Philipp Moritz von Bayern

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Prinz Philipp Moritz von Bayern, Gemälde von Joseph Vivien

Philipp Moritz Maria Dominik Joseph von Bayern, auch Philipp Moritz Maria Dominikus Joseph von Bayern (* 5. August 1698 in Brüssel; † 12. März 1719 in Rom) war ein bayerischer Prinz und postum erwählter Fürstbischof von Paderborn und Münster.

Philipp Moritz war ein Sohn des Kurfürsten Maximilian II. Emanuel von Bayern (1662–1726) aus dessen Ehe mit Therese Kunigunde (1676–1730), Tochter des polnischen Königs Johann III. Sobieski.

Im Jahr 1717 ging Philipp Moritz gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Clemens August zur theologischen Ausbildung nach Rom. Hier starb Philipp Moritz erst 20-jährig an den Masern. In Unkenntnis über den Tod des Prinzen wählte ihn das Paderborner Domkapitel am 14. März 1719 zum Bischof von Paderborn und das Kapitel in Münster am 21. März, beide Male einstimmig, zum Bischof von Münster.[1] Die Todesnachricht traf am 22. März schließlich in Paderborn ein. Die Kapitel entschieden sich nach einer kurzen Sedisvakanz für Philipp Moritz’ Bruder Clemens August.[2]

Die Glückwunschadresse der Jesuiten zeigt auf dem Kupferstich des Titelblatts die Stadt unter einem Sternenhimmel mit dem Sternzeichen Zwilling, welches die Brüder symbolisieren soll. Während Clemens August im Glanz erscheint, versinkt Philipp Moritz in dieser Darstellung im Dunkel. Philipp Moritz wurde in der Kirche Santa Maria della Vittoria in Rom bestattet. Eine Grabtafel ist in der Kirche auch heute noch zu sehen:

Grabtafel von Philipp Moritz von Bayern

Bild

Lateinische Inschrift

Übersetzung

 HIC IACET
 PHILIPPVS MAVRITIVS PRINCEPS
 ELECTORIS BAVARIAE MAXIMILIANI EMANVELIS FILIVS
 OBIIT ROMAE
 AETATIS SVAE XX ANNORVM
 MDCCXIX

 Hier ruht
 Prinz Philipp Moritz,
 Sohn des bayerischen Churfürsten Max Emanuel.
 Er starb zu Rom
 im Alter von zwanzig Jahren
 im Jahre 1719.

Ahnentafel von Philipp Moritz von Bayern
Ururgroßeltern

Herzog
Wilhelm V. von Bayern (1548–1626)
⚭ 1568
Renata von Lothringen (1544–1602)

Kaiser
Ferdinand II. (1578–1637)
⚭ 1600
Maria Anna von Bayern (1574–1616)

Herzog
Karl Emanuel I. von Savoyen (1562–1630)
⚭ 1585
Katharina Michaela von Spanien (1567–1597)

König
Heinrich IV. von Frankreich (1553–1610)
⚭ 1600
Maria de’ Medici (1575–1642)

Marek Sobieski (1548/50–1605)

Jadwiga Snopkowska (1556/59–1588/89)

Jan Daniłowicz (1570–1628)

Zofia Żółkiewska (1590–1634)

Antoine de La Grange d'Arquien

Anne d'Ancienville

Baptiste de La Châtre of Bruillebault

Gabrielle Lamy

Urgroßeltern

Kurfürst
Maximilian I. von Bayern
⚭ 1635
Erzherzogin
Maria Anna von Österreich (1610–1665)

Herzog
Viktor Amadeus I. von Savoyen (1587–1637)
⚭ 1619
Christina von Frankreich (1606–1663)

Jakub Sobieski (1590–1646)
⚭ 1627
Zofia Teofillia Daniłowicz (1607–1661)

Henri Albert de La Grange d'Arquien (1613–1707)

Françoise de la Châtre

Großeltern

Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern (1636–1679)
⚭ 1652
Henriette Adelheid von Savoyen (1636–1676)

König Johann III. Sobieski von Polen (1629–1696)
⚭ 1665
Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien (1641–1716)

Eltern

Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern (1662–1726)
⚭ 1695
Therese Kunigunde von Polen (1676–1730)

Philipp Moritz von Bayern

  • Barbara Stambolis: Libori. Das Kirchen- und Volksfest in Paderborn. Eine Studie zu Entwicklung und Wandel historischer Festkultur. Waxmann Verlag, Münster u. a. 1996, ISBN 3-89325-433-1, S. 58 (Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland 92).
  • Britta Kägler: Die Romreise der Prinzen Philipp Moritz und Clemens August von Bayern (1716–1719). Aus den Tagebüchern von Urban Heckenstaller und Maximilian von Schurff. In: Rainald Becker, Dieter J. Weiß (Hrsg.), Bayerische Römer – römische Bayern. Lebensgeschichten aus der Vor- und Frühmoderne (Bayerische Landesgeschichte und Europäische Regionalgeschichte, Bd. 2), St. Ottilien 2016, S. 297–320.

Einzelnachweise

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  1. Historische Gesellschaft zu Berlin: Jahresberichte der Geschichtswissenschift. Band 23, E. S. Mittler, 1902, S. 212
  2. Wolfgang Seegrün: Clemens August von Bayern: Priester, Bischof, Politiker. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Jg. 60 (1988), S. 15–32, hier S. 16.