Saint-Germain-de-Joux

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Saint-Germain-de-Joux
Saint-Germain-de-Joux (Frankreich)
Saint-Germain-de-Joux (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Ain (01)
Arrondissement Nantua
Kanton Valserhône
Gemeindeverband Pays Bellegardien
Koordinaten 46° 11′ N, 5° 44′ OKoordinaten: 46° 11′ N, 5° 44′ O
Höhe 434–1091 m
Fläche 11,27 km²
Einwohner 505 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 45 Einw./km²
Postleitzahl 01130
INSEE-Code

Kirche von Saint-Germain-de-Joux

Saint-Germain-de-Joux ist eine französische Gemeinde mit 505 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Valserhône im Arrondissement Nantua und ist Mitglied im Gemeindeverband Pays Bellegardien.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Germain-de-Joux liegt auf 506 m, etwa zehn Kilometer nordwestlich der Stadt Bellegarde-sur-Valserine und 39 Kilometer östlich der Präfektur Bourg-en-Bresse (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im französischen Jura im engen Tal der Semine, in das hier von Westen der Taleinschnitt der Cluse de Nantua mündet, zwischen den Jurahöhen von Retord im Süden und Échallon im Norden.

Die Fläche des 11,27 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Hochjuras. Das Gebiet wird von Norden nach Süden von der Semine (rechter Nebenfluss der Valserine) in einem tief in die Jurahöhen eingeschnittenen Tal durchflossen. Bei Saint-Germain-de-Joux mündet von Westen der Combet, welcher den östlichen Teil der Cluse de Nantua entwässert. Zum Gemeindebann gehören auch die steilen und teilweise von Felswänden überragten Hänge beidseits der Täler von Semine und Combet. Nach Nordosten erstreckt sich das Gemeindeareal auf einen bewaldeten breiten Höhenrücken des Juras, auf dem mit 1091 m die höchste Erhebung von Saint-Germain-de-Joux erreicht wird. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Haut-Jura (frz.: Parc naturel régional du Haut-Jura).

Zu Saint-Germain-de-Joux gehören neben dem eigentlichen Dorf auch verschiedene Weiler und Gehöfte, darunter:

  • La Voûte (520 m) in der Cluse de Nantua westlich des Dorfes
  • Les Combes (610 m) am östlichen Talhang der Semine
  • Marnod (710 m) auf einem Geländevorsprung östlich des Tals der Semine

Nachbargemeinden von Saint-Germain-de-Joux sind Échallon und Giron im Norden, Champfromier und Montanges im Osten, Châtillon-en-Michaille und Le Poizat-Lalleyriat im Süden sowie Charix und Plagne im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet von Saint-Germain-de-Joux gehörte im Mittelalter zum Grundbesitz des Klosters von Nantua, das hier im 13. Jahrhundert eine Festung errichten ließ. Die Kontrolle über den damals schon wichtigen Verkehrsweg durch die Cluse de Nantua übernahmen im 14. Jahrhundert die Grafen von Savoyen. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Ortschaft im Jahre 1302 unter dem latinisierten Namen Sanctus Germanus Jurensis; von 1622 ist die Bezeichnung Sainct Germain überliefert.[1]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfarrkirche von Saint-Germain-de-Joux wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts neu erbaut. Auf dem Friedhof steht eine gotische Kapelle.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2016
Einwohner 706 615 546 536 465 476 494 507
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 505 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[2] gehört Saint-Germain-de-Joux zu den kleinen Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl während des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte (1881 zählte das Dorf noch 965 Einwohner), wurde seit Beginn der 1990er Jahre wieder ein leichtes Bevölkerungswachstum verzeichnet.[3] Die Ortsbewohner von Saint-Germain-de-Joux heißen auf Französisch San-Germinois(es).

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Germain-de-Joux war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung und hauptsächlich in Bellegarde-sur-Valserine ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstraße D1084, die von Bellegarde-sur-Valserine via Nantua nach Pont-d’Ain führt. Weitere überregionale Straßenverbindungen bestehen mit Oyonnax, Saint-Claude und Le Grand-Abergement. Die Autobahn A40, die 1989 eröffnet wurde, verläuft südlich von Saint-Germain-de-Joux durch einen rund 1 km langen Tunnel. Der nächste Anschluss befindet sich in einer Entfernung von rund neun Kilometern. Saint-Germain-de-Joux besaß einen Bahnhof an der Eisenbahnlinie von Bellegarde via Nantua nach Bourg-en-Bresse. Die Strecke ist im Jahr 2010 als TGV-Linie Haut-Bugey wieder reaktiviert worden (ohne Halt in Saint-Germain).

In Saint-Germain-de-Joux befindet sich eine staatliche école primaire (Grundschule mit eingegliederter Vorschule).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Germain-de-Joux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Noms de lieux de Suisse Romande, Savoie et environs – lettre «S». In: henrysuter.ch. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. November 2011 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/henrysuter.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  3. Saint-Germain-de-Joux – notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 3. Juni 2015 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).