Sarah O’Connor

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Sarah Ellen O’Connor (* 1973) ist eine US-amerikanische Naturstoffchemikerin. Sie untersucht die Vielzahl von Stoffwechselprodukten in Pflanzen, die oftmals als Arzneistoffe auch von medizinischem Interesse sind, wie Alkaloide und Iridoide. Im Zentrum ihrer Forschung steht die Frage, wie Pflanzen diese komplexen Verbindungen aus einfachen Bausteinen herstellen, und wie sich die Stoffwechselwege über die Zeit entwickelt haben.[1] Von 2011 bis 2019 war sie Projektleiterin am John Innes Centre in Norwich, Großbritannien. Im November 2018 wurde sie von der Max-Planck-Gesellschaft zum Wissenschaftlichen Mitglied ernannt. Sie leitet die Abteilung Naturstoffbiosynthese am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena.[2]

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarah O’Connor studierte von 1991 bis 1995 an der University of Chicago; ihre Studien schloss sie als Bachelor of Science in Chemistry ab. Anschließend promovierte sie bis zum Jahr 2000 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Barbara Imperiali zum Thema Conformational Effects of Asparagine-Linked Glycosylation.[3] Ihren Doktortitel erhielt sie für ihre Forschung über Proteinglykosylierung. Sie war Postdoktorandin an der Harvard Medical School, wo sie zusammen mit Christopher T. Walsh an der Epothiolon-Biosynthese arbeitete.[4] Von 2003 bis 2010 kehrte sie als Professorin an das MIT zurück.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den wissenschaftlichen Arbeiten von Sarah O’Connor zählen detaillierte Untersuchungen wichtiger Arzneipflanzen: Rauwolfia serpentina, Catharanthus roseus und Aspergillus japonicus. Mittels Bioinformatik und Enzymcharakterisierung deckt ihre Arbeitsgruppe auf, über welche Biosynthesewege diese Pflanzen Wirkstoffe herstellen. Durch den Einbau neuer Enzyme, wie zum Beispiel einer Halogenase[5] oder einer Oxidase[6] entstehen neuen Varianten dieser Moleküle, die in der Natur nicht vorkommen. Ziel der Forschung ist es, „neuartige Verbindungen“ mit noch besseren Eigenschaften, wie etwa reduzierten Nebenwirkungen, herzustellen.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webseite der O'Connor Group. Abgerufen am 24. Januar 2019.
  2. Sarah O'Connor wird neue Direktorin an unserem Institut. Abgerufen am 24. Januar 2019.
  3. Sarah E. O'Connor. (PDF) MIT, abgerufen am 24. Januar 2019.
  4. Sarah E. O’Connor, Huawei Chen, Christopher Walsh: Enzymatic Assembly of Epothilones: The EpoC Subunit and Reconstitution of the EpoA-ACP/B/C Polyketide and Nonribosomal Peptide Interfaces. In: Biochemistry. 41. Jahrgang, Nr. 17, 2002, S. 5685–5694, doi:10.1021/bi020006w (englisch).
  5. Weslee S. Glenn, Ezekiel Nims, Sarah E. O’Connor: Reengineering a Tryptophan Halogenase To Preferentially Chlorinate a Direct Alkaloid Precursor. In: Journal of the American Chemical Society. 133. Jahrgang, Nr. 48, 7. Dezember 2011, ISSN 0002-7863, S. 19346–19349, doi:10.1021/ja2089348, PMID 22050348 (englisch).
  6. Lorenzo Caputi, Jakob Franke, Scott C. Farrow, Khoa Chung, Richard M. E. Payne, Trinh-Don Nguyen, Thu-Thuy T. Dang, Inês Soares Teto Carqueijeiro, Konstantinos Koudounas: Missing enzymes in the biosynthesis of the anticancer drug vinblastine in Madagascar periwinkle. In: Science. 360. Jahrgang, Nr. 6394, 3. Mai 2018, ISSN 0036-8075, S. 1235–1239, doi:10.1126/science.aat4100, PMID 29724909 (englisch, sciencemag.org).
  7. Wain medal lecture - School of Biosciences - University of Kent. In: www.kent.ac.uk. Abgerufen am 18. Oktober 2018 (englisch).
  8. Creative Sponge: Sarah O'Connor elected into EMBO | John Innes Centre. In: www.jic.ac.uk. Abgerufen am 17. Oktober 2018 (englisch).
  9. Zwei neue Ehrenmitglieder. Abgerufen am 30. Oktober 2023.