Monte Re di Castello

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Monte Re di Castello

Der Monte Re di Castello von Norden aus gesehen mit den beiden auf den Gipfel zulaufenden Kämmen

Höhe 2889 m s.l.m.
Lage Trentino, Lombardei, Italien
Gebirge Adamellogruppe, Adamello-Presanella-Alpen
Dominanz 2,7 km → Monte Frisozzo[1]
Schartenhöhe 317 m ↓ Passo Dernal
Koordinaten 46° 1′ 18″ N, 10° 28′ 59″ OKoordinaten: 46° 1′ 18″ N, 10° 28′ 59″ O
Monte Re di Castello (Adamello-Presanella-Alpen)
Monte Re di Castello (Adamello-Presanella-Alpen)
Gestein Quarzdiorit[2]
Alter des Gesteins EozänOligozän[3]
Erstbesteigung Erste dokumentierte Besteigung 1874 durch Freshfield, Canton, Tuckett und F. Devouassoud
Normalweg Westgrat
Besonderheiten Teilweise Naturschutzgebiet

Der Monte Re di Castello ist ein 2889 m s.l.m. hoher Berg in der Adamellogruppe in den Adamello-Presanella-Alpen in Italien.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Bergs taucht erstmals 1764 als Recastel auf einer Karte des südlichen Tirols auf. Er setzt sich aus den beiden italienischen Wörtern re und castello zusammen. Re leitet sich von rioitalienisch für Bach – ab, während das Wort castello – italienisch für Burg – wohl auf die einer Burg ähnelnde Form des südöstlich verlaufenden Bergkammes bezieht.[4]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Monte Re di Castello befindet sich in einen von Nord nach Süd verlaufenden Bergkamm in der Adamellogruppe, zwischen den Tälern Val di Daone und Valcamonica. Nach ihm ist die flächenmäßig kleinste Untergruppe der Adamellogruppe benannt.[5] Über den Gipfel verläuft die Grenze zwischen den Provinzen Trient und Brescia und die Wasserscheide zwischen dem Fluss Oglio im Westen und dem Chiese im Osten. Am Fuße des Berges befinden sich südöstlich im Val di Daone der Stausee Lago di Malga Boazzo und nordwestlich der Lago d’Arno.

Der in der Literatur auch mit einer Höhe von 2891 m angegebene Gipfel liegt zwischen dem Passo della Vedretta di Sarviore (2540 m) im Norden und dem Passo Dernal (2577 m) im Südwesten. Der Berg setzt sich aus zwei Kämmen zusammen, die im rechten Winkel auf den Gipfel zulaufen. Der westliche Kamm verläuft vom Passo Dernal auf den 2883 m hohen Vorgipfel zu, während der nördliche Kamm vom Passo della Vedretta di Sarviore zum Gipfel aufsteigt.[6]

Teile des nördlichen Gipfelkammes und der nordöstlichen Ausläufer gehören zum in der Provinz Trient liegenden NATURA 2000 Schutzgebiet Re’ di Castello – Breguzzo (WDPA-ID 555528600).[7] Die zur Provinz Brescia gehörende Westseite ist Teil des Parco regionale dell’Adamello.

Normalweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der unschwierig zu ersteigende Re di Castello ist wegen seines Panoramas ein relativ viel begangener Berg. Der Normalweg verläuft ohne größere Schwierigkeiten entlang des westlichen Kammes vom Passo Dernal zum Gipfel. Er wurde erstmals am 24. September 1888 von F. Ballardini, Paolo Prudenzini und G.B. Beatrici im Abstieg begangen. Als Stützpunkt bietet sich das Rifugio Maria e Franco am Passo Dernal an. Von der Schutzhütte ist der Gipfel in etwa 1 ½ Stunden zu erreichen.[4]

Besteigungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermutlich wurde der Monte Re di Castello von Jägern auf der Jagd nach Gämsen erstmals zu einem unbekannten Zeitpunkt bestiegen. Den Jägern folgten 1853 die Landvermesser. Die erste dokumentierte alpinistische Besteigung fand am 24. August 1874 durch Douglas Freshfield, Thomas Henry Carson, Francis Fox Tuckett und ihrem Führer François Devouassoud statt. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Gipfel von der italienische Armee besetzt. Die Italiener brachten auf dem Monte Re di Castello ein Geschütz und einen Scheinwerfer in Stellung, der auf Schienen hin- und hergeschwenkt werden konnte.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pericle Sacchi: Guida dei monti d’Italia: Adamello: Volume I. Club Alpino Italiano/Touring Club Italiano, Mailand 1984.
  • Società degli Alpinisti Tridentini – Sezione del CAI – Commissione Sentieri: … per sentieri e luoghi. Sui monti del Trentino. 5 Presanella, Adamello, Dolomiti di Brenta. Euroedit, Trento 2017, ISBN 978-88-941381-3-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. PeakVisor Bergidentifikationsanwedung mit Informationen zu den jeweiligen Gipfeln, Schartenhöhe mithilfe digitaler Höhenmodellen errechnet, Werte können daher abweichen
  2. Pericle Sacchi: Guida dei monti d’Italia: Adamello: Volume I. S. 29.
  3. Pericle Sacchi: Guida dei monti d’Italia: Adamello: Volume I. S. 30.
  4. a b c Pericle Sacchi: Guida dei monti d’Italia: Adamello: Volume I. S. 151.
  5. Pericle Sacchi: Guida dei monti d’Italia: Adamello: Volume I. S. 148.
  6. Pericle Sacchi: Guida dei monti d’Italia: Adamello: Volume I. S. 150–151.
  7. Re’ di Castello – Breguzzo. protectedplanet.net, abgerufen am 12. Oktober 2022 (englisch).