Paul Schlieper

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Paul Schlieper (* 29. Juni 1864 in Grüne bei Iserlohn; † 1950) war ein deutscher Konteradmiral der Kaiserlichen Marine und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Schlieper war ein Sohn des Fabrikbesitzers und Abgeordneten Heinrich Schlieper und seiner Frau Adelheid Schlieper, geb. Lent. Am 17. Dezember 1896 heiratete er Else Junkers. Aus der Ehe gingen die beiden Kinder Hildegard (* 1897) und Paul (* 1902) hervor.

Militärische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Schlieper trat am 15. April 1880 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein.

Als Kapitänleutnant war er 1900 Erster Offizier auf der Hansa und führte während des Boxeraufstands im Juni 1900 das Landungskorps von 123 Mann (Seymour-Expedition), welches u. a. zur letztendlich erfolglosen Entsatzung der belagerten Gesandtschaft in Peking eingesetzt worden war. Schlieper wurde beim Gefecht bei Peitsang schwer verwundet.[1]

Von Mai bis Juli 1903 war er Kommandant der Hildebrand.[2] Anschließend war er für eine erneute Indienststellungsphase vom 30. Juli 1903 bis 17. September 1903 Kommandant der Heimdall.[3]

Zwischen Mai 1904 und Juli 1904 war er für die Probefahrt Kommandant der anschließend neu in Dienst gestellten Bremen[4] und wurde in dieser Position am 11. Juni 1904 Fregattenkapitän[5]. Anfang Oktober 1904 übernahm er die Medusa und blieb deren Kommandant bis September 1905. 1906 kam er ins Reichsmarineamt und wurde am 30. März 1906 Kapitän zur See. Er kam in das Nautische Departement im Reichsmarineamt.

Am 19. November 1910 wurde er mit dem Charakter als Konteradmiral ausgezeichnet und zur Disposition gestellt.

Von August 1914 bis zu seiner Verabschiedung 1919 war er Beisitzer am Oberprisengericht in Berlin und Gefangenenfürsorge. Am 23. August 1919 wurde er verabschiedet.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meine Kriegserlebnisse in China, In: Marine-Rundschau, Band 12, 1901, S. 1101.
  • Nelson, Reihe: Illustrierte Helden-Bibliothek, Heft 20, Verlagsanstalt Rose, Neurode in Schlesien und Berlin, 1913
  • Klarschiff! Unsere Seehelden im Weltkriege, Leipzig, mehrere Auflagen und Ausgaben ab 1915.
  • Die Seeschlacht vorm Skagerrak, Reutlingen, Enßlin & Laiblin, 1917
  • Kolonie und Flotte, Berlin, Kolonial-Wirtschaftliches Komitee, 1918. (Digitalisat in der Sammlung Deutscher Kolonialismus)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien: ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 3. Koehler, 1981, ISBN 3-7822-0211-2, S. 55.
  2. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien: ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 3. Koehler, 1981, ISBN 3-7822-0211-2, S. 82.
  3. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien: ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 3. Koehler, 1981, ISBN 3-7822-0211-2, S. 58.
  4. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien: ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 1. Koehler, 1979, ISBN 3-7822-0209-0, S. 163.
  5. Guido von Frobel: Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler und Sohn, 1904, S. 1815.