Oveis Saheb Djawaher

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Mondsteine, 1988. Düsseldorf, Skulpturenpark am Metro-Campus
Skulptur von Oveis Saheb im Kaiser-Wilhelm-Park, Essen

Oveis Saheb Djawaher (auch: Oveis Saheb; auch Umschrift: Oveis Sajeb Djawaher) (* 26. November 1956 in Teheran) ist ein iranischer Bildhauer, der seit seinem 13. Lebensjahr in Europa lebt. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1969 siedelte Saheb nach Europa über. 1976 bis 1979 studierte er Malerei an der Accademia di Belle Arti in Bologna, bevor er 1979 nach Deutschland umzog. 1979 bis 1983 studierte er an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei bei dem Steinbildhauer Rolf Jörres. 1983 wurde er zum Meisterschüler ernannt. Seit 1983 ist Saheb als freischaffender Bildhauer tätig. Er übernahm die ehemalige Werkstatt des Bildhauers Will Hanebal in Meerbusch-Büderich und legte in den späten 1980er Jahren in unmittelbarer Nähe ein Skulpturenfeld mit eigenen Werken an.[2]

Anlässlich der Ausstellung Skulptur D-88 überbaute Saheb die Hunsrückenstraße in Düsseldorf mit einem Dach aus Autoschrott.[3] Diese Installation war als ironischer Kommentar zu den Errungenschaften der Zivilisation zu verstehen. Angeregt durch seinen akademischen Lehrer Rolf Jörres, beschäftigt sich Saheb seit langem vorwiegend mit Steinbildhauerei. Sparsam bearbeitet er unterschiedlich große Steinblöcke durch Bohren, Keile Eintreiben und Spalten, so dass archaisch anmutende Skulpturen entstehen. Vor der Bearbeitung zeichnet Saheb häufig den Umriss eines Menschen auf den Stein, so dass die Skulpturen dem menschlichen Maß verpflichtet bleiben. Dennoch erwecken die lapidaren Blöcke den Eindruck von Monumentalität. Einzeln, geschichtet oder als Gruppe aufgestellt, erinnern sie an magische Zeichen, wie man sie aus frühen Kulturen kennt. Verstreut im Freien liegend, verbinden sich die Skulpturen mit der Natur zu einem Gesamtkunstwerk. Ein Film über Saheb mit dem Titel Stein-Zeichen als Lebens-Zeichen macht die Position Sahebs im "Spannungsfeld zweier Welten" deutlich.[4]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1982 Kunstverein Mettmann, Einzelausstellung
  • 1983 Bildhauer arbeiten in Stein, Kunstverein Bochum
  • 1984 Sammlung Helmut Klinker, Kunstmuseum Bochum
  • 1985 Forum junger Kunst: Kunstmuseum Bochum,
  • 1985 Städtische Galerie Wolfsburg
  • 1985 Museum Folkwang, Essen
  • 1986 Einzelausstellung Schloß Hardenberg, Velbert
  • 1986 Treibhaus IV, Kunstmuseum Düsseldorf
  • 1987 Im Auftrag', Folkwangmuseum Essen
  • 1988 Kunstachse Düsseldorf
  • 1988 Paul Pozzoza Museum Düsseldorf
  • 1989 Galerie Waschsalon Frankfurt
  • 1989 Folkwangmuseum Essen, Einzelausstellung
  • 1989 L'Europe des Créateurs, Grand Palais Paris
  • 1989 Eisfabrik Hannover
  • 1989 Galerie Bartz, Hannover
  • 1989 Erinnerung an die Pogromnacht 1938, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
  • 1990 Preisträger des Landes NRW, Kunsthalle Köln
  • 1991 Bildhauer arbeiten in Stein, Flottmann-Hallen Herne
  • 1991 Museum und Kirche – Religiöse Aspekte moderner Kunst, Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg
  • 1993–94 Entstehung des Skulpturenfeldes Meerbusch-Büderich
  • 1994 Skulpturenpark Horten, Düsseldorf
  • 1995 Treibhaus, Kunstmuseum Düsseldorf
  • 1996 Galerie Hasan Kastelli, Isfahan
  • 1996 Feldküche, Galerie S, Aachen
  • 1997 von Innen nach Außen, Galerie S, Aachen
  • 1998 Einzelausstellung Galerie S, Aachen
  • 1999 Die Einbeziehung des Andere', Galerie Münsterland, Emsdetten
  • 2000 Pusan Internationales Bildhauersymposium, PICAF, Südkorea
  • 2000/2001 Transfer: Künstleraustausch Galizien – NRW
  • 2001 Centro Galego de Arte Conpemporanea, Santiago de Compostela
  • 2001 Centro de Cultura Antiguo Instituto, Gijón
  • 2001 Sala de Exposiciones Rakalde, Bilbao
  • 2001 Städtisches Museum Leverkusen, Schloß Morsbroich
  • 2001 Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg
  • 2001 Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
  • 2001 Zollverein Gesellschaft für zeitgenössische Kunst
  • 2002 Sammlung Alberto Castro Lenero, Mexiko-Stadt
  • 2005 Fotos und Skulpturen: Museum für zeitgenössische Kunst Isfahan,
  • 2006 Skultupturenpark Metro, Düsseldorf
  • 2007 Oveis Saheb & Herbert Bardenheuer, Zeche Zollverein

Preise und Stipendien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1988 (Ohne Titel). Standort: Kaiser-Wilhelm-Park, Essen
  • 1988 Mondsteine. Standort: Metrostraße, Skulpturenpark am Metro-Campus, Düsseldorf[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die folgenden biografischen Angaben beruhen auf: www.duesseldorf.de/kuenstlerleben/index, auf Mitteilung von Oveis Saheb vom 8. März 2013 und auf eigenen Recherchen.
  2. Margot Klütsch: Meerbuscher Kunstwege, Kunstwerke und Denkmäler im Stadtbild, Hrsg. von der Stadt Meerbusch, Düsseldorf, Grupello Verlag, 2010, ISBN 978-3-89978-132-8
  3. Peter Schwickerath: Skulptur D-88, Ausstellungskatalog, Düsseldorf 1988, Hrg. Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V., Sittarder Straße 5, Düsseldorf, ISBN 3-923607-04-0, Abb. o. S.
  4. Stein-Zeichen als Lebens-Zeichen. Ein Porträt des Bildhauers Oveis Saheb-Djahawer, 2002, Regie: Khraw Lanong
  5. Oveis Saheb Djawaher: Mondsteine (1988), Welt-der-Form

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Schwickerath: Skulptur D-88, Ausst. Kat., Düsseldorf 1988, Hrg. Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V., Sittarder Straße 5, Düsseldorf, ISBN 3-923607-04-0
  • Oveis Saheb – Skulpturen, Ausst. Kat., Galerie S., M. Salagoudies, mit Beiträgen von Manfred Bade und Stefan von Wiese, Aachen 1997
  • Herbert Bardenheuer / Malerei – Oveis Saheb Djawaher / Skulptur. Auf Zollverein, 21. April – 27. Mai 2007. Essen. Stiftung Zollverein. 2007.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oveis Saheb Djawaher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien