Mehmet Aktaş

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Mehmet Aktaş (* 1966 in Iğdır, Türkei) ist ein türkischer Dokumentarfilmer, Autor[1], Journalist und Filmproduzent kurdischer Herkunft. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Berliner mîtosfilm Filmproduktion und -verleih.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktaş kam Mitte der 1990er Jahre nach seinem Studium an der Juristischen Fakultät Istanbul in die Bundesrepublik. 2002 gründete er das erste kurdische Filmfestival Deutschlands, das später durch die Hauptstadtkulturfonds gefördert wurde.[2]

Mehmet Aktaş produzierte mit mîtosfilm Langspielfilme wie Après La Chute von Hiner Saleem (2009), Land of Legend von Rahim Zabihi (2008) und Close Up Kurdistan (2007) von Yüksel Yavuz. 2009 wurde der von ihm produzierte Film des Regisseurs Bahman Ghobadi, No One Knows About Persian Cats, auf dem Filmfestival in Cannes ausgezeichnet mit dem Preis Un Certain Regard. Der 2013 ko-produzierte Spielfilm Before Snowfall erhielt den Preis für den besten nordischen Film auf dem Göteborg Film Festival und den Preis für den besten Arabischen Film (New Horizon) auf dem Abu Dhabi Film Festival. Den Special Award der Jury des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg bekam der Hauptdarsteller Taher Abdullah Taher.

2014 erschien Letter To The King, bei dem Mehmet Aktaş als Drehbuchautor mitgewirkt hat. Memories on Stone (2014) von Shawkat Amin Korki, für den Aktaş sowohl das Drehbuch verfasste als auch produzierte, gewann den Preis „Best Film of the Arab World“ bei dem Abu Dhabi Film Festival, „Bester Film“ bei dem 52. Antalya International Film Festival, sowie den „Unesco Prize“ bei den Asia Pacific Screen Awards. Der Irak wählte Memories on Stone zum offiziellen Oscar-Kandidaten. 2021 produzierte Aktaş The Exam, bei dem Shawkat Amin Korki Regie führte. Der Film feierte seine Weltpremiere auf dem Karloff Vary International Film Festival 2021, und war der offizielle Oscar-Kandidat des Iraks im Jahr 2022.

Im Februar 2023 feierte Im Toten Winkel von Ayşe Polat seine Premiere auf der 73. Berlinale in der Section Encounters. Der von mîtosfilm produzierte Film gewann bei dem 42. Istanbul Film Festival vier Preise, unter anderem den Firpesci-Preis und die Golden Tulip für den Besten Film.[3]

Seit 2004 brachte Mehmet Aktaş mit seinem selbstgegründeten Filmverleih mîtosfilm, mit Schwerpunkt auf jungem türkischen, kurdischen, irakischen und iranischen Autorenkino, u. a. Filme wie Min dît (2010), Süt (2008), Schildkröten können fliegen (2004) und Zwei Mädchen aus Istanbul (2005) in die deutschen Kinos. Hiermit verfolgt er auch politische Ziele: viele dieser Filme sind seiner Ansicht nach in der Lage, ein authentischeres Bild des Lebens im Nahen Osten zu zeichnen als es die hiesigen Nachrichten vermögen.[4]

Vom 2011 bis 2015 war Mehmet Aktaş zudem künstlerischer Direktor des Duhok International Film Festival.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Produzent
Leitender/geschäftsführender Produzent

Dokumentarfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2017: Die Legende vom hässlichen König; Regie: Hüseyin Tabak
  • 2016: Gulistan, Land der Rosen; Regie: Zayne Akyol[7]
  • 2007: Close up Kurdistan; Regie: Yüksel Yavuz
  • 2005: Traces (Le peuple du Paon); Regie: Binevsa Bêrîvan
  • 2003: Daf - Tambourine; Regie: Bahman Ghobadi
  • 2004: The War Is Over; Regie: Bahman Ghobadi

Als Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2022: The Rain Bride; Regie: Hussein Hassan
  • 2014: Memories on Stone; Regie: Shawkat Amin Korki
  • 2014: Letter to the King; Regie: Hisham Zaman

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.netkitap.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. 5. Kurdisches Filmfestival (Memento des Originals vom 3. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hauptstadtkulturfonds.berlin.de Bekanntmachung der Hauptstadtkulturfonds
  3. madebycat.com: The awards of the 42nd Istanbul Film Festival. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Juli 2023 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/film.iksv.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Statt Paris-Texas lieber Istanbul-Berlin Artikel aus der taz vom 4. Juni 2005.
  5. Hussein Hassan Ali: Reseba: The Dark Wind. 1. Januar 2000, abgerufen am 28. Dezember 2016.
  6. Soleen Yusef: Haus Ohne Dach. 13. November 2016, abgerufen am 28. Dezember 2016.
  7. Zayne Akyol: Land of Roses, My Name Is Gulistan. 1. Januar 2000, abgerufen am 28. Dezember 2016.