Mivacurium

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Strukturformel
Strukturformel von Mivacurium
Gegenionen (Anionen, z. B. Chlorid) nicht abgebildet
Allgemeines
Freiname Mivacurium
Andere Namen

Bis{3-[(1R)-6,7-dimethoxy-2-methyl-1-[(3,4,5-trimethoxyphenyl)methyl]-3,4-dihydro-1H-isochinolin-2-ium-yl]propyl}-(E)-oct-4-endioat (IUPAC)

Summenformel C58H80N2O142+
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 5281042
ChemSpider 4444509
DrugBank DB01226
Wikidata Q413877
Arzneistoffangaben
ATC-Code

M03AC10

Wirkstoffklasse

Muskelrelaxans

Eigenschaften
Molare Masse 1029,26 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Mivacurium (Handelsnamen Mivacron (EU, CH), Hersteller: GlaxoSmithKline) ist ein Arzneistoff, der als erstes kurzwirksames nichtdepolarisierendes Muskelrelaxans aus der Gruppe der Benzylisochinoline 1992 eingeführt wurde. Es existieren drei Isomere (Zusammensetzung ca. 60 % trans-trans, 35 % cis-trans, 5 % cis-cis), wobei die cis-cis-Form nur etwa ein Zehntel der Wirkung aufweist.

Nach Gabe einer üblichen Intubationsdosis (etwa 0,2 bis 0,25 mg pro kg Körpergewicht)[2] beträgt die Anschlagszeit etwa drei bis fünf Minuten, die Wirkdauer 15 bis 25 Minuten.[3] Es kann zur Freisetzung von Histamin kommen, wodurch Hautrötungen, Tachykardie, Hypotonie, Bronchospasmus und Urtikaria ausgelöst werden können. Die Anwendung ist bei Säuglingen unter zwei Monaten, Personen mit Pseudocholinesterasemangel und (relativ) bei Asthmatikern kontraindiziert.

Der Abbau erfolgt (wie bei Succinylcholin) im Plasma durch die Pseudocholinesterase. Bei angeborenem oder erworbenem Mangel an diesem Enzym kann die Wirkdauer (bis zu mehreren Stunden) verlängert sein.[4] Mivacurium wird in drei Metabolite umgesetzt (quartärer Aminoalkohol, quartärer Monoester, Dicarbonsäure).

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Reinhard Larsen: Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York u. a. 1999, ISBN 3-540-65024-5, S. 38.
  3. Nach Gabe von 2xED95, nach Heck/Fresenius 2007.
  4. DGAI/BDA: Zum Vorgehen bei prolongierter Apnoe nach Succinylcholin und Mivacurium. Anästh. Intensivmed. 39 (1998) 413–414.