Neschons

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Neschons in Hieroglyphen
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Neschons war die Gemahlin des Pinudjem II. in der ägyptischen 21. Dynastie (um 980 v. Chr.). Sie war eine der bedeutendsten Frauen ihrer Zeit.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neschons war die Tochter von Smendes II. und von dessen Gemahlin Tahenetdjehuty. Ihr Vater und ihr Gemahl waren „Hohepriester des Amun“ und damit die wichtigsten Männer ihrer Zeit in Oberägypten. Neschons selbst trug aber auch eine Reihe von außergewöhnlichen Titeln. Sie war „Vizekönig(in) von Kusch“, „Vorsteherin der Fremdländer“ und „Priesterin des Chnum“. Dies sind Bezeichnungen, die sonst meist nur bei Männern belegt sind und eine bemerkenswerte Machtfülle demonstrieren. Daneben war sie unter anderem auch noch „Haremsvorsteherin“, was ein eher typisch weiblicher Titel dieser Zeit ist.

Begräbnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausschnitt aus dem Totenbuch der Neschons

Neschons ist vor allem von ihrem Begräbnis bekannt, das sich in der königlichen Cachette in Theben-West (TT320) zusammen mit den Pharaonen des Neuen Reiches und hohe Personen ihrer Zeit fand. Sie wurde in zwei Särgen bestattet, hatte zwei Totenbücher, ein Set an Kanopenkrügen[1] und verschiedene Uschebtis. Aus dem Grab stammt sicherlich auch eine hölzerne Stele, die sich heute im British Museum in London befindet und auf der sich ihre hohen Titel fanden.[2] Bemerkenswert ist ein Dekret, das sich bei ihrer Bestattung fand und versichert, dass ihre Uschebtis bezahlt wurden. Ihre Mumie gilt als eine der besterhaltenen Ägyptens.[3]

Neschons starb im 5. Jahr des Siamun.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • James Henry Breasted: Ancient Records of Egypt, Vol. IV: The Twentieth through the Twenty-sixth Dynasties, The University of Chicago Press, Chicago 1906, § 689–690 (Digitalisat).
  • Jaroslav Černý: Studies in the Chronology of the Twenty-first Dynasty. In: The Journal of Egyptian Archaeology, Vol. 32, London 1946, S. 25–27 (Digitalisat).
  • Georges Daressy: Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire, Nos. 61001-61044: Cercueils des cachettes royales, L'Institut Franc̣ais d'Archéologie Orientale, Kairo 1909, Platte 45–49 (Digitalisat).
  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. The American University in Cairo Press, London 2004, ISBN 977-424-878-3, S. 196–209 (Reprint. Thames & Hudson, London 2010, ISBN 978-0-500-28857-3).
  • Karl Jansen-Winkeln: Zur Geschichte der "Cachette" von Deir el-Bahri. In: Robert J. Demarée, Arno Egberts: Deir el-Medina in the third millennium AD. A tribute to Jac. J. Janssen, Nederlands Instituut voor het Nabije Oosten, Egyptologische uitgaven 14, Leiden 2000, S. 165–170 (Digitalisat).
  • Kenneth Anderson Kitchen: Neschons. In: Wolfgang Helck, Wolfhart Westendorf (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. Band 4: Meggido – Pyramiden. Harrassowitz, Wiesbaden 1982, ISBN 3-447-02262-0, Spalte 463.
  • Herbert Eustis Winlock: The Tomb of Queen Inhapi. An open letter to the Editor. In: The Journal of Egyptian Archaeology, Vol. 17, London 1931, S. 108–109 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Kanopen aus Neschons Grab@1@2Vorlage:Toter Link/research.britishmuseum.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Bild der Stele
  3. Mumie der Neschons (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/anubis4_2000.tripod.com