Nickende Primel

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Nickende Primel

Nickende Primel (Primula nutans)

Systematik
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
Unterfamilie: Primuloideae
Gattung: Primeln (Primula)
Untergattung: Aleuritia
Sektion: Armerina
Art: Nickende Primel
Wissenschaftlicher Name
Primula nutans
Georgi

Die Nickende Primel (Primula nutans)[1][2] ist eine Pflanzenart in der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Der Trivialname im englischen Sprachraum ist „Siberian Primrose“.

Erscheinungsbild und Laubblatt

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Primula nutans wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 20 Zentimeter erreicht. Das Rhizom ist dünn und kurz. Es werden manchmal Ausläufer gebildet. Die vegetativen Pflanzenteile sind nicht mehlig bestäubt.

Die in grundständigen Rosetten angeordneten Laubblätter gliedern sich deutlich in Blattstiel und Blattspreite. Der ungeflügelte Blattstiel ist fast so lang oder gelegentlich länger als die Blattspreite. Die einfache, kahle Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 40 Millimeter sowie einer Breite von 4 bis 20 Millimeter spatelförmig, eiförmig, etwas elliptisch bis länglich oder fast kreisrund und am Spreitengrund keilförmig oder gerundet. Die Spreitenspitzen sind gerundet, stumpf oder spitz. Die Blattränder sind ganzrandig bis leicht gezähnt. Die Blattaderung ist undeutlich.

Blütenstand und Blüte

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Die Blütezeit erstreckt sich über den Sommer. Der unbeblätterte, (selten 2) 3,5 bis 25 Zentimeter lange Blütenstandsschaft ist mehr oder weniger schlank und kahl. In doldigen Blütenständen stehen eine bis sechs (selten bis zehn) Blüten sowie Tragblätter zusammen. Die mit einer Länge von 5 bis 9 Millimeter elliptisch-länglichen Tragblätter sind an der Basis mit 1 bis 1,5 Millimeter ausgesackt geöhrt, kaum punktiert und etwas drüsig bewimpert; am oberen Ende sind sie stumpf bis bespitzt. Die dünnen und nickenden Blütenstiele sind 5 bis 30 (selten bis 45) Millimeter lang.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Fünf 5 bis 8 Millimeter lange Kelchblätter sind auf etwa einem Drittel ihrer Länge zu einer fünfkantigen, röhren- bis glockenförmigen Kelchröhre verwachsen. Die Kelchröhre ist an ihrer Basis leicht verschmälert. Die Farbe der Kelchblätter ist grün und dunkel punktiert. Die dicht drüsig bewimperten Kelchzähne sind eiförmig-länglich bis dreieckig mit spitzem bis stumpfem oberen Ende. Die fünf lavendel-, rosafarbenen bis violetten Kronblätter besitzen keine Drüsen. Die 6 bis 10 Millimeter lange Kronröhre ist bei einem ringförmigen, gelben Schlund mit einem Durchmesser von 9 bis 20 Millimeter eineinhalb Mal bis doppelt so lang wie der Kelch. Exemplare aus europäischen Beständen weisen eine gleich lange Kronröhre auf. Die Kronzipfel sind mit einer Länge von 4,5 bis 10 Millimeter und einer Breite von 3 bis 4,5 Millimeter verkehrt-eiförmig und tief gekerbt.

Es gibt zwei Typen von Blüten, die sich heterostyl hinsichtlich der Länge des Griffels und der Staubblattposition unterscheiden. Entweder reichen die Staubblätter bis zur Mitte der Kronröhre und der Griffel ragt über sie hinaus, oder die Staubblätter erstrecken sich bis gegen das Ende der Kronröhre und der Griffel reicht etwas über ihre Mitte hinaus.

Frucht und Samen

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Die schmalzylindrische Kapselfrucht kann beträchtlich länger als der Kelch sein. Der Samen besitzt eine netzartig strukturierte Oberfläche.

Chromosomenzahl

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20, 22, 32, 34.

