 2021: Caiman Club, Staffel 3 (4-teilige Serie) von Edgar Linscheid und Stuart Kummer, WDR^[16]

Commons: Marleen Lohse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Website von Marleen Lohse
• Marleen Lohse bei IMDb
• Marleen Lohse bei filmportal.de
• Marleen Lohse bei Crew United
• Marleen Lohse bei der Agentur Above The Line

1. ↑ ^{a b} Volker Behrens: Rothaariger Lichtblick aus Hoisdorf. In: Hamburger Abendblatt. 1. Dezember 2011, abgerufen am 1. Dezember 2011. 
2. ↑ Marlene Lohse im Munzinger-Archiv, abgerufen am 1. September 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
3. ↑ Marleen Lohse bei Crew United, abgerufen am 6. Januar 2022
4. ↑ Cleo. In: Berlinale. Abgerufen am 4. Februar 2019. 
5. ↑ KEØMA – Protected auf YouTube
6. ↑ Maria Bode: Marleen Lohse: "Habe mich noch lange als Kinderdarstellerin gesehen". In: t-online.de. 15. Januar 2021, abgerufen am 15. Januar 2021. 
7. ↑ Marleen Lohse: Die Schauspielerin ist Mama geworden. (Memento vom 22. Februar 2023 im Internet Archive) In: Goldene Kamera. 20. Oktober 2022, abgerufen am 22. Februar 2023.
8. ↑ Wohninterview mit Marleen Lohse. In: haus.de. 20. April 2021, abgerufen am 20. April 2021. 
9. ↑ "Nord bei Nordwest": Schauspielerin Marleen Lohse ist erstmals Mutter geworden. stern, 13. Oktober 2022, abgerufen am 27. Dezember 2022. 
10. ↑ Premiere im Freilichtkino Ratzeburg am 4. September 2022, abgerufen am 6. September 2022
11. ↑ Premiere bei den Nordischen Filmtage Lübeck am 6. November 2022
12. ↑ Hörspiel "Der Zug" von Martin Heindel. 11. Mai 2023, abgerufen am 20. August 2023. 
13. ↑ Doberschütz und das kleinste Verbrechen der Welt. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 15. April 2023. 
14. ↑ 1LIVE Caiman Club - Staffel 1. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 15. April 2023. 
15. ↑ Alice - Krimi-Serie über eine Hiobsbotschafterin. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 15. April 2023. 
16. ↑ 1LIVE Caiman Club - Staffel 3. In: ARD Audiothek. Abgerufen am 15. April 2023.