Mianyang

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Miányáng shì
绵阳市
Mianyang
Mianyang (Volksrepublik China)
Mianyang (Volksrepublik China)
Mianyang
Koordinaten 31° 28′ N, 104° 44′ OKoordinaten: 31° 28′ N, 104° 44′ O

Lage Mianyangs (gelb) innerhalb von Sichuan
Basisdaten
Staat Volksrepublik China
Provinz Sichuan
Höhe 473 m
Fläche 20.267 km²
Einwohner 4.868.243 (2020[1])
Dichte 240,2 Ew./km²
Gründung 1985
Website www.mianyang.gov.cn
Stadtzentrum von Mianyang
Stadtzentrum von Mianyang
Stadtzentrum von Mianyang
Promenade am Fu Jiang, Mianyang

Mianyang (chinesisch 綿陽市 / 绵阳市, Pinyin Miányáng shì, W.-G. Mien-yang) ist eine bezirksfreie Stadt im Norden der chinesischen Provinz Sichuan. Mianyang hat eine Fläche von 20.267 Quadratkilometern und zählt 4.868.243 Einwohner (Stand: Zensus 2020).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mianyang liegt im Nordwesten des Sichuan-Beckens und am Mittellauf des Flusses Fu Jiang. Sein Territorium hat eine Ost-West-Ausdehnung von 144 Kilometern und eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 296 Kilometern.[2] Die Entfernung zur Provinzhauptstadt Chengdu beträgt 98 Kilometer in südlicher Richtung. Chongqing liegt 300 Kilometer südöstlich und Xi’an 680 Kilometer nordöstlich.[3] Die 20.267 Quadratkilometer umfassende Oberfläche von Mianyang ist zu 61 % gebirgig, weitere 20 % werden von Hügelland eingenommen und nur 19 % der Fläche sind eben. Das Relief Mianyangs fällt von Nordwesten nach Südosten ab. Im Nordwesten befinden sich die Gebirge, die das Sichuan-Becken begrenzen. Dazu gehören die Gebirge Longmen Shan mit Höhen von 1000 bis 3000 Metern über Normalnull, Min Shan und den nördlich davon gelegenen Gebirgszug Motianling Shan mit Höhen über 3000 Metern. Hier liegt mit dem 5440 Meter hohen Berg Xuebaoding der höchste Punkt Mianyangs. Im Südosten des Bezirks befindet sich Hügelland mit Erhebungen zwischen 400 und 600 Metern; der niedrigste Ort Mianyangs liegt auf 307,2 Metern Seehöhe.[2]

Die wichtigsten der etwa 3000 Gewässer, die Mianyang durchlaufen, sind Fu Jiang, Bailong Jiang, Xi He, Huya He, Duopu He, Pingtong He, Tongkou He, Furong He, Anchang He, Kai Jiang, Zi Jiang, Weicheng He, Mi Jiang und Qing Jiang. Der Fu Jiang ist der größte der 52 großen und mittleren Flüsse Mianyangs, er durchfließt den Bezirk auf einer Länge von 697 Kilometern. Durch seine geographische Lage erhält Mianyang Regenfälle in der Höhe von 16,3 Milliarden Kubikmetern jährlich, wovon etwa 12 Milliarden Kubikmeter nutzbar sind.[2]

Die Jahresdurchschnittstemperatur Mianyangs liegt bei 16,2 °C, wobei der Winter mit etwa 6 °C die kühlste und der Sommer mit durchschnittlich 24,9 °C die wärmste Jahreszeit ist. Das Jahr 2016 ist in Mianyang signifikant wärmer ausgefallen als die Jahre zuvor. Mianyang erhält im Jahresdurchschnitt 940 Millimeter Niederschläge, die fast zur Hälfte im Sommer fallen. Der Winter ist die trockenste Jahreszeit. Im Sommer kann es zu Starkregen und Überflutungen kommen. Im Jahresdurchschnitt erhält Mianyang 1120 Sonnenstunden pro Jahr.[2]

Die Natur Mianyangs ist Lebensraum von 18 der am strengsten geschützten Tierarten Chinas – darunter der Große Panda – und von 60 Tierarten, die auf zweitem Rang von der Regierung geschützt werden.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 201 v. Chr. wurde die Region des heutigen Mianyang Teil der durch die Han-Dynastie eingerichteten Kommandantur Guanghan.[2]

Die Stadt wurde am 12. Mai 2008 von einem schweren Erdbeben getroffen.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mianyang hatte im Jahre 2016 eine Gesamtbevölkerung von 5.451.833 Einwohnern in 2.096.642 Haushalten. Davon waren 2.799.288 Männer und 2.652.545 Frauen. Die Bevölkerung setzte sich aus 3.665.175 Personen mit Status als Bauern, 1.786.658 Personen ohne Status als Bauern, 656.832 vorübergehend zugewanderten Personen und 53.270 Neugeborenen zusammen.[2] Die Bevölkerungszählung des Jahres 2000 hatte eine Gesamtbevölkerung von 5.170.141 Personen in 1.578.380 Haushalten ergeben, davon 2.680.950 Männer und 2.489.191 Frauen.[4] In dem eigentlichen städtischen Siedlungsgebiet von Mianyang leben ca. 967.000 Menschen (Zensus 2010).[5]

Etwa 178.000 Personen in Mianyang zählten zu einer von 46 in Mianyang ansässigen nationalen Minderheit. Es gibt neun Nationalitätengemeinden der Tibeter, 5 Nationalitätengemeinden der Qiang und eine Nationalitätengemeinde der Hui.[2]

Administrative Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bezirksfreie Stadt Mianyang setzt sich per 2018 auf Kreisebene aus drei Stadtbezirken, einer kreisfreien Stadt, vier Kreisen und einem autonomen Kreis zusammen.[6] Diese sind:

