Mavratzei

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Ortsgemeinschaft Mavratzei
Τοπική Κοινότητα Μαυρατζαίων (Μαυρατζαίοι)
Mavratzei (Griechenland)
Mavratzei (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Nördliche Ägäis
Regionalbezirk Samos
Gemeinde Anatoliki Samos
Gemeindebezirk Pythagorio
Geographische Koordinaten 37° 43′ N, 26° 52′ OKoordinaten: 37° 43′ N, 26° 52′ O
Höhe ü. d. M. 251 m
Fläche 7,865 km²
Einwohner 301 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 56010403
Ortsgliederung 3
Postleitzahl 83103
Telefonvorwahl 22730

Mavratzei (griechisch Μαυρατζαίοι (m. pl.)) ist ein Dorf im Zentrum der griechischen Insel Samos. Zusammen mit der Siedlung Gionides und dem Kloster Timios Stavros (Μονή Τιμίου Σταυρού) bildet das Dorf die gleichnamige Ortsgemeinschaft (Topiki Kinotita Mavratzeon Τοπική Κοινότητα Μαυρατζαίων) im Gemeindebezirk Pythagorio.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Mavratzei liegt an den südöstlichen Ausläufern des Ambelos-Gebirges in etwa 250 Meter Höhe. Die Landstraße Vathy-Karlovasi (Επαρχιακή Οδός Βαθιού-Καρλοωάσου) verläuft südlich unterhalb des Dorfes. Die Siedlung Gionides liegt direkt an einer Abzweigung der Landstraße nach Mavratzei. Die nächstgelegenen Orte sind Mytilinii etwa 3,9 Kilometer nordöstlich, Chora 3,9 Kilometer südöstlich und Koumaradei 2,8 Kilometer südwestlich.

Angrenzende Ortsgemeinschaften sind Vourliotes im Norden, Mytilinii im Osten, Chora im Südosten, Myli im Süden, Koumaradei im Südwesten und Pandroso im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Gueitani (Γαϊτάνι) wurde das Dorf 1702 erstmals von Tournefort erwähnt.[2]

Das Dorf unterstand seit der Mitte des 19. Jahrhunderts der Verwaltung Choras. Der französische Forschungsreisende Victor Guérin beschreibt Mavrandzei 1856 mit 350 Häusern, 4 Kirchen und einer Schule. Er erwähnt die 200-jährige Tradition der Seidenproduktion.[3] 1869 bestand das Dorf aus 60 Häusern und einer Kirche, die 267 Einwohner waren überwiegend Landwirte.[4]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten nach den Angaben Hauttecœurs 472 Einwohner im Dorf, erwähnt wird die Produktion von schöner und solider Keramik.[5]

Das Dorf bildete von 1918 bis 1997 eine Landgemeinde (Kinotita Mavratzeon Κοινότητα Μαυρατζαίων). Das Kloster Timiou Stavrou wurde 1920 eingemeindet, 1971 nach der Anerkennung als Siedlung auch Gionides. Durch die Gebietsreform 1997 erfolgte die Vereinigung mit zehn weiteren Landgemeinden zur Gemeinde Pythagorio.[6] Das 2010 beschlossene Kallikratis-Programm führte die bisherigen vier Inselgemeinden zur Gemeinde Samos zusammen, Mavratzei erhielt den Status einer Ortsgemeinschaft (Τοπική Κοινότητα).

Einwohnerentwicklung von Mavratzei[7]

Im Gegensatz zu vielen Bergdörfern verzeichnet Mavratzei während der letzten Jahre eine leichte Bevölkerungszunahme.

Name griechischer Name 1913 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011[1]
Mavratzei Μαυρατζαίοι 606 567 604 633 550 472 314 303 358 363 249
Gionides Γιώνιδες 018 050 033 035 049
Moni Timiou Stavrou Μονή Τιμίου Σταυρού 017 007 028 004 001 006 005 002 002 003 003
Gesamt 574 632 637 551 478 337 355 393 401 301

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Joseph Pitton de Tournefort: LETTRE X. Description des Isles de Samos de Patmos de Fourni & de Skyros. In: Relation d'un voyage du Levant: fait par ordre du Roi contenant. Lyon 1717, S. 104 (französisch, Online).
  3. Victor Guerin: Description de l'ile de Patmos et de l'ile de Samos. 1856, S. 249 f. (französisch).
  4. Emmanouil Kritikidis (Εμμανουήλ Κρητικίδης): Τοπογραφία αρχαία και σημερινή της Σάμου. 1869, S. 80 (griechisch).
  5. Henry Hauttecœur: La principauté de Samos. Band II. Vanderauwera & Cie, 1901, S. 111 (französisch).
  6. Κεντρική Ένωση ∆ήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας, Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (Hrsg.): Λεξικό ∆ιοικητικών Μεταβολών των ∆ήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). 2 (Τόμος Α, α–κ). Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, S. 92.
  7. Einwohnerzahlen von Mavratzei 1913–2001, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)