Presliophytum

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Presliophytum

Presliophytum sp.

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Hartriegelartige (Cornales)
Familie: Blumennesselgewächse (Loasaceae)
Unterfamilie: Loasoideae
Gattung: Presliophytum
Wissenschaftlicher Name
Presliophytum
(Urb. & Gilg) Weigend

Presliophytum ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae). Die nur drei Arten kommen nur im westlichen Peru vor. Der Gattungsname ehrt wahrscheinlich den tschechischen Botaniker Karel Bořivoj Presl.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration aus Curtis's botanical magazine, Tafel 3048 von Presliophtyum incanum

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Presliophtyum incanum und Presliophytum arequipense handelt es sich um aufrecht wachsende, stark verzweigte Sträucher, aber bei Presliophytum heucheraefolium um eine einjährige krautige Pflanze. Es wird eine starke, fleischige Pfahlwurzel gebildet. Die oberirdischen Pflanzenteile sind stets mit Nesselhaaren besetzt.

Die unteren Laubblätter sind gegenständig, die oberen wechselständig. Die einfachen Blattspreiten sind eiförmig bis nierenförmig, am Rand leicht gelappt und gefurcht.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütenstände sind aus asymmetrischen und komplexen Dichasien zusammengesetzt. Die aufrecht stehenden Blüten scheinen dabei unregelmäßig gegenständig zu Laubblättern zu stehen, die jedoch frondose Vorblätter darstellen.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden. Die fünf kahnförmigen Kronblätter sind weiß bis cremefarben. Es finden sich fünf Staminodiengruppen. Die drei äußeren sind verwachsen und bilden ein weißes Schuppenblatt (nectar scale), an dessen äußerer Seite sich drei lange, reinweiße Fortsätze finden. Die beiden inneren Staminodien sind weiß und s-förmig. Die Staubblätter stehen in fünf Bündeln zu je 10 bis 15 Stück. Die Samenanlagen sind tief in drei Lamellen geteilt. Der Fruchtknoten ist unterständig.

Die Kapselfrucht ist fast kugelig.

Es liegt Diploidie vor mit einer Chromosomenzahl von 2n = 24.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle drei Arten sind endemisch in der Wüste im westlichen Peru, unterhalb Höhenlagen von 2000 Metern. Sie wachsen dort an felsigen Hängen.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Presliophytum wurde 1900 durch Ignatz Urban und Ernst Friedrich Gilg als Sektion der Gattung Loasa in Nova Acta Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae Naturae Curiosorum, Band 76, 1, Seite 260 erstbeschrieben.[2] 1997 wurde nach umfangreichen systematischen Arbeiten zur Familie Loasaceae in der Doktorarbeit von Maximilian Weigend festgestellt, dass der Rang einer Gattung erforderlich ist. Gültig wurde dieser Rang einer Gattung 2006 in Taxon, Volume 55, Issue 2, Seite 467.[3][2]

Die Gattung Presliophytum gehört zur Tribus Loaseae in der Unterfamilie Loasoideae innerhalb der Familie Loasaceae.[4] Die nächstverwandte Gattung ist Huidobria.

Zur Gattung Presliophytum gehören nur drei Arten:

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maximilian Weigend: Loasaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 6: Flowering Plants, Dicotyledons: Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2004, ISBN 3-540-06512-1, S. 248 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Maximilian Weigend: Familial and generic classification, Online, Zugriff am 19. Juli 2008
  • Maximilian Weigend: Nasa and the conquest of South America: systematic rearrangements in Loasaceae Juss., 1997, S. 215.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Nachweise angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:

  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  2. a b Presliophytum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 24. September 2017.
  3. International Code Of Botanical Nomenclature (Vienna Code), Art. 30.5, Ex. 10, online.
  4. Presliophytum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 24. September 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Presliophytum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien