Pediocactus

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Pediocactus

Pediocactus nigrispinus in Idaho

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Cactoideae
Tribus: Cacteae
Gattung: Pediocactus
Wissenschaftlicher Name
Pediocactus
Britton & Rose

Pediocactus ist eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie Cactoideae in der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Obwohl einige Pediocactus-Arten zu den häufigsten und verbreitetsten Kakteen im Südwesten und Nordwesten der Vereinigten Staaten gehören, sind einige extrem seltene Arten in Anhang 1 des Washingtoner Artenschutzabkommens zum Schutz gefährdeter Arten aufgenommen worden. Alle Pediocactus-Arten gelten als frosthart.

Die Arten der Gattung Pediocactus wachsen klein bleibend, einzeln oder sprossen und erreichen Wuchshöhen von bis zu 20 Zentimeter. Die grünen bis glauken Triebe sind zylindrisch bis kugelförmig oder niedergedrückt kugelförmig. Sie erreichen Durchmesser von 1 bis 15 Zentimeter und Höhen von 0,7 bis 20 Zentimeter. Rippen sind nicht vorhanden, dafür jedoch 2 bis 12 Millimeter lange Warzen mit Durchmessern von 2 bis 11 Millimetern. Die Areolen weisen Durchmesser von 1 bis 6 Millimeter auf. Sie stehen in der Regel 1 bis 6 Millimeter (selten bis 12 Millimeter) voneinander entfernt. Die meist die Triebe verdeckenden Dornen sind unterschiedlich in ihrer Anzahl, Farbe und Stellung. Die bis zu zehn hellgrauen oder weißen Mitteldornen, die auch fehlen können, sind ausgebreitet, gerade oder gebogen, nadelig, borstenartig oder korkig. Sie sind 0,5 bis 3,2 Zentimeter lang. Die drei bis 35 Randdornen sind rötlich bis weißlich, ausgebreitet, gerade oder gebogen. Bei einigen Arten sind sie kammförmig gestellt. Die Randdornen erreichen eine Länge von 0,1 bis 2,1 Zentimeter.[1]

Die Farbe der am Scheitel der Triebe erscheinenden glockenförmigen Blüten reicht von Gelb über Magenta bis Weiß variierend. Die Blüten weisen Durchmesser von 1 bis 2,5 Zentimeter auf. Ihr Perikarpell und die kurze Blütenröhre sind kahl oder nahezu kahl.[1] Die Blütezeit liegt im Frühjahr. Manche Arten bilden schon im Spätherbst Blütenknospen. Einige Arten sind schon im juvenilen Stadium blühfähig.[2]

Die zylindrischen bis kugelförmigen Früchte sind anfangs grünlich. Bei Reife werden sie rötlich-braun und trocken. Die Früchte sind kahl oder mit einigen wenigen Schuppen besetzt. Sie reißen mit einer vertikalen Spalte auf. Der Blütenrest fällt nur teilweise von den Früchten ab. Er hinterlässt einen Rest, der bei der Fruchtöffnung als Deckelchen in Erscheinung tritt. Die Früchte enthalten schwärzlich braune, gerunzelte bis gehöckerte, verkehrt eiförmige oder birnenförmige Samen.[1] Die Samen sind 4 bis 6 Wochen nach der Blüte reif. Sie bleiben außergewöhnlich lange keimfähig (mindestens 10 Jahre).[2]

Die natürliche Verbreitung der Gattung Pediocactus erstreckt sich über die US-Bundesstaaten Arizona, Colorado, Idaho, Nevada, New Mexico, Oregon, Montana, Utah, Washington und Wyoming; Vorkommen finden sich auf dem Colorado-Plateau, in den Rocky Mountains, den Great Plains, in der Great Basin-Wüste, im Columbia River Basin, und auf dem Columbia-Plateau. Klima und Bodenbeschaffenheit variieren über das gesamte Verbreitungsgebiet sehr stark. Die niedrigsten Vorkommen kennt man von Pediocactus nigrispinus in Washington in Höhenlagen von 260 Metern, wohingegen Pediocactus simpsonii in Colorado bis in Höhenlagen 3200 Meter ansteigt.

Die wüstenähnlichen Bedingungen der Hochplateaus (Winterperioden bis minus 30 °C, Sommerperioden bis 45 °C) bieten offenbar ideale Verhältnisse. Die durchschnittlichen Jahresniederschläge betragen 250 bis 500 mm.

