Maskengesicht

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Zeichnung eines Parkinsonkranken mit Maskengesicht

Als Maskengesicht (engl. mask face, mask-like face) bezeichnet man in der Medizin einen erstarrten, maskenhaften Gesichtsausdruck ohne jede sichtbare Mimik. Diese Form der Hypomimie ist vor allem charakteristisch für den Morbus Parkinson, oft gekoppelt mit offen stehendem Mund und seltenem Lidschlag. Bei verstärkter Talgproduktion kommt es zusätzlich zum glänzenden „Salbengesicht“.[1] Die Hypomimie tritt bei der Sklerodermie durch die Verhärtung der Haut auf, kommt aber auch bei anderen neurologischen Erkrankungen mit Beteiligung der Hirnnerven vor.[2] Bei Neugeborenen ist auch an eine kongenitale Myopathie oder an ein Prader-Willi-Syndrom zu denken.[3] Bei der seltenen angeborenen Erkrankung des Nablus-mask-like-facial-Syndroms ist das Maskengesicht Leitsymptom.[4] Eine Hypomimie ist eine unerwünschte Nebenwirkung nach Gabe eines Neuroleptikums (Parkinsonoid).[5] Eine Hypomimie kann im Rahmen der Therapie mit Botulinumtoxin (Botox) entstehen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bastian Schmidt: Die Facetten des Parkinson (2. Auflage): Der Morbus Parkinson in klinischer, historischer und soziokultureller Betrachtung. epubli, 2014, ISBN 978-3-8442-9017-2, S. 61 (google.com).
  2. Pschyrembel Online. Abgerufen am 4. Juni 2019.
  3. Christian Bischoff, Wilhelm Johannes Schulte-Mattler, Bastian Conrad: Das EMG-Buch: EMG und periphere Neurologie in Frage und Antwort. Georg Thieme Verlag, 2005, ISBN 978-3-13-110342-0, S. 307 (google.com).
  4. Nablus mask-like facial-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  5. Reiner Thümler: Parkinson–Krankheit: Ein Leitfaden für Betroffene und Therapeuten. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58548-7, S. 126 (google.com).