Pentaboran

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Strukturformel
Strukturformel von Pentaboran(9)
Allgemeines
Name Pentaboran
Andere Namen
  • Pentaboronnonahydrid
  • nido-Pentaboran
Summenformel B5H9
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 19624-22-7
EG-Nummer 243-194-4
ECHA-InfoCard 100.039.253
Wikidata Q417437
Eigenschaften
Molare Masse 63,13 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,61 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−46,7 °C[1]

Siedepunkt

58,4 °C[1]

Dampfdruck

220 mbar (20 °C)[1]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
MAK

Schweiz: 0,005 ml·m−3 bzw. 0,01 mg·m−3[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pentaboran, genauer Pentaboran(9), ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Borane.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pentaboran(9) kann durch Thermolyse von Diboran gewonnen werden, wobei sich als Zwischenprodukt thermolabiles Tetraboran bildet, das sich mit vorhandenem Diboran zu Pentaboran(11) (B5H11) und dieses sich wiederum teilweise zu Pentaboran(9) umsetzt.[4]

Strukturelle Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

nido-Pentaboran(9)
B5H9

Pentaboran(9) ist ein Boran aus der Gruppe der nido-Borane mit der allgemeinen Summenformel BnHn+4. Die Struktur von Pentaboran(9) leitet sich nach der Wade-Regel von dem geschlossenen Polyeder mit n+1 Ecke, d. h. dem Polyeder mit 5 + 1 = 6 Ecken, dem Oktaeder ab. Hierbei besetzen die fünf Boratome von Pentaboran(9) fünf der sechs Ecken eines Oktaeders. Pentaboran(9) besitzt somit die Struktur einer quadratischen Pyramide.

Chemische Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pentaboran(9) ist eine selbstentzündliche, leicht flüchtige, farblose Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch, welche sich in Wasser zersetzt.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pentaboran(9) wurde in den späten 1950er Jahren in den USA und in den 1960er Jahren von Gluschko in der UdSSR als Raketentreibstoff untersucht. Wie bei anderen Fluor und Bor enthaltenden Treibstoffen verhinderten die vielen Probleme bei der Handhabung und der Sicherheit den Einsatz.[5]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Kontakt von Pentaboran mit Alkoholen, Ammoniak, Sauerstoff, Estern, Ether, Halogenkohlenwasserstoffen und Ketonen besteht Explosionsgefahr. Es kann auch in gefährlicher Weise bei Einwirkung von Wasser, Luft und Hitze reagieren, wobei Borverbindungen und Wasserstoff entstehen.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Pentaboran(9) in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 24. August 2011. (JavaScript erforderlich)
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 19624-22-7 bzw. Pentaboran), abgerufen am 2. November 2015.
  4. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 1003.
  5. N2O4/Pentaborane in der Encyclopedia Astronautica (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]