Meta Object Facility

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Der Begriff Meta Object Facility (MOF) wurde von der Object Management Group (OMG) eingeführt und beschreibt eine spezielle Metadaten-Architektur. Kernbestandteil ist ein Meta-Meta-Modell. Des Weiteren enthalten die MOF-Spezifikation und assoziierte Standards Wege zur Modellverarbeitung, gewissermaßen einen Werkzeugkasten. Vor allem zu nennen ist das XMI-Format (XML Metadata Interchange) für den Austausch von Metadaten.

MOF überbrückt die Lücke zwischen unterschiedlichen Metamodellen, indem eine allgemeine Grundlage für Metamodelle geschaffen wird. Wenn zwei verschiedene Metamodelle MOF-konform sind, dann können Modelle, die auf ihnen basieren, im gleichen Modelldepot (Repository) ansässig sein. Dies erlaubt dann auch die gemeinsame Verarbeitung, etwa durch Modelltransformation.

Ebenen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Spezifikation benötigt MOF mindestens zwei Ebenen, um von Klassifikation zu Instanz und zurück navigieren zu können. Obergrenzen gibt es keine.[1]

Beispiele für eine verschiedene Anzahl der Ebenen sind:

zwei Ebenen
generische, reflexive Systeme (Class - Object)
drei Ebenen
relationale Datenbanksysteme (SysTable - Table - Row)
vier Ebenen
UML 2 Infrastruktur oder MOF 1.4 Spezifikation (MOF - UML - User Model - User Object)
Hierarchie der Metamodellierung

Die Einstufung von Daten in vier Meta-Ebenen:

M0-Ebene
Konkret. Ausgeprägte Daten.
M1-Ebene
Modelle, zum Beispiel physikalische oder logische Daten- oder Prozessmodelle oder konkrete Ausprägungen von UML- bzw. Objekt-Modellen, welche die Daten der M0-Ebene definieren.
M2-Ebene
Meta-Modelle, definieren, wie die Modelle aufgebaut und strukturiert sind. Zum Beispiel definieren Sprachelemente wie Klassen, Assoziationen und Attribute der UML 2.0, wie konkrete UML-Modelle aufgebaut sein können.
M3-Ebene
Meta-Meta-Modelle (bzw. MOF-Ebene). Abstrakte Ebene, die zur Definition der M2-Ebene herangezogen wird. Die Definition der M3-Ebene erfolgt mit den Mitteln der M3-Ebene selbst, dies stellt den Abschluss einer sonst unendlichen Metaisierung dar.
Das Diagramm zeigt eine vereinfachte Sicht auf die M3-Ebene nach MOF.

Verwandte Standards[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere OMG-Standards mit engem Bezug zur MOF sind unter anderem:

EMOF (Essential MOF) ist eine Untermenge von MOF 2.0. Sie dient dazu, einfache Metamodelle auf einfache Weise – d. h. ohne die gesamte MOF verstehen zu müssen – erstellen zu können. EMOF ist auch weitestgehend kompatibel zum verbreiteten Metamodell Ecore, das im Eclipse Modeling Framework eingesetzt wird. CMOF (Complete MOF) umfasst dagegen den ganzen Sprachumfang.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Meta Object Facility Core. (PDF) Object Management Group (OMG), 3. April 2014, S. 16f, abgerufen am 22. September 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Meta Object Facility – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien