Qumis

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Qumis (Iran)
Qumis (Iran)
Hekatompylos
Elburs-Gebirge
Dascht-e Kawir
Qumis

Qumis (persisch und arabisch قومس, DMG Qūmis;[1] altgriechisch Κωμισηνή Kōmisēnē, lateinisch Comisene) war eine kleine Provinz im alten und mittelalterlichen Iran (Persien). Sie lag zwischen dem Elburs-Gebirge im Norden und der Wüste Dascht-e Kawir im Süden.[2] Ihre Hauptstadt war Hekatompylos (auch Schahr-e Qumis oder einfach Qumis), die 600 n. Chr. durch Damghan ersetzt wurde.[3]

Komisene war ein Grenzland von Medien gegenüber der Parthyene (Parthien). In der sassanidischen Ära grenzte Qumis im Westen an die Provinz Ray und im Norden an die Provinz Gurgan.[4] Die Große Chorasan-Straße zweiteilte Qumis. Weitere Städte in der Provinz waren Choara (Chuwar), Semnan, Bistam, und Biyar (heute Beyardschomand).[2]

856 ereignete sich ein Erdbeben in Qumis. Es hatte eine geschätzte Stärke von 7,9–8,1 MS, zerstörte den größten Teil der Provinz und forderte zahlreiche Tote.[3]

Der Name „Qumis“ kam im 11. Jahrhundert außer Gebrauch.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vom persischen کومس Kōmis oder کومش Kōmiš; vergleiche auch altarmenisch Կոմշ Komsh. Auch als Qumes, Kumis, Komish, Komesh, Kumesh transkribiert.
  2. a b c Clifford Edmund Bosworth: Encyclopaedia of Islam, Band V. Neue Auflage. E. J. Brill, Leiden 1986, ISBN 9004078193, S. 377–378 (englisch).
  3. a b Rasoul Sorkhabi: 856 December 22 Komesh (Modern Dāmghān) Earthquake. In: Tectonic Evolution, Collision, and Seismicity of Southwest Asia: In Honor of Manuel Berberian's Forty-Five Years of Research Contributions. Geological Society of America, Boulder (Colorado) 2017, ISBN 978-0-8137-2525-3, S. 145–147 (online, englisch).
  4. Josef (Kiel) Wiesehöfer, Komisene. In: Hubert Cancik, Helmuth Schneider, Manfred Landfester (Hrsg.): Der Neue Pauly. Brill Online, 2015, doi:10.1163/1574-9347_dnp_e619040.