  • Stadtbezirk Fucheng (涪城区), 556 km², 1.298.524 Einwohner;
  • Stadtbezirk Youxian (游仙区), 1.014 km², 561.379 Einwohner;
  • Stadtbezirk Anzhou (安州区), 372.962 Einwohner;
  • kreisfreie Stadt Jiangyou (江油市), 2.721 km², 731.343 Einwohner;
  • Kreis Santai (三台县), 2.637 km², 955.811 Einwohner;
  • Kreis Yanting (盐亭县), 1.542 km², 370.739 Einwohner;
  • Kreis Zitong (梓潼县), 1.446 km², 276.996 Einwohner;
  • Kreis Pingwu (平武县), 5.259 km², 126.357 Einwohner;
  • Autonomer Kreis Beichuan der Qiang (北川羌族自治县), 3.077 km², 174.132 Einwohner.[6]

Obengenannte Verwaltungseinheiten setzen sich auf Gemeindeebene aus 164 Großgemeinden, 106 Gemeinden und 22 Straßenviertel zusammen.[2]

Hauptort und Regierungssitz ist der Stadtbezirk Fucheng (chinesisch 涪城区, Pinyin Fúchéng Qū).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Turm (阙 què) der Präfektur Pingyang (平阳府君阙 Píngyáng fǔjūnquè) steht seit 1961 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (1-52). In der Stadt befindet sich außerdem der 2020 eröffnete Freizeitpark Oriental Heritage.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mianyang hat knapp 1,8 Millionen Hektar landwirtschaftlich nutzbarer Fläche, wovon 441.420 Hektar als Ackerland, 52.262 Hektar als Gärten und 1,14 Millionen Hektar für die Forstwirtschaft genutzt werden. Es gab im Jahre 2016 etwa 2,7 Millionen landwirtschaftlicher Arbeitskräfte. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Getreide (2,2 Millionen Tonnen auf 420.000 Hektar), Gemüse (2,7 Millionen Tonnen auf 75.000 Hektar), Ölsaaten (363.800 Tonnen auf 141.000 Hektar), Baumwolle (235 Tonnen auf 299 Hektar), Zucker (11.229 Tonnen auf 264 Hektar), Tabak (19 Tonnen auf 11 Hektar), Heilpflanzen für die traditionelle chinesische Medizin (30.000 Tonnen auf 8400 Hektar) und Melonen (17.000 Tonnen auf 5287 Hektar). Dafür wurden fast 220.000 Tonnen Dünger verwendet.[2]

Mianyang verfügt über Vorkommen von Eisenerz, Mangan, Blei, Zink, Wolfram, Gold, Silber, Schwefel, Diamanten, Phosphor, Bentonit, Calcit, Kalkstein, Dolomit, Quarz und weiteren Bodenschätzen, von denen 32 Arten in über 400 Minen bzw. Gruben ausgebeutet werden.[2]

Das Jahreseinkommen der Stadtbevölkerung Mianyangs betrug im Jahre 2018 34.411 Yuan pro Kopf, jenes der Landbevölkerung 16.101 Yuan pro Kopf.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mianyang liegt und an der Eisenbahnstrecke Baoji-Chengdu, der Schnellfahrstrecke Xi’an–Chengdu, der Schnellfahrstrecke Chengdu-Mianyang–Leshan, der Schnellfahrstrecke Chengdu-Lanzhou, den Autobahnen Chengdu-Mianyang, Mianyang-Guangyuan, Mianyang-Suining, Chengdu-Bazhong und Mianyang-Xiyun. Der Flughafen Mianyang ist der zweitgrößte der Provinz Sichuan und verbindet den Bezirk mit etwa drei Dutzend Städten Chinas. Er wird jährlich von fast vier Millionen Passagieren benutzt.[3]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anthony Tu Shi-hua (1919–2017), römisch-katholischer Bischof von Hanyang und Puqi
  • Hu Wanlin (* 1949), Heilpraktiker, der 146 Menschen getötet haben soll
  • Zhu Yuling (* 1995), Tischtennisspielerin

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mianyang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. citypopulation.de: MIÁNYÁNG SHÌ, Stadt auf Präfekturebene in Sìchuān Shĕng (China), abgerufen am 27. Januar 2022
  2. a b c d e f g h i j k 张永兴, 陈振宇, 杨馨晧, 蔡元刚 und 夏雪林: 自然环境. In: 绵阳年鉴2017. 绵阳市人民政府, 13. März 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  3. a b c 李白出生地 中国科技城——绵阳市情简介(2019 年). 绵阳市人民政府, 3. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  4. 四川省乡、镇、街道人口. Staatliches Amt für Statistik der Volksrepublik China, abgerufen am 11. Juni 2019 (chinesisch).
  5. Sichuan (China): Prefectural Division, Major Cities & Counties - Population Statistics, Maps, Charts, Weather and Web Information. Abgerufen am 5. Februar 2018 (englisch).
  6. a b 绵阳市. Staatliches Amt für Statistik der Volksrepublik China, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  7. 中医针灸鼻祖-涪翁. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  8. 东汉镇远将军-文齐. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  9. 东汉益州太守-景 毅. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  10. 东汉汝南郡太守-王 堂. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  11. 蜀汉尚书仆射、平阳亭侯-李 福. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  12. 东汉成都县令-冯 颢. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  13. 蜀汉经学家、谏议大夫-尹 默. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  14. 西晋宁州刺史、龙骧将军-李 毅. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  15. 西晋经学家-王长文. 绵阳市人民政府, 19. Dezember 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).
  16. 鲜于侁――执政为民 刚正不阿. 绵阳市人民政府, 20. September 2018, abgerufen am 30. Juli 2019 (chinesisch).