Ortignano Raggiolo

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Ortignano Raggiolo
Ortignano Raggiolo (Italien)
Ortignano Raggiolo (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Arezzo (AR)
Koordinaten 43° 41′ N, 11° 45′ OKoordinaten: 43° 40′ 51″ N, 11° 44′ 59″ O
Höhe 483 m s.l.m.
Fläche 36,41 km²
Einwohner 852 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 52010
Vorwahl 0575
ISTAT-Nummer 051027
Bezeichnung der Bewohner Ortignanesi
Schutzpatron San Matteo (21. September)
Website Gemeinde Ortignano Raggiolo

Panorama von Ortignano Raggiolo (Ortignano Alto)

Ortignano Raggiolo ist eine italienische Gemeinde mit 852 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Arezzo in der Region Toskana.

Die Fraktion Raggiolo ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Ortignano Raggiolo in der Provinz Arezzo

Die Gemeinde erstreckt sich über rund 37 km². Sie liegt etwa 25 km nordwestlich der Provinzhauptstadt Arezzo und 40 km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz im Casentino-Tal und in diesem im Teggina-Tal (Valle del Teggina[3]) entlang des Flusses Teggina (14 von 14 km im Ortsgebiet).[4] Ortignano Raggiolo liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 377 GR/G[5]

Zu den Ortsteilen zählen Badia a Tega (648 m s.l.m., ca. 50 Einwohner), Ortignano (483 m, ca. 150 Einwohner), Raggiolo (586 m, ca. 130 Einwohner), San Piero in Frassino (351 m, ca. 250 Einwohner) und Villa (500 m, ca. 75 Einwohner).[6]

Die Nachbargemeinden sind Bibbiena, Castel Focognano, Castel San Niccolò, Loro Ciuffenna und Poppi.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort entstand im Jahre 1873 als Fusion aus den bis dahin unabhängigen Gemeinden Ortignano und Raggiolo. Der Name von Ortignano wurde 1247 das erste Mal erwähnt und stammt wahrscheinlich von dem römischen Namen Hortinius ab, der Name von Raggiolo dagegen wurde bereits 967, noch unter dem Namen Ragiola, attestiert. Er entstammt dem lateinischen Wort Radius, hier im Sinne von Grenzlinie. Zu Ortignano gehörten die Ortsteile Badia a Tega, Frassina und Uzzano Casentinese, Raggiolo dagegen besaß dagegen keine. Im 13. Jahrhundert gehörte Ortignano zu den Grafen Guidi, die dort die Burg errichteten. Raggiolo gehörte dagegen zu der Ubertini-Familie. Im darauffolgenden Jahrhundert wurden beide Orte von der Republik Florenz besetzt und Karl IV. teilte sie dem Bischof von Arezzo, Boso degli Ubertini, zu. Von dort an gehörten die beiden Gemeinden fortwährend, mit Ausnahme der Napoleonischen Besetzung am Anfang des 19. Jahrhunderts, dem Herzogtum Toskana an.[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche Santi Margherita e Matteo in Ortignano
Die Kirche San Michele in Raggiolo
Die Kirche Sant’Antonio im Ortsteil Badia a Tega (Ortignano)
  • Chiesa dei Santi Margherita e Matteo, Pieve im Ortsteil Ortignano, die 1699 den Titel Pieve erhielt. War zunächst der Santa Margherita geweiht und enthält das Gemälde Madonna con il Bambino von Giacomo Pacchiarotti.[8]
  • Chiesa di Sant’Antonio, Kirche im Ortsteil Badia a Tega (Ortignano), die durch die Kamaldulenser entstand. Enthält das Werk Madonna con il Bambino tra San Giovannino e San Gualberto aus dem späten 16. Jahrhundert, welches der Schule des Raffaellino del Colle zugeschrieben wird sowie zwei Leinwandgemälde (Anima dannata und Angeli del Paradiso) aus dem frühen 17. Jahrhundert.[8]
  • Chiesa di San Michele, Kirche in Raggiolo, die ursprünglich Teil des Palastes der Guidi war. Wurde im 18. Jahrhundert zur Pieve erklärt und 1829 restauriert. Enthält die Werke Madonna col Bambino (der Werkstatt des Donatello zugeschrieben) und Redentore (der Werkstatt des Andrea Ferrucci zugeschrieben), beides Werke aus dem 15. Jahrhundert.[8]
  • Cappella del Sepolcreto, Kapelle im Ortskern von Raggiolo aus dem 14. Jahrhundert, wurde im 20. Jahrhundert renoviert.[9]
  • Museo della Castagna, Kastanienmuseum in Raggiolo.[3][10]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cesare Zacchi (1914–1991), römisch-katholische Geistlicher und Bischof

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giovanni Caselli: Casentino – Guida Storico Ambientale. Editrice Le Balze, Montepulciano 2003, ISBN 88-87187-81-9
  • Emanuele Repetti: ORTIGNANO nel Val d’Arno casentinese. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846). Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
  • Emanuele Repetti: RAGGIOLO, RAGIOLO, talvolta REZZUOLO nel Val d’Arno casentinese. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846)., Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ortignano Raggiolo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 6. August 2017 (italienisch).
  3. a b Giovanni Caselli: Casentino.
  4. Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Ortignano Raggiolo, abgerufen am 22. Mai 2014 (italienisch)
  5. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 22. Mai 2014 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  6. Offizielle Webseite des ISTAT (Memento des Originals vom 4. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Ortsteilen und Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Arezzo, abgerufen am 22. Mai 2014 (italienisch)
  7. toscana.indettaglio.it, abgerufen am 15. Januar 2010
  8. a b c I Luoghi della Fede.
  9. Cappella del Sepolcreto <Raggiolo, Ortignano Raggiolo>, Webseite Chiese Italiane, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 24. Dezember 2019 (italienisch)
  10. Ecomuseo della Castagna (Memento des Originals vom 23. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ecomuseodelcasentino.it auf den Seiten des Ecomuseo del Casentino, abgerufen am 24. Dezember 2019 (italienisch)