Präsensstamm

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Vom Präsensstamm wird in diversen Grammatiken gesprochen. Er wird als kleinste Einheit des Verbs, die aber noch dessen Grundbedeutung hat, beschrieben.

Deutsche Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Deutschen entspricht er dem Infinitiv, vermindert um dessen Suffix -en, bei Verben auf -ln um das Suffix -n sowie gleichermaßen bei Verben auf -rn:

Infinitiv Präsensstamm
suchen such-
liebeln liebel-
klappern klapper-

Im Deutschen ist er der Stamm, von dem die meisten Verbformen gebildet werden. Die zwei weiteren Stämme im Deutschen sind der Präterital- und der Partizipialstamm.

Lateinische Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Lateinischen erhält man den Präsensstamm durch Streichung des Infinitivsuffixes -re. Im Gegensatz zum Deutschen besitzt das Lateinische keinen Präteritalstamm (dafür aber einen Perfektstamm, den das Deutsche nicht kennt). Es bildet eine Vergangenheitsform aus dem Präsensstamm, nämlich das Imperfekt.

Griechische Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Altgriechischen gab es neben dem Aorist-, Perfekt- und Futurstamm den Präsensstamm, der wie im Lateinischen neben dem Präsens auch das Imperfekt bildete.

Im Neugriechischen wird der Präsensstamm vom Aorist-Aktiv-Stamm, vom Aorist-Passiv-Stamm sowie vom Partizipialstamm unterschieden. Mit dem Präsensstamm werden die Gegenwartstempora in Aktiv und Passiv und ebenfalls das imperfektive Vergangenheitstempus „Paratatikos“ gebildet.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • DUDEN-Grammatik 2005 (7. Auflage)
  • J. Lyons: Einführung in die Linguistik

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]