Mendoza-Klasse

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Mendoza-Klasse
Die Tucumán im Jahr 1938.
Die Tucumán im Jahr 1938.
Schiffsdaten
Land Argentinien Argentinien
Schiffsart Zerstörer
Bauwerft J. Samuel White, Cowes
Bauzeitraum 1927 bis 1929
Stapellauf des Typschiffes 18. Juli 1928
Gebaute Einheiten 3
Dienstzeit 1929 bis 1962
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 102,11 m (Lüa)
101,2 m (Lpp)
Breite 9,68 m
Tiefgang (max.) 3,81 m
Verdrängung Standard: 1595 ts
maximal: 2154 ts
 
Besatzung 160-196 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Dampfkessel,
2 × Getriebeturbinensätze
Maschinen­leistung 42.000 PS (30.891 kW)
Höchst­geschwindigkeit 36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Die Mendoza-Klasse war eine Klasse von drei Zerstörern der argentinischen Marine, die zwischen 1929 und 1962 in Dienst stand.

Entwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf der drei argentinischen Zerstörer basierte auf den britischen Flottillenführern vom Typ Thornycroft (Shakespeare-Klasse), die zum Ende des Ersten Weltkriegs gebaut worden waren. Alle drei Boote wurden bei J. Samuel White & Co in Cowes auf der Isle of Wight gebaut.

Die ARA Cervantes, erster moderner Zerstörer der argentinischen Marine

Bevor sie in Dienst kamen, hatte die argentinische Marine allerdings schon zwei gleichartige Boote in Spanien erworben. Seit dem Flug des Wals Plus Ultra über den Südatlantik 1926 bemühte sich Argentinien um den Erwerb moderner spanischer Zerstörer. Spanien gab keinen der fertigen Zerstörer ab, erklärt sich aber schließlich am 25. Mai 1927 bereit war, die beiden ersten der auf der Staatswerft in Cartagena in Bau befindliche Zerstörer der Churruca-Klasse abzugeben. Gebaut wurde diese Klasse nach den Admiralitäts-Plänen für Flottillenführer der V- und W-Klasse. Die als Churruca und Alcalá Galiano geplanten Neubauten kamen als Cervantes und Juan de Garay am 3. September 1927 in den Dienst der argentinische Marine und wurden im Januar 1928 in ihre neue Heimat überführt.

Die bei White 1927 in Auftrag gegebenen Boote nach dem Thornycroft-Entwurf waren sehr ähnlich und wichen vom Ursprungsentwurf der Thornycroft-Leader für die Royal Navy kaum ab, von dem die Royal Navy zwischen 1917 und 1925 fünf Boote erhalten hatte, die auch als Shakespeare-Klasse (HMSs Shakespeare, Spenser, Wallace, Broke, Keppel) bezeichnet wurden.
Die 335 Fuß langen Zerstörer hatten zwei an den Seiten abgeflachte Schornsteine, wurden von zwei Parsons-Turbinensätzen mit einer Getriebestufe angetrieben und die La Rioja erreichte auf einer sechsstündigen Probefahrt mit fast 39,4 Knoten einen neuen Weltrekord für ein Schiff mit einer Verdrängung von 1595 Tonnen. Die nach argentinischen Provinzen benannten Boote wurden mit britischen Standard-Waffen ausgerüstet. Ihre fünf 120-mm-Kanonen waren der britische Standard für Zerstörer bis zum Kriegsbeginn. Dazu kamen zwei 21-Zoll-Drillings-Torpedorohre. Sie führten eine 76-mm-Kanone und zwei einzelne Pom-Pom-Geschütze sowie vier Maschinengewehre zur Flugabwehr und verfügten über zwei Wasserbombenmörser.

Tucumán, Mendoza und La Rioja

Nachdem der argentinische Marinetransporter Bahia Blanca, ehemals ein Hamburg-Süd-Dampfer, Überführungs- und Abnahmebesatzungen nach Europa transportiert hatte, wurden die drei Zerstörer im Oktober 1929 zusammen nach Argentinien überführt, wobei sie die Strecke LissabonPuerto Belgrano (5800 sm) non-stopp zurücklegten. Dort wurden sie als „Exploradores“ bezeichnet.

Die fünf argentinischen Exploradores wurden 1938 noch durch sieben aus Großbritannien gelieferte Zerstörer der Buenos-Aires-Klasse verstärkt, die der britischen G-Klasse entsprachen und eine Standardverdrängung von 1375 ts hatten.

Da Argentinien einer der wenigen Staaten war, der im Zweiten Weltkrieg neutral blieb, waren die Boote der Mendoza-Klasse nicht in kriegerische Handlungen verwickelt. Allerdings war eine Modernisierung auch erst Ende der 1940er- bis in die 1950er-Jahre möglich. Sie erhielten moderne Sensoren und die mittlere 120-mm-Kanone sowie das 76-mm-Flakgeschütz wurden durch drei moderne 40-mm-Bofors-Zwillings-Flakgeschütze ersetzt.

Zum 1. April 1962 wurden die drei Zerstörer nach über 32 Dienstjahren und geringer Modernisierung außer Dienst gestellt und verschrottet. Ersetzt wurden sie durch drei aus den USA gelieferte Zerstörer der Fletcher-Klasse ersetzt: Almirante Brown ex USS Heermann (DD-532), Espora ex USS Dortch (DD-670), Rosales ex USS Stembel (DD-644).

Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kennung Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Außerdienststellung
D.3
(T.3,
E.3,
M)
Mendoza J. Samuel White,
Cowes
1927 18. Juli 1928 24. Januar 1929 April 1962
D.4
(T.4,
E.4,
E)
La Rioja 1927 2. Februar 1929 23. Juli 1929 April 1962
D.5
(T.5,
E.5,
T)
Tucumán 1927 16. Oktober 1928 3. Mai 1929 April 1962

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01426-2.
  • Guillermo J. Montehengo: An Argentinian Naval Buildup in the Disarmament Era. In: Warship 2002–2003. Conway’s Maritime press.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zerstörer der Mendoza-Klasse – Sammlung von Bildern