Rehain (Massen-Niederlausitz)

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Rehain
Koordinaten: 51° 40′ N, 13° 50′ OKoordinaten: 51° 39′ 58″ N, 13° 49′ 35″ O
Höhe: 115 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Oktober 1973
Eingemeindet nach: Lindthal
Postleitzahl: 03238
Vorwahl: 03531

Rehain (niedersorbisch Rydań)[1] ist ein Wohnplatz in Lindthal, einem Ortsteil der amtsangehörigen Gemeinde Massen-Niederlausitz im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg. Der Ort gehört dem Amt Kleine Elster (Niederlausitz) an.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rehain liegt in der Niederlausitz, etwa neun Kilometer nordöstlich der Stadt Finsterwalde und 12 Kilometer südwestlich von Calau. Umliegende Ortschaften sind die zur Stadt Calau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz gehörenden Dörfer Schrakau im Norden und Gollmitz im Nordosten, der Bronkower Ortsteil Rutzkau im Osten, der Ortsteil Göllnitz im Südosten, der zur Gemeinde Lichterfeld-Schacksdorf gehörende Ortsteil Lieskau im Süden, Lindthal im Westen und Babben im Nordwesten.

Rehain liegt am Ende einer Sackgasse, die im drei Kilometer entfernten Lindthal von der Kreisstraße 6227 abzweigt. Der Ort liegt an der Kleinen Elster. Nördlich führt die Bahnstrecke Lindthal–Altdöbern Süd an Rehain vorbei; etwas weiter nördlich die Bahnstrecke Halle–Cottbus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Rehain wurde im Jahr 1479 mit dem Namen „Roheim“ erstmals urkundlich erwähnt, der Ortsname beschreibt ein Dorf in einem gehegten Wald, in dem es Rehe gibt. Aus dem ursprünglichen Ortsnamen entwickelte sich über „Rehann“ im Jahr 1542 und „Rehan“ im Jahr 1608 das heutige Rehain.[2]

Vor dem Wiener Kongress und den dort beschlossenen Gebietsabtretungen des Königreiches Sachsen an das Königreich Preußen gehörte Rehain zu Sachsen. Ab 1816 gehörte der Ort zum Landkreis Luckau der preußischen Provinz Brandenburg. 1840 hatte Rehain laut der Topographisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a.d.O. 9 Wohngebäude mit 71 Einwohnern. Der Ort war der Standesherrschaft Drehna angehörig und war damals nach Göllnitz eingepfarrt.[3] 1864 hatte Rehain 73 Einwohner.[4]

Bis 1815 gehörte Rehain zum Luckauischen Kreis, dieser wurde nach den Gebietsänderungen des Wiener Kongresses in den Landkreis Luckau umgewandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Gemeinde zunächst in der Sowjetischen Besatzungszone und anschließend in der DDR. Bei der am 25. Juli 1952 in der DDR durchgeführten Kreisreform wurde die Gemeinde dem Kreis Finsterwalde im Bezirk Cottbus angegliedert. Am 1. Oktober 1973 erfolgte die Eingemeindung in die Nachbargemeinde Lindthal. Nach der Wende wurde der Kreis Finsterwalde in Landkreis Finsterwalde umbenannt und schließlich aufgelöst, die Gemeinde Lindthal mit dem Ortsteil Rehain wurde dem Landkreis Elbe-Elster zugeordnet und schloss sich dem Amt Kleine Elster (Niederlausitz) an. Am 31. Dezember 1997 schloss sich die Gemeinde Lindthal mit drei weiteren Gemeinden zu der neuen Gemeinde Massen-Niederlausitz zusammen. Rehain ist seitdem ein Wohnplatz dieser Gemeinde.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung in Rehain von 1875 bis 1971[5]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 86 1910 47 1933 37 1946 64 1964 36
1890 58 1925 37 1939 31 1950 60 1971 39

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. 1. Auflage. Verlag VEB Domowina, Bautzen 1975, S. 185.
  2. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 140.
  3. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker’s Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844 Online bei Google Books, S. 160.
  4. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., 1867 Online bei Google Books, S. 184.
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Elbe-Elster. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 27. August 2018.