Opernplatz (Frankfurt am Main)

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Opernplatz
Platz in Frankfurt am Main
Opernplatz
Alte Oper, Opernplatz und Lucae-Brunnen
Basisdaten
Ort Frankfurt am Main
Ortsteil Innenstadt
Einmündende Straßen Goethestraße, Freßgass, Neue Mainzer Straße, Hochstraße, Taunusanlage, Bockenheimer Landstraße
Bauwerke Alte Oper, Zürich-Haus (†), Opernturm

Der Opernplatz ist ein Platz in der nordwestlichen Innenstadt von Frankfurt am Main.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bockenheimer Tor 1825

Einst befand sich an dieser Stelle ein Stadttor innerhalb der Frankfurter Stadtbefestigung. Das Bockenheimer Tor und die daran angeschlossene Bockenheimer Landstraße führten durch die Frankfurter Gemarkung hindurch bis zur Ortschaft Bockenheim. Der 1895 eingemeindete Ort lag im Mittelalter außerhalb der Frankfurter Landwehr, die die Gemarkung umschloss. Von der Bockenheimer Landstraße ging kurz nach dem Tor die Mainzer Landstraße in südwestlicher Richtung ab. Nach Schleifung der Stadtmauern um die Innenstadt lag der heutige Opernplatz zwischen der Taunus- und der Bockenheimer Anlage. Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess ließ dort ein klassizistisches Portal erbauen, das die mittelalterliche Bedeutung des Platzes hervorheben sollte. Das Portal wurde allerdings schon 1875 wieder abgerissen, um Platz für ein Opernhaus zu schaffen. Das heute unter dem Namen Alte Oper bekannte Haus wurde 1880 fertiggestellt und war eines der größten seiner Zeit. Zunächst hieß nur ein Teil des Platzes, der die Oper umgab, Opernplatz; das eigentliche Bockenheimer Tor, das vor dem Haupteingang lag, behielt zunächst seinen Namen. Die heutige Oper Frankfurt befindet sich jedoch – für auswärtige Gäste gelegentlich irritierend – am Willy-Brandt-Platz.

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Opernplatz samt Oper um das Jahr 1880
Ostseite mit Hausnummern 6–12, Kandelabern und der Hotel-Bautafel
Der Opernplatz in Richtung Westen

Namensgebendes Gebäude am Platz ist die Alte Oper. Das 1880 gebaute Opernhaus wurde bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und konnte erst 1981 als Konzerthaus wiedereröffnet werden. Das jahrelang als „schönste Ruine Deutschlands“ bekannte Gebäude prägte auch in dieser Zeit den Platz.

Daneben existierte bis 2002 auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Bockenheimer Landstraße das Zürich-Haus, einer der ersten Wolkenkratzer der Stadt. 1960 von der Zürich Versicherungsgruppe gebaut, hatte das Hochhaus eine Höhe von 68 Metern, die erst 1966 vom Shell-Hochhaus übertroffen wurde. 2002 ließ der Eigentümer das denkmalgeschützte Gebäude abreißen. 2004 wurde das Areal an die US-Immobilienfirma Tishman Speyer Properties veräußert, die hier von Anfang 2007 bis 2010 den Opernturm errichten ließ.

Die Ostseite des Platzes, entlang der Hochstraße, ist mit sechsstöckigen Geschäftshäusern des Historismus bebaut. Die daneben liegenden Nachkriegsgebäude wurden 2010 abgerissen und durch ein 2016 eröffnetes Fünf-Sterne-plus-Hotel ersetzt werden (Architekten: Braun & Schlockermann).

Lucae-Brunnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Brunnen auf dem Opernplatz wurde 1872 von dem Architekten Richard Lucae (1829–1877) entworfen und war ursprünglich für den Rahmhof (nahe der Schillerstraße) gedacht. Erst gut 100 Jahre später, 1983, wurde der Brunnen nach der Skizze von Lucae durch den Bildhauer Edwin Hüller ausgeführt. Am 14. Juni 1983 wurde der Springbrunnen aus 120 Tonnen schwerem edelgelben Reinersreuther Granit mit einem Bürgerfest eingeweiht.[1] Das Becken des Brunnens, das bei schönem Wetter auch zum Planschen genutzt wird, besitzt einen Durchmesser von 17 m, die Schale misst 5 m im Durchmesser und weist eine Höhe von 3,20 m auf.[2]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einmündende Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochstraße 56 / Ecke zum Opernplatz

In den Opernplatz münden sieben Straßen ein:

U-Bahnhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterhalb des Platzes liegt der U-Bahnhof Alte Oper. Er wurde als Teil der C-Strecke der U-Bahn Frankfurt 1986 eröffnet und blieb bis heute unverändert. Der U-Bahnhof ist im postmodernen Stil gestaltet und verfügt als einziger im Frankfurter U-Bahn-Netz über keine tragenden Deckenstützen. Die Decken- und Wandgestaltung greift Motive der benachbarten Alten Oper auf.

Etwas weiter östlich münden die U-Bahn-Strecke und die Innenstadtstrecke der S-Bahn in einen gemeinsamen viergleisigen Tunnel, der bis zur Friedberger Anlage unter der Zeil verläuft.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Opernplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alte Oper Frankfurt (Memento vom 16. Februar 2011 im Internet Archive)
  2. https://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de/?id=77&kuenstler=57

Koordinaten: 50° 6′ 55″ N, 8° 40′ 17″ O