Saint-Fons

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Saint-Fons
Saint-Fons (Frankreich)
Saint-Fons (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Métropole de Lyon (69)
Arrondissement Lyon
Koordinaten 45° 43′ N, 4° 51′ OKoordinaten: 45° 43′ N, 4° 51′ O
Höhe 155–220 m
Fläche 6,06 km²
Einwohner 19.360 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 3.195 Einw./km²
Postleitzahl 69190
INSEE-Code

Hôtel de Ville (Rathaus)

Saint-Fons [sɛ̃ fɔ̃] ist eine französische Gemeinde mit 19.360 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) in der Métropole de Lyon in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört administrativ zum Arrondissement Lyon und war bis 2015 Hauptort (Chef-lieu) des Kantons Saint-Fons. Ihre Einwohner heißen Saint-Foniards.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Fons liegt am linken bzw. östlichen Ufer der Rhone. Die Gemeinde liegt südlich von Lyon und grenzt unmittelbar an das Stadtgebiet der Großstadt. Weitere Nachbargemeinden von Saint-Fons sind Vénissieux im Osten, Feyzin im Süden, Irigny im Südwesten und Oullins-Pierre-Bénite im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Findling von Saint-Fons

Der Name der Stadt bezieht sich nicht auf einen Heiligen, sondern auf die hier früher zahlreich vorkommenden Brunnen. Das Gebiet wurde Cent-Fonts (deutsch: Hundert Brunnen) genannt. Der Name veränderte sich später zu Saint-Fons.

Saint-Fons wurde 1888 eine selbständige Gemeinde; zuvor gehörte der damalige Weiler Saint-Fons zur Gemeinde Vénissieux.[1] Die wichtigste Rolle in der Entwicklung zu einer eigenständigen Stadt spielte die hier ansässige chemische Industrie. So stellte hier Rhodia ab 1912 Zelluloseacetat-Flocken her, die in Farben und Lacken eingesetzt wurden. Im Zweiten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen Rhône-Poulenc[2] um 1943 Zwangsarbeiter im Rahmen der Kriegswirtschaft der deutschen Besatzer

Am 27. Juli 1945 stießen bei Saint-Fons ein Personenzug und ein Güterzug, der Munition geladen hatte, zusammen. Die folgenden Explosionen zerstörten nicht nur zahlreiche Häuser, sondern auch das örtliche Gaswerk. Etwa 150 Menschen starben bei dem Unfall.[3]

Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Partnerstadt von Saint-Fons ist seit 1972 Kelkheim (Taunus) bei Frankfurt am Main.[4] Die Partnerschaft entstand am Rande der bereits länger bestehenden Partnerschaft zwischen den Großstädten Lyon und Frankfurt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Rocca (* 1927), Karikaturist, Comic-Künstler und Bildhauer

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Fons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Présentation de la ville. Gemeinde Saint-Fons, abgerufen am 21. Mai 2022 (französisch).
  2. Olivier Faron: Les Chantiers de Jeunesse. Avoir 20 ans sous Pétain. Hrsg.: Patrick Weil. Édition Grasset & Fasquelle, Paris 2011, ISBN 978-2-246-75971-3, S. 237.
  3. Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3, S. 115.
  4. Saint-Fons Retour sur quarante ans de jumelage avec Kelkheim. In: leprogres.fr. 25. August 2012, abgerufen am 24. Mai 2022 (französisch).