Das holarktische Verbreitungsgebiet liegt im nordwestlichen Nordamerika mit dem US-amerikanischen Bundesstaat Alaska, dem kanadischen Territorium Yukon und der Provinz British Columbia[3] sowie in Asien mit dem nordwestlichen China, Pakistan, Russland und im nördlichen Europa.[4]

Primula nutans besiedelt in Küstenbereichen salzige Marschen und Schwemmland an Flussmündungen sowie im Binnenland Sümpfe und Überschwemmungsgebiete in Höhenlagen von 0 bis 3800 Meter.

Gefährdung und Schutz

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Die Europäische Union führt Primula nutans in Anhang II als „Pflanzenart von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen“[5]. In Deutschland wird die Nickende Primel (Primula nutans) wie alle europäischen Primelarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz unter Schutz gestellt[1][2]. Künstlich vermehrte Exemplare sind von den Schutzbestimmungen ausgenommen[6].

Die Erstveröffentlichung von Primula nutans erfolgte 1775 durch Johann Gottlieb Georgi in Bemerkungen einer Reise im Russischen Reich im Jahre 1772, Band 1, Seite 200. Ein Homonym ist Primula nutans Delavay ex Franch., das 1886 in Bulletin de la Société Botanique de France, Band 33 (1), Seite 69 veröffentlicht wurde; dies ist heute ein Synonym von Primula flaccida N.P.Balakr. und führt leider zu Verwechslungen.[7] Synonyme für Primula nutans Georgi sind Primula finmarchica Jacq., Primula nutans subsp. finmarchica Á.Löve & D.Löve, Primula sibirica Jacq., Primula sibirica Wulfen, Primula sibirica subsp. finmarchica Hultén, Primula sibirica subsp. finmarchica var. jokelae und Primula sibirica var. kashmiriana Hook. f.

  • Sylvia Kelso: Primulaceae. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Magnoliophyta: Paeoniaceae to Ericaceae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2009, ISBN 978-0-19-534026-6, S. 296 (englisch). Primula nutans – textgleich online wie gedrucktes Werk (Abschnitt Beschreibung)
  • Qiming Hu, Sylvia Kelso: Primulaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 15: Myrsinaceae through Loganiaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1996, ISBN 0-915279-37-1, S. 172 (englisch). Primula nutans – textgleich online wie gedrucktes Werk (Abschnitt Beschreibung)
  • Yasin J. Nasir: Primulaceae. In: S. I. Ali & M. Qaiser (Hrsg.): Flora of Pakistan. Volume 157. Dept. of Botany, University of Karachi u. a., Karachi u. a. 1984, OCLC 311352729, Primula, S. 23 (online). (Abschnitt Beschreibung, textgleich mit gedrucktem Werk)

Einzelnachweise

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  1. a b Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung
  2. a b WISIA. Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz. In: WISIA Online. Deutsches Bundesamt für Naturschutz, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Januar 2012 (Suchmaske für Primula nutans, landessprachlich Nickende Primel).@1@2Vorlage:Toter Link/www.wisia.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Plants Profile. Primula nutans Georgi / Siberian primrose. In: Plants Database. NRCS Natural Resources Concervation Service – USDA United States Department of Agriculture, abgerufen am 8. Januar 2012 (englisch).
  4. Primula sibirica. In: Den virtuella floran Online. Naturhistorika riksmuseet, Stockholm, abgerufen am 8. Januar 2012 (schwedisch, globale Verbreitungskarte nur für Synonym Primula sibirica u. a.).
  5. Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) in der konsolidierten Fassung vom 1. Januar 2007, Anhang I, S. 17–19, 23 In: ABl. L 206, 22. Juli 1992, S. 42 (Primula nutans).
  6. Anlage 2 der Bundesartenschutzverordnung
  7. Primula nutans bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
Commons: Nickende Primel (Primula nutans) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Strandviva. Primula nutans. In: Den virtuella floran. Naturhistorika riksmuseet, Stockholm, abgerufen am 8. Januar 2012 (schwedisch).
  • Nickende Schlüsselblume. Primula nutans. In: NatureGate. LuontoPortti / NatureGate, abgerufen am 8. Januar 2012.
  • Primula nutans. In: Primula World – A Visuell Reference for the Genus Primula. Pam Eveleigh, 2011, abgerufen am 8. Januar 2012 (englisch, Bildergalerie).