Peter Enders (Schachspieler)

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Peter Enders 2016 in Baden-Baden
Verband Deutschland Deutschland
Geboren 2. Februar 1963
Titel Internationaler Meister (1993)
Großmeister (1997)
Aktuelle Elo‑Zahl 2382 (April 2024)
Beste Elo‑Zahl 2535 (Juli 1997)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Peter Enders (* 2. Februar 1963) ist ein deutscher Großmeister im Schach.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Enders ist in der DDR aufgewachsen und galt dort als einer der talentiertesten Nachwuchsspieler. Er bestritt in dieser Zeit zahlreiche Schachturniere in Ungarn und spielte auch in der ungarischen Schachliga. Enders litt stark unter den Auseinandersetzungen mit dem DDR-Schachverband: Obwohl er die benötigten Normen für den Titel Internationaler Meister erzielt bzw. weit übertroffen hatte, wurde der Titel vom Verband nicht bei der FIDE beantragt. 1989 wurde er nicht zur DDR-Meisterschaft zugelassen, und zwar wegen Streitigkeiten um die dortige Unterbringung (Enders wollte ein Einzelzimmer). Da er damals die Nummer drei im Lande war, ging er davon aus, dies stehe ihm zu. Enders unternahm danach einen Suizidversuch.[1]

Erst nach der Wende fasste er in Deutschland schachlich besser Fuß; er wurde 1990 deutscher Blitzschachmeister und bekam 1993 den IM-Titel anerkannt.[2][3] Im gleichen Jahr gewann er die Deutsche Einzelmeisterschaft, was ihm die Qualifikation für das Zonenturnier in Ptuj und seine erste Großmeister-Norm brachte. Den Titel erhielt er schließlich im Jahr 1997, nachdem er Ende des Jahres 1996 zusammen mit Normunds Miezis das Großmeister-Turnier in Schöneck gewonnen hatte und so seine dritte und letzte Norm erspielte.[4] 1996 wurde er auch deutscher Meister im Schnellschach.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Wiedervereinigung spielte Enders von 1990 bis 1993 für den Münchener SC 1836, von 1993 bis 1995, in der Saison 1998/99 und ab 2002 für den Erfurter Schachklub (bis 1995 SV Erfurt West), von 1995 bis 1998 für den PSV Duisburg und in der Saison 1999/2000 für den SK Passau mehrere Saisons in der 1. Bundesliga, zuletzt in der Spielzeit 2009/2010. In der österreichischen Staatsliga A spielte er in der Saison 1998/99 beim SK Kufstein.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Interview mit Enders in der Zeitschrift „Schach“ 1/1995 S. 16–19.
  2. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 104.
  3. Enders hat nach eigenen Aussagen 25 Normen erzielt, nötig sind zwei, ebd.
  4. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 84.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peter Enders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien