Wespen-Ragwurz
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Wespen-Ragwurz | ||||||||||||
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Wespen-Ragwurz (Ophrys tenthredinifera) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ophrys tenthredinifera | ||||||||||||
Willd. |
Die Wespen-Ragwurz (Ophrys tenthredinifera) gehört als Art zur Gattung der Ragwurzen in der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Der Name besteht im Gattungsnamen aus dem altgriechischen Wort ὀφρύς ophrys „Augenbraue“ und im Art-Epitheton aus dem altgriechisch-lateinischen Wort tenthredinifer „blattwespentragend“. Die Erstbeschreibung dieser Art wurde im Jahr 1805 durch den Botaniker Carl Ludwig Willdenow in dem Werk Linnaei Species Plantarum vorgenommen. Aufgrund der Variabilität der Blüten ist diese Art bisher über dreißigmal neu oder als Unterart oder als Varietät beschrieben worden, mit Namen, die meist als Synonyme betrachtet werden.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wespen-Ragwurz ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Sie hat zwei eiförmig-kugelige Knollen als Überdauerungsorgane und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 30 cm, manchmal auch bis 45 cm. Am Grund des Stängels findet man zwei Schuppenblätter. Drei bis sechs länglich-lanzettliche Laubblätter zwischen 4 und 12 cm Länge sind in einer Grundrosette zusammengefasst. Ein bis vier scheidige Hochblätter findet man an der unteren Hälfte des Stängels. Die Tragblätter sind länglich und länger als der Fruchtknoten.
Der lockere Blütenstand ist bis 12 cm lang und ein- bis zehnblütig. Die breit eiförmigen bis elliptischen Kelchblätter sind meist rosa, selten weiß. Die dicht behaarte Lippe ist 11–16 mm lang, ungeteilt, etwas gewölbt und schwach gehöckert. Die Form variiert von oval bis rechteckig oder trapezförmig. Vorn befindet sich ein kleines aufrechtes Anhängsel. Das Zentrum der Lippe ist dunkelrotbraun, der breite Rand ist gelblich gefärbt. Das kleine Mal am Grund der Lippe ist graulila bis bläulich mit weißlichem Rand und umfasst latzartig das orangebraune Basalfeld.
Die Blütezeit ist in Nordafrika von Februar bis März, während sie sich im übrigen Mittelmeergebiet von Mitte März bis Mai erstreckt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36, 38 oder 54.[1]
Standort und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Orchidee bevorzugt Garriguen, Magerrasen, lichte Kiefernwälder und Macchien mit basischen bis schwach sauren Böden bis zu einer Meereshöhe von 1800 m.[2]
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich fast über den gesamten Mittelmeerraum und fehlt nur an der Levante und auf Zypern. Im Osten endet das Verbreitungsgebiet in der südlichen Türkei.
Variationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Portugal wird eine frühblütige Variante mit ein bis vier Blüten beschrieben.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Bestäuber wurden Eucera nigrilabris, Eucera bidentata (Ionische Inseln), Eucera dimidiata (Kreta) und Eucera kullenbergii (Westliche Türkei) beobachtet.[2]
Bildergalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Farbliche Varianten und Ophrys tenthredinifera ssp. spectabilis
- Ophrys tenthredinifera
Spanien – Mallorca - Ophrys tenthredinifera
Spanien – Mallorca - Ophrys tenthredinifera
Spanien – Mallorca - Ophrys tenthredinifera
Spanien – Mallorca - Ophrys tenthredinifera
Italien – Sizilien
Zingaro - Ophrys tenthredinifera
Portugal – Algarve - Ophrys tenthredinifera
ssp. spectabilis
Spanien – Mallorca
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Baumann, Siegfried Künkele: Die wildwachsenden Orchideen Europas. Franckh, 1982, ISBN 3-440-05068-8
- Karl-Peter Buttler: Orchideen, die wildwachsenden Arten Europas. Mosaik Verlag 1986, ISBN 3-570-04403-3
- Hans Sundermann: Europäische und mediterrane Orchideen. Brücke-Verlag, 2. Auflage: 1975, ISBN 3-87105-010-5
- J.G. Williams: Orchideen Europas mit Nordafrika und Kleinasien. BLV Verlag, ISBN 3-405-11901-4.
- Ralf Jahn, Peter Schönfelder: Exkursionsflora für Kreta. Mit Beiträgen von Alfred Mayer und Martin Scheuerer. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1995, ISBN 3-8001-3478-0, S. 431.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ophrys tenthredinifera bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b Helmut Baumann, Siegfried Künkele und Richard Lorenz: Orchideen Europas mit angrenzenden Gebieten. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8001-4162-3. Seite 200.