Richard Klewer

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Richard Klewer (1932)

Richard Klewer (* 9. April 1898 in Arnsberg;[1]1973) war ein deutscher Kommunalpolitiker. Er war Bürgermeister der Städte Werl und Iserlohn sowie Landrat der Kreise Iserlohn und Olpe.

Richard Klewer begann im Jahr 1917 als Mitarbeiter des Landratsamtes des Kreises Arnsberg. Er blieb in dieser Stellung bis 1934.[1] Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Werl vollzog sich am 28. März 1933. Um die Mittagszeit beurlaubte der Regierungspräsident in Arnsberg telegrafisch den amtierenden Bürgermeister Friedrich (Fritz) Nachtsheim, mit der gleichzeitigen Ernennung Klewers zum neuen Bürgermeister. Klewer hatte in der Verwaltung in Meschede, Grevenbroich und Mönchengladbach gearbeitet. Er war zuerst kommissarisch bestellt. Ihm wurde für die Fortführung der Verwaltungsgeschäfte der Soester Regierungsassessor van der Sandt bestellt.

Mit seinem Dienstantritt waren die Übernahme wichtiger Verwaltungsstellen durch Parteimitglieder verbunden. Es wurden Beurlaubungen, Pensionierungen ausgesprochen und Pressekampagnen und Diskriminierungen angedroht. Auch vor körperlichen Misshandlungen schreckte der NS-Terror nicht zurück. Sein Vorgänger Nachtsheim wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli 1933 in seiner Wohnung überfallen und misshandelt.[2] Er wurde von der SA in sogenannte Schutzhaft genommen.

Die Urkunde zur Ernennung des Franz von Papen zum Ehrenbürger der Stadt Werl trägt seine Unterschrift. Die Feierlichkeiten unter Anwesenheit des Vizekanzlers waren eines der wichtigsten Ereignisse in seiner Amtszeit. Ebenfalls wurden in dieser Zeit Adolf Hitler und Paul von Hindenburg zu Ehrenbürgern ernannt. Diese erschienen allerdings nicht persönlich zur Ernennung, sondern dankten mit Handschreiben. Hitler nahm den Ehrenbürgerbrief am 8. Februar 1934 aus der Hand von Klewer persönlich in der Reichskanzlei entgegen. Den Brief für Hindenburg gab Klever am 9. Februar 1934 im Präsidentenbüro ab.

Ebenfalls in seine Amtszeit fielen der Bau und die Eröffnung des Fliegerhorst Werl, um den er sich stark einsetzte. Er erhoffte sich die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Belebung der städtischen Wirtschaft.[3]

Klewer wurde 1943 auf Betreiben des SA-Hauptsturmführers, Ratsherrn der NSDAP und Fabrikdirektors Fritz Heinrich, der großen Einfluss in der Werler Partei hatte, abgesetzt und durch Walter Riedel ersetzt.

Am 1. Februar 1943 wurde Klewer zum Bürgermeister der Stadt Iserlohn ernannt. In dieser Stellung verblieb er bis zum 4. Mai 1945. Seit dem 19. April trug er dabei den Titel eines Oberbürgermeisters und leitete in Personalunion auch das Landratsamt des Kreis Iserlohn. Letzteres blieb bis zum 20. Juli 1945 unter seiner Verwaltung, als er in gleicher Stellung an das Landratsamt des Kreis Olpe wechselte. Im Zuge der Verwaltungsstrukturänderungen unter der britischen Militärregierung wechselte Richard Klewer zum 21. Februar 1946 auf das neu geschaffenen Amt des Oberkreisdirektors, der nun der Leiter der Verwaltung war. Mit dem 9. Dezember 1946 erfolgte dann seine Versetzung in den einstweiligen Ruhestand. Nach 1948 war Klewer als Verwaltungsrechtsrat bei der Kreisverwaltung Meschede beschäftigt.[1]

  • Landkreistag Nordrhein-Westfalen (Hg.): Dokumentation über die Landräte und Oberkreisdirektoren in Nordrhein-Westfalen 1845–1991, Knipping, Düsseldorf 1992.
  • Helmuth Euler: Werl unterm Hakenkreuz. Brauner Alltag in Bildern, Texten, Dokumenten. Zeitgeschichte 1933–1945, 2. Aufl., Werl 1984.
  • Amalie Rohrer/Hans Jürgen Zacher (Hg.): Werl. Geschichte einer westfälischen Stadt, Band 2, Bonifatius Druck Buch Verlag, Paderborn 1994, ISBN 3-87088-844-X.

Einzelnachweise

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  1. a b c Landkreistag Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Dokumentation über die Landräte und Oberkreisdirektoren in Nordrhein-Westfalen 1845–1991. Düsseldorf 1992, S. 666.
  2. Amalie Rohrer/Hans Jürgen Zacher (Hg.): Werl. Geschichte einer westfälischen Stadt, Band 2, Bonifatius Druck Buch Verlag, Paderborn 1994, ISBN 3-87088-844-X, S. 828.
  3. Amalie Rohrer/Hans Jürgen Zacher (Hg.): Werl. Geschichte einer westfälischen Stadt, Band 2, Bonifatius Druck Buch Verlag, Paderborn 1994, ISBN 3-87088-844-X, S. 895.