Palazzo Piacentini

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Palazzo Piacentini in Reggio Calabria

Der Palazzo Piacentini ist ein Gebäude aus den 1930er-Jahren im historischen Zentrum von Reggio Calabria in der italienischen Region Kalabrien. Dort ist das Museo Archeologico Nazionale di Reggio Calabria, ehemals Museo Nazionale della Magna Grecia, untergebracht.

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude, das von Marcello Piacentini projektiert und nach ihm benannt wurde, wurde in den Jahren 1932 bis 1941 mit einem massigen Volumen errichtet, was seine Monumentalität unterstreicht.

Der Palast hat ein mit Bossenwerk verkleidetes Kellergeschoss aus dunklem Lavagestein, das den Höhenunterschied zwischen dem Corso Giuseppe Garibaldi und der Via Vittorio Veneto ausgleicht. Dort wechseln sich große, vorspringende Pilaster aus Travertin mit breiten Fenstern der Ausstellungssäle ab. Die Hauptfassade ist mit einer Reihe großer Verzierungen versehen, die die Münzen der Stadt aus der Zeit der Magna Graecia darstellen.

Der Palazzo Piacentini wird dank seiner großen Fensterflächen, die die Ausstellungsräume belichten, und seiner überwiegend offenen Räume, die eine einfache und fortlaufende Besichtigungsroute ermöglichen, als eines der bedeutendsten Gebäude für museale Zwecke angesehen.

Nach der Einweihung waren einige Säle im Erdgeschoss für den Publikumsverkehr geöffnet, aber heute beansprucht das Museum den gesamten in dem Gebäude verfügbaren Platz in allen vier Stockwerken (ein Tiefparterre und drei Vollgeschosse).

Von 2009 bis 2013 war das Museum wegen Umbau- und Erweiterungsarbeiten geschlossen[1] und am 21. Dezember 2013 wurde der Saal mit den Bronzestatuen von Riace vorläufig wiedereröffnet. Am 30. April 2016 wurde das Museum im Beisein des Ratspräsidenten Matteo Renzi und des Kulturministers Dario Franceschini endgültig wiedereröffnet.[2] Dreh- und Angelpunkt der Erweiterung sind der neue Innenhof, der durch ein Oberlicht abgedeckt ist, und die neue Panoramaterrasse, von der aus man die Straße von Messina überblicken kann.[3] Die Erweiterung wurde von dem Architekten Paolo Desideri entworfen und von dem damaligen Museumsdirektor, rancesco Prosperetti, beauftragt und begleitet.[4][5]

Verteilung der Ausstellungsräume[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tiefparterre:
    • Abteilung Unterwasserarchäologie, eingerichtet im Jahre 1981, die eine Sammlung von Amphoren und Ankern enthält, sowie die Bronzestatuen von Riace und die Bronzestatuen von Porticello.
  • Erdgeschoss:
    • Abteilungen Urgeschichte und Frühgeschichte, mit Funden aus Kalabrien;
    • Erster Teil der Abteilung Kolonie Magna Grecia, der Funde der Ausgrabungen von Locri Epizephiri enthält;
  • Erstes Obergeschoss:
  • Zweites Obergeschoss:
    • Städtische Pinakothek (heute an einem anderen Standort);

Einzelnachweise und Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Museo Nazionale di Reggio Calabria. ArcheoCalabria Beni Culturali, archiviert vom Original am 14. Dezember 2011; abgerufen am 25. Juli 2023 (italienisch).
  2. Emanuele Lauria, Giorgio Ruta: Reggio Calabria: nel nuova casa dei Bronzi di Riace con l'architetto Paolo Desideri. In: La Repubblica TV. 30. April 2016, abgerufen am 25. Juli 2023 (italienisch).
  3. Il filo rosso col ministero, i ribassi del 30%, Costruzioni Barozzi e 'ndrangheta. In: FLP BAC – Coordinamento Nazionale Beni e Attività Culturali. März 2017, archiviert vom Original am 1. September 2018; abgerufen am 25. Juli 2023 (italienisch).
  4. Vetro, cemento e arte nautica - Ecco il museo dei Bronzi di Riace. In: Corriere della Sera. 19. Dezember 2013, abgerufen am 25. Juli 2023 (italienisch).
  5. Nach seiner Tätigkeit als Direktor dieses Museums wurde Francesco Prosperetti zum Direktor der Soprintendenza speciale per i beni archeologici di Roma ernannt, die später in Soprintendenza Speciale Archeologia Belle Arti e Paesaggio di Roma umbenannt wurde.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Massimo Genua: Reggio Calabria e dintorni. Le immagini della storia e dell’arte. Luigi Pellegrini, Cosenza 2014. ISBN 978-88-6822-124-9.
  • Mario Pisani, Sandro Benedetti: Architetture di Marcello Piacentini. Le opere maestre. CLEAR, Rom 2004. ISBN 88-385-0106-8.
  • Giusi Currò, Giuseppe Restifo: Reggio Calabria. Laterza, Bari–Rom 1991. ISBN 88-420-3743-5.
  • Mario Lupano: Marcello Piacentini. Laterza, Bari 1991. ISBN 88-420-3882-2.
  • Augusto Placanica: Storia della Calabria. Gangemi, Reggio Calabria 2002. ISBN 88-7448-158-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Palazzo Piacentini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 38° 6′ 53″ N, 15° 39′ 4″ O