Paketautomat

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Zwei verschiedene Paketautomaten: Die Paketbox links und die Packstation der DHL rechts.

Ein Paketautomat ist eine automatisierte Paketstation, die den Empfang und/oder die Abgabe von Paketen und Päckchen ermöglicht.

Paketautomaten in einzelnen Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weit verbreitet sind in Deutschland sogenannte Packstationen von DHL. Diese basieren auf den Paketautomaten KePol des österreichischen Unternehmens KEBA. 2005 lieferte auch Siemens Logistics and Assembly Systems für ein Pilotprojekt in Leipzig einige Automaten.
    Auch Amazon betreibt eigene Stationen unter den Namen Amazon Hub Locker oder Abholstation.[1]
  • In Österreich werden seit November 2006 unter dem Namen Post.24-Station 24 Paketautomaten der Firma KEBA betrieben.[2]
  • In der Schweiz bietet die Post mit My Post 24[3] seit November 2013 einen solchen Service an. Bis Juni 2014 wurden 19 Automaten in Betrieb genommen;[4] bis 2018 94 und bis anfangs 2021 183.[5]
  • In Dänemark wird von der dänischen Post seit November 2008 ein Paketautomatensystem mit dem Namen „Døgnposten“ betrieben. Seit dem Jahr 2010 sind ca. 100 KEBA KePol Automaten im Einsatz.[6]
  • In Norwegen und Schweden bietet die Tochter „bring Express“ der Posten Bring seit 2009 unter dem Namen „MyQuickBox“ ein Paketautomatensystem ebenfalls von KEBA an.[7]

White-Label-Paketstationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anbieterübergreifend und interoperabel betriebene Stationen werden White-Label-Paketboxen[8] oder Decoupling Hub[9] genannt. Sie sind ressourceneffizienter als unternehmensspezifische Stationen, können das innerstädtische Verkehrsaufkommen und Arbeitsaufwand für Zusteller verringern und beugen der Marktverzerrung in Form von Mono- und Oligopolen vor.[10][11] Das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gab 2021 eine Leitfaden zu Einrichtung, Betrieb und Geschäftsmodellen von „betreiberunabhängige[n], nutzeroffene[n] Übergabeeinheiten für Warensendungen“ heraus, das unter anderem ein „föderiertes Netzwerk der Plattformen“ vorsieht und auf die Spezifikationen CEN/TS 16819, CEN/TS 17457 und DIN SPEC 16577 verweist.[8]

Die 2015 in Deutschland von Hermes, DPD und GLS gemeinsam initiierte Paketbox wurde 2022 eingestellt.[12][13] Dagegen hat sich die Zahl der White-Label-Paketboxen in Wien[14] und Niederösterreich laut Wirtschaftskammer Wien zwischen 2019 und 2021 verdreifacht; ihr Wachstum sei in der Region überproportional.[15] Der 2008 in Nijmegen eingeführte und durch urbane Einzelhändler konsolidierte Binnenstadtservice betreibt mehrere White-Label-Boxen und ist nach initialer öffentlicher Förderung selbsttragend.[16] Eine Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) hält es für plausibel, dass White-Label-Stationen über 80 Prozent städtischer Haushalte mit Laufdistanzen unter 250 Metern abdecken können.[9]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Hauger & Nina Hohenecker: White Label Paketboxen. Evaluierung und nachhaltiges Nutzungskonzept. Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt alBox. TU-MV Media Verlag, Wien 2021. ISBN 978-3-903311251.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paketautomat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bequem und einfach zum Paket mit Amazon Locker. 10. August 2018, abgerufen am 10. Mai 2023.
  2. post.at (Memento vom 22. Dezember 2010 im Internet Archive)
  3. My Post 24 auf post.ch, abgerufen am 29. September 2019.
  4. Gute Zwischenbilanz für die Paketautomaten der Post. In: post.ch, 25. Juni 2014, abgerufen am 23. August 2021.
  5. Stefan Dauner: My Post 24-Automaten treffen den Nerv der Schweizer Bevölkerung. In: post-medien.ch, 8. April 2021, abgerufen am 23. August 2021.
  6. hellmail.co.uk (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  7. bring.com (Memento vom 23. Mai 2010 im Internet Archive)
  8. a b Andreas Breinbauer et al.: Leitfaden „White Label Paketboxen“. Betreiberunabhängige, nutzeroffene Übergabeeinheiten für Warensendungen. Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Wien 2021 (bmk.gv.at [PDF]).
  9. a b Maike Scherrer, Albert Steiner: Paketboxen zur Kundenentkopplung. Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Winterthur 16. September 2021 (winlink.ch [PDF]).
  10. Andreas Breinbauer, David Strauß, Belma Hadzic: Paket und Umschlagsboxen. Verbreitung, Erfolgskriterien und Best Practice Beispiele. Fachhochschule des BFI Wien, Wien 2022.
  11. Matthias Prandstetter et al.: On the Potentials and Dilemmas of Cooperative/White-Label Deliveries based on Selected Austrian Demonstration Cases. IPIC Conference 2019, London 2. September 2019, S. 203–209 (pi.events [PDF]).
  12. Blasius Kawalkowski: Hermes und DPD stellen Dienst ein: DHL jetzt ohne Konkurrenz. In: Inside Digital. 9. Februar 2022, abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
  13. Jacqueline Goebel: Hermes, DPD und GLS stellen Paketbox vor: Wohin mit unseren Paketen? In: Wirtschaftswoche. 6. Oktober 2015, abgerufen am 10. Mai 2023.
  14. WienBox: Handel und Privatkund*innen profitieren. In: Wiener Lokalbahnen. 9. März 2022, abgerufen am 10. Mai 2023.
  15. Logistik 2030+, Wirtschaftskammer Wien
  16. Hanna Jordan, Christiane Auffermann et al.: Die Veränderungen des gewerblichen Lieferverkehrs und dessen Auswirkungen auf die städtische Logistik. Sammlung der Praxisbeispiele. Anlage zum Ergebnisbericht. LNC LogisticNetwork Consultants GmbH, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, Berlin / Dortmund 11. November 2020, S. 11 (bund.de [PDF]).