Mercedes-Benz OM 5

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Daimler-Benz AG

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OM 5
Produktionszeitraum: 1928–1932
Hersteller: Daimler-Benz AG
Funktionsprinzip: Diesel
Motorenbauform: R6
Ventilsteuerung: OHV
Hubraum: 8572 cm3
Gemischaufbereitung: Vorkammereinspritzung
Leistung: 44 kW
Vorgängermodell: OB 2
Nachfolgemodell: OM 59
OM 65
OM 67

Der OM 5 ist ein Dieselmotor der Daimler-Benz AG. Er wurde 1927 als Antrieb des Lastwagens L 5 vorgestellt, die Serienproduktion startete 1928. Die Nachfolgemodelle wurden ab 1932 produziert.

Der OM 5 ist ein Sechszylinder-Reihenmotor. Er ist ein Viertakt-Dieselmotor mit Vorkammereinspritzung, Wasserkühlung und Druckumlaufschmierung und seitlicher, stirnradgetriebener Nockenwelle und sieben Kurbelwellenlagern. Bohrung und Hub betragen 105 mm × 165 mm, dies ergibt einen Hubraum von 8572 cm3. Er leistet 60 PS (44 kW) bei 1300 min−1.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zuvor konkurrierenden Firmen Benz & Cie. und die Daimler-Motoren-Gesellschaft hatten bereits unabhängig voneinander Lastwagenmodelle der 5-Tonnen-Klasse entwickelt, die von Dieselmotoren angetrieben wurden. Die beiden Unternehmen fusionierten 1926 zur Daimler-Benz AG, die weiterhin Lastwagen herstellte. Der Dieselmotor hatte sich 1927 als Fahrzeugantrieb noch nicht durchgesetzt, das Motorenmodell OB 2 von Benz & Cie. etwa war nicht in bedeutender Stückzahl produziert worden. In der neuen Modellpalette der Daimler-Benz AG wurden die leichten und mittelschweren Lkw der 1,5-Tonnen- und 3,5-Tonnen-Klasse zunächst nur mit Ottomotoren angeboten. Der Lastkraftwagen L 5 der 5-Tonnen-Klasse war anfangs der einzige Lkw von Daimler-Benz, der mit Dieselmotor angeboten wurde. Wahlweise war weiterhin der Ottomotor M 36 mit 100 PS (74 kW) Leistung für diesen Lkw verfügbar.

Der Dieselmotor hat gegenüber dem Ottomotor den Nachteil, dass seine Hubraumleistung geringer ist. Von diesem Umstand profitierten Lkw-Hersteller in den 1920er-Jahren, die keinen Dieselmotor in ihren Fahrzeugen anboten. Ihre Fahrzeuge waren leistungsstärker als Dieselfahrzeuge mit gleichem Hubraum. Dem begegnete die Daimler-Benz AG mit dem OM 5, der im Jahr 1928 der Viertaktdieselmotor mit der höchsten Hubraumleistung auf dem deutschen Nutzfahrzeugmarkt war. Seine Leistung war mit 71 PS (52 kW) bei 1300 min−1 angegeben, der Hubraum ist 8572 cm3. Diese Entwicklung war möglich, da Bosch ab 1928 eine neue Reiheneinspritzpumpe in Serie produzierte[1] und sich die Möglichkeiten zur Berechnung von Motoren verbessert hatten. Der Motor erreichte einen für seine Zeit hohen mittleren Arbeitsdruck von 5,6 bar. Dem war der Motor nicht gewachsen, was sich in „unüberschaubaren Schwierigkeiten“ und in „verminderter Haltbarkeit der Kolben“ äußerte.[2] Theo Delfried Domina sieht darin eine thermische Überbeanspruchung des Motors.[2] Beim Serienmodell wurde der mittlere Arbeitsdruck deshalb auf 4,74 bar gesenkt. Die Nennleistung reduzierte sich dadurch von 71 PS auf 60 PS bei einer Drehzahl von weiterhin 1300 min−1. Durch die Fortschritte der Dieselmotorentechnik konnten schon bald die Nenndrehzahlen auf mehr als 2000 min−1 gesteigert werden, wodurch höhere Nennleistungen erzielt wurden. Der OM 5 wurde schon 1932 vom OM 59 abgelöst. Auf diesem Motor basieren auch die leistungsgesteigerten Modelle OM 65 und OM 67.[3]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Olaf von Fersen: Ein Jahrhundert Automobiltechnik. Nutzfahrzeuge. VDI-Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 9783662011195, S. 128 und 129.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fersen, S. 129.
  2. a b Fersen, S. 128.
  3. 1933: Daimler-Benz präsentiert die neuen Sattelschlepper LZ 4000, LZ 6000 und LZ 8000. – Schnell laufende Diesel als Schlüssel zum Erfolg
Zeitleiste der Daimler-Benz-Dieselmotoren bis 1945
Zahl der Zylinder Bauart Hubraum (l) 1920er 1930er 1940er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5
1 Liegend 3,4 OE-Motor
4,2 OE-Motor
2 Reihenmotor 5,7 S6-Motor
4 2,6 OM 138
3,8 OM 59
4,9 OM 65
8,8 OB 2
6 7,3 OM 67
7,4 OM 67
8,6 OM 5
10,3 OM 79
11,3 OM 57
12,5      
OM 54
12 Boxermotor 30,2 OM 807
V-Motor 30,5 OM 85
OM 86
Legende: Benz-Motoren Daimler-Benz-Motoren