Microvenator
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Microvenator | ||||||||||||
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Lebendrekonstruktion | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Unterkreide (mittleres Albium)[1] | ||||||||||||
110,2 bis 107,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Microvenator | ||||||||||||
Ostrom, 1970 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
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Microvenator ist eine Gattung kleiner theropoder Dinosaurier (Theropoda) aus der späten Unterkreide (mittleres Albium) Nordamerikas. Die einzige Art ist die Typusart Microvenator celer.
Es handelte sich um einen kleinen, zweibeinigen, evtl. gefiederten, leichtgebauten Coelurosaurier. Die Verwandtschaftsbeziehungen dieser Gattung sind umstritten; Mackovicky und Sues (1998) kommen jedoch zu dem Ergebnis, dass es sich entweder um einen primitiven Oviraptorosaurier oder um ein Schwestertaxon dieser Gruppe handelt.
Fund und Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Microvenator wurde von John Ostrom 1970 wissenschaftlich beschrieben, anhand eines Teilskeletts (Holotypus AMNH 3041) aus den Cloverly-Schichten im Süden des US-amerikanischen Bundesstaates Montana. Bei dem Fund handelt es sich um ein fragmentarisches Teilskelett mit einigen sehr fragmentarischen Schädelknochen, das bereits 1933 von Barnum Brown entdeckt wurde. Brown dachte, dass einige gefundene Zähne ebenfalls zum Skelett gehören, die heute jedoch Deinonychus zugeschrieben werden. Aufgrund der Größe dieser Zähne schloss er, das Tier hätte einen kleinen Körper mit einem ungewöhnlich großen Kopf gehabt, und nannte es inoffiziell "Megadontosaurus" („Groß-Zahn-Echse“).
Erst Ostrom (1970) verlieh dem Fund einen offiziellen Namen und erkannte bei seiner Beschreibung, dass die Zähne nicht zum Skelett gehören. Stattdessen schrieb er der neuen Spezies einen einzelnen Zahn aus der Sammlung des Yale Peabody Museum (YPM 5366) zu. Im Jahr 1998 folgte eine umfangreiche Beschreibung des Fundes von Mackovicky und Sues, die auch von Brown angefertigte Illustrationen des Fundes zeigt, die Brown nie veröffentlicht hatte. Diese Forscher konnten nicht bestätigen, dass der von Ostrom zugeschriebene einzelne Zahn zu Microvenator gehört.
Der Name Microvenator leitet sich aus dem altgriechischen mikros – „klein“ und dem lateinischen venator – „Jäger“ ab und soll nach Ostrom auf einen kleinen, leichtgebauten Coeluriden hinweisen.[2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Microvenator war ein etwa truthahngroßer, 1,5 Meter langer Theropode. Einzigartige Merkmale (Autapomorphien) am Skelett schließen die Wirbelzentren der Rücken- und Schwanzwirbel mit ein, die breiter sind als hoch. Des Weiteren befindet sich am Pubis (Schambein) eine große Senkung, während der Trochanter des Femurs (Oberschenkelknochen) einen zusätzlichen Kamm zeigt. Bei dem gefundenen Exemplar handelte es sich wahrscheinlich um ein Jungtier.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John H. Ostrom: Stratigraphy and paleontology of the cloverly formation (Lower Cretaceous) of the Bighorn Basin Area, Wyoming and Montana (= Bulletin of the Peabody Museum of Natural History. Bd. 35, ISSN 0079-032X). Yale University – Peabody Museum of Natural History, New Haven CT 1970.
- Peter J. Makovicky, Hans-Dieter Sues: Anatomy and phylogenetic relationships of the theropod dinosaur Microvenator celer from the Lower Cretaceous of Montana (= American Museum Novitates. Nr. 3240, ISSN 0003-0082). American Museum of Natural History, New York 1998, Digitalisat (PDF; 3,93 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gregory S. Paul: The Princeton Field Guide To Dinosaurs. Princeton University Press, Princeton NJ u. a. 2010, ISBN 978-0-691-13720-9, S. 150, Online.
- ↑ Ben Creisler: Dinosauria Translation and Pronunciation Guide M. Archiviert vom am 11. November 2011; abgerufen am 30. Juli 2014.