Polski Fiat

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Logo von Polski Fiat Ende der 1960er
Polski Fiat 125p / FSO 125p
Fiat 126p / FSM 126p

Polski Fiat war eine polnische Automarke, unter der Fahrzeuge des italienischen Herstellers Fiat in Lizenz gefertigt wurden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polski Fiat wurde 1921 als Vertriebsfirma für Fahrzeuge des italienischen Herstellers Fiat gegründet. Auf der Basis eines Lizenzabkommens mit Fiat wurden ab 1934 die Modelle 508 und 518 montiert und unter dem Markennamen Polski Fiat angeboten. 1936 wurde zudem der Polski Fiat 508 für den polnischen Markt überarbeitet. Des Weiteren wurden in Eigenentwicklung auch Geländewagen für die polnische Armee hergestellt. Nach der Besetzung Polens 1939 wurde das Unternehmen geschlossen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1948 ein erneutes Lizenzabkommen mit Fiat geplant. 1968 wurde die Marke mit dem in der Fabryka Samochodów Osobowych (FSO) produzierten Polski Fiat 125p schließlich neu ins Leben gerufen. Der Wagen wurde sowohl in die DDR als auch in die Bundesrepublik Deutschland exportiert und bis 1982 unter diesem Namen hergestellt sowie bis 1991 unter dem Namen FSO 125p gefertigt.

Das zweite in der Volksrepublik Polen unter der Lizenz von Fiat gefertigte Modell war der Polski Fiat 126p, der in Polen auch Maluch (poln. Kleiner) genannt wurde. Das Fahrzeug wurde zwischen 1975 und 2000 in der Fabryka Samochodów Małolitrażowych (FSM) für den polnischen und europäischen Markt hergestellt. Ein Großteil der in der Bundesrepublik Deutschland verkauften Wagen dieses Typs stammte aus Polen, zu erkennen an dem Logo der FSM an der Wagenseite.

Der „Maluch“ steht in Polen als Sinnbild für die Motorisierung breiter Bevölkerungsschichten, für die andere Modelle nicht verfügbar gewesen wären und ist in dieser Hinsicht vergleichbar mit dem VW Käfer in der Bundesrepublik Deutschland oder dem Trabant in der DDR.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Dünnebier, Eberhard Kittler: Personenkraftwagen sozialistischer Länder. Transpress, Berlin 1990, ISBN 3-344-00382-8