Propafenon

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Strukturformel
Strukturformel von Propafenon
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Propafenon
Andere Namen
  • (RS)-1-{2-[2-Hydroxy-3-(propylamino)propoxy]phenyl}-3-phenylpropan-1-on
  • (±)-1-{2-[2-Hydroxy-3-(propylamino)propoxy]phenyl}-3-phenylpropan-1-on
  • rac-1-{2-[2-Hydroxy-3-(propylamino)propoxy]phenyl}-3-phenylpropan-1-on
Summenformel C21H27NO3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 54063-53-5
EG-Nummer 258-955-6
ECHA-InfoCard 100.053.578
PubChem 4932
ChemSpider 4763
DrugBank DB01182
Wikidata Q662511
Arzneistoffangaben
ATC-Code

C01BC03

Wirkstoffklasse

Antiarrhythmikum

Wirkmechanismus

Klasse IC – Natriumkanalblocker

Eigenschaften
Molare Masse 341,44 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

700 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Propafenon ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antiarrhythmika, der in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Nach der Einteilung von E. Vaughan Williams[2] gehört Propafenon zu Klasse I der Antiarrhythmika (Natriumkanalblocker), genauer (zusammen mit Flecainid) zur Klasse IC.[3]

Klinische Angaben

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Propafenon wird (intravenös mit 0,5 bis 1 mg/kg) unter anderem bei ventrikulären Tachykardie und ventrikulären Extrasystolen verwendet.[4][5] Bei Vorhofflimmern (mit Tachyarrhythmia absoluta) kann es ebenfalls verwendet werden.[6]

Pharmakologische Eigenschaften

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Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)

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Propafenon bindet an kardiale Natriumkanäle, die Proteinbindung hierbei beträgt über 90 %. Durch eine vergleichsweise lange Bindungszeit ist Propafenon auch bei Ruhefrequenz wirksam. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Wirkstoffklasse beeinflusst es die Aktionspotentialdauer kaum, blockiert aber stark den schnellen Natriumeinstrom der Phase 0 (QRS-Erweiterung im Ruhefrequenzbereich).[3] Dadurch, dass Propafenon strukturell mit Betablockern verwandt ist, besitzt es ebenfalls Lidocain- und Chinidin-artige Wirkung und kann auch Calciumkanäle und β-Kanäle blocken. Als unerwünscht anzusehen ist die Andockung an ATP-sensitive Kaliumkanäle in Herzmuskelzellen.[7]

Aufnahme und Verteilung im Körper (Pharmakokinetik)

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Die enterale Resorption ist gut, trotzdem ist durch einen First-Pass-Effekt die Bioverfügbarkeit eingeschränkt (ca. 50 %). Die Plasmahalbwertszeit liegt bei 3–6 Stunden.

Propafenon enthält ein Stereozentrum und besteht aus zwei Enantiomeren. Hierbei handelt es sich um ein Racemat, also ein 1:1-Gemisch von (R)- und der (S)-Form:[8]

Enantiomere von Propafenon

CAS-Nummer: 107381-31-7

CAS-Nummer: 107381-32-8

Monopräparate
Rytmonorm (D, CH)[9] und Cuxafenon (D).

Einzelnachweise

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  1. a b c Datenblatt Propafenone hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 17. Mai 2014 (PDF).
  2. E. Vaughan Williams: Classification of anti-arrhythmic drugs. In: Symposium on Cardiac Arrhythmias. (Hrsg.: E Sandfte, E Flensted-Jensen, KH Olesen). AB ASTRA (Sweden), Södertälje 1970, S. 449–472.
  3. a b Ernst Mutschler, Monika Schäfer-Korting u. a.: Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. 8., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2001, ISBN 3-8047-1763-2, S. 549ff
  4. H. M. Bryson, K. J. Palmer u. a.: Propafenone. A reappraisal of its pharmacology, pharmacokinetics and therapeutic use in cardiac arrhythmias. In: Drugs, 1993, 45(1)
  5. Reinhard Larsen: Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg / New York u. a. 1999, ISBN 3-540-65024-5, S. 75.
  6. A. Sestito, E. Molina: Atrial fibrillation and the pharmacological treatment: the role of propafenone. In: European Review for Medical and Pharmacological Sciences, 2012, 16(2), S. 242–253.
  7. G Christé, H Tebbakh, M Simurdová, R Forrat, J Simurda: Propafenone blocks ATP-sensitive K+ channels in rabbit atrial and ventricular cardiomyocytes. In: European Journal of Pharmacology, 1999, 4, 373(2–3), S. 223–232.
  8. F. v. Bruchhausen, G. Dannhardt, S. Ebel, A. W. Frahm, E. Hackenthal, U. Holzgrabe (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Band 9: Stoffe P-Z. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-642-63389-8, S. 387.
  9. Fachinformation. Compendium.ch; abgerufen am 9. Oktober 2018