Obermatrose

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Volksmarine, Obermatrose
Obermatrose der Volksmarine
Obermatrose der Volksmarine

Schulterstück zu allen Uniformen
Dienstgradgruppe Mannschaften
NATO-Rangcode OR-2
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Gefreiter
Dienstgrad Marine Obermatrose
Abkürzung (in Listen)
Besoldungsgruppe

Obermatrose[1] war der zweitniedrigste Rang der Dienstgradgruppe der Mannschaften in der Volksmarine der früheren Nationalen Volksarmee (NVA) der Deutschen Demokratischen Republik, der dem Dienstgrad „Hauptgefreiter“ (OR-2) der Bundeswehr entspricht. Diesem seemännischen Dienstgrad „Stabsmatrose“ stand in den anderen NVA-Teilstreitkräften der Dienstgrad des Stabsgefreiten (OR-3) gleich.

OR - steht für das en Other (enlisted) Ranks (OR)

Besonderheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rang „Obermatrose“ wird in der Deutschen Marine nicht vergeben.

Kaiserliche Marine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Obermatrose der Kaiserlichen Marine entsprach einem Gefreiten des Heeres.

Reichsmarine/Kriegsmarine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Reichsmarine bildete der Dienstgrad Obermatrose anfangs eine Besonderheit: Die bis zum 31. März 1920 vorhandenen Ranginhaber standen den Heeresgefreiten gleich, alle später zu Obermatrosen beförderten Seeleute rangierten nur noch mit den Oberschützen des Heeres. Es ist anzunehmen, dass die Obermatrosen alter Art nach dem genannten Stichtag zu Gefreiten der Reichsmarine ernannt wurden.[2][3] Bis zum 28. Januar 1935 besaß die Reichsmarine demnach fünf Mannschaftsdienstgrade: Matrose, Obermatrose, Gefreiter, Obergefreiter, Stabsgefreiter.[4] Den Dienstgraden wurden die Laufbahnbezeichnungen wie Matrosen-, Funk-, Maschinen- usw. jeweils voran gesetzt.[5]

In der Kriegsmarine kam es wiederholt zu Änderungen und Ergänzungen der Mannschaftsdienstgradbezeichnungen. Mit Vfg. v. 31. Januar 1938 blieben Neubeförderungen in den Dienstgrad Obermatrose untersagt; erstes Beförderungsamt der Mannschaften war nun Gefreiter. Die vor dem 1. April 1934 eingestellten Mannschaften behielten aber ihre bisherigen Rangbezeichnungen und das auf dem linken Oberarm getragene Abzeichen: einen mit der Spitze nach unten weisenden Winkel, analog dem neuen Rangabzeichen des Gefreiten (vorher zwei Winkel).[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. MEYERS UNIVERSALLEXIKON, 3. Auflage 1980, Best.-Nr.: 576 970 2, Liz.-Nr. 433 130/198/80, Band III, Seite 218/219 «Dienstgrad- und Dienstlaufbahnabzeichen der Volksmarine – Dienstgrad, Ziffer 2, Obermatrose … .»
  2. Einreihung der Soldaten der Wehrmacht (sic!) in die Besoldungsgruppen der Besoldungsordnungen I und III, in: Reichsgesetzblatt, Bd. 1, Berlin 1921, S. 310
  3. vgl. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 62–63.
  4. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 90, S. 94.
  5. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 90–91.
  6. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 94–97.