Altes Exemplar von Pediocactus sileri in Utah
Pediocactus bradyi subsp. winklerorum in Utah, Anfang April
Pediocactus bradyi mit turbinaten Früchten in Arizona
Pediocactus bradyi subsp. despainii mit lachsfarbenen Blüten in Utah
Pediocactus simpsonii in Nevada (Sonnenbrille zum Größenvergleich)

Die Erstbeschreibung durch Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose wurde 1913 veröffentlicht.[3] Die Typusart der Gattung ist Pediocactus simpsonii.

Es gibt verschiedene Ansichten über den Umfang und die taxonomische Gliederung der Gattung.

Systematik nach Anderson/Eggli (2005)

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Edward Frederick Anderson akzeptierte 2005 folgende Arten und Varietäten:

Synonyme der Gattung sind Utahia Britton & Rose, Navajoa Croizat, Pilocanthus B.W.Benson & Backeb., Neonavajoa Doweld und Puebloa Doweld.

Systematik nach D.R.Hunt et al. (2006)

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Die Gattung umfasst folgenden Arten:[4]

Systematik nach Hochstätter (2007)

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Fritz Hochstätter, der die Gattung an ihren natürlichen Standorten studierte, vertrat in seiner Monografie von 2007 folgende Unterteilung:

wobei er Pediocactus peeblesianus als einzige Art der Gattung Navajoa auffasste.

Systematik nach N.Korotkova et al. (2021)

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Die Gattung umfasst folgenden Arten:[5]

Die Arten Pediocactus sileri, Pediocactus bradyi, Pediocactus paradinei und Pediocactus knowltonii sind im Anhang 1 des Washingtoner Artenschutzabkommens gelistet. Pediocactus nigrispinus wird als extrem gefährdet eingestuft. Da fast alle Vertreter der Gattung (mit Ausnahme von Pediocactus simpsonii und Unterarten) extrem gefährdet sind, wäre analog zur Vorgehensweise bei vergleichbaren Gattungen auch eine Aufnahme der ganzen Gattung in Anhang 1 denkbar.

  • Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 517–520.
  • Lyman D. Benson: The Cacti of the United States and Canada. Stanford University Press, Pasadena (CA) 1982.
  • Nathaniel Lord Britton, Addison Brown: An illustrated flora of the northern United States, Canada and the British possessions: from Newfoundland to the parallel of the southern boundary of Virginia, and from the Atlantic Ocean westward to the 102d meridian. Band 2, 1913, S. 569 (online).
  • David Hunt: The New Cactus Lexicon. dh books, Milborne Port 2006, ISBN 0-9538134-4-4, S. 225–226.
  • Ken D. Heil, Barry Armstrong, David Schleser: A review of the genus Pediocactus. In: Cactus and Succulent Journal. Band 53, 1981, S. 17–39.
  • Fritz Hochstätter: The Genera Pediocactus, Navajoa, Toumeya. Selbstverlag, 2007, ISBN 978-3-00-021244-4.
  • Fritz Hochstätter: The genus Pediocactus A review and annotated checklist of all known pediocacti. In: Cactus World. Band 26, Nummer 3, 2008, S. 141–150.
  • Adolf Mühl: The Genus Pediocactus. In: Cactaceae-Review. 1998–2007.

Einzelnachweise

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  1. a b c Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 517.
  2. a b Fritz Hochstätter: The Genera Pediocactus, Navajoa, Toumeya. Selbstverlag, 2007, ISBN 978-3-00-021244-4, S. 10.
  3. Nathaniel Lord Britton, Addison Brown: An illustrated flora of the northern United States, Canada and the British possessions. From Newfoundland to the parallel of the southern boundary of Virginia, and from the Atlantic Ocean westward to the 102nd meridian. 2. Auflage. Band 2, 1913, S. 569 (online).
  4. David Hunt, Nigel Taylor, Graham Charles: The New Cactus Lexicon. dh Books, Milborne Port 2006, ISBN 0-9538134-4-4, S. 225–226.
  5. Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn: Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family – Electronic supplement. In: Willdenowia. Band 51, Nr. 2, 2021, S. 300–302 (doi:10.3372/wi.51.51208).
Commons: Pediocactus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien