Sowjetskaja-See

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Sowjetskaja-See
Sovetskaya Lake
Ein Satelliten-Graustufenbild mit 90° East Lake (90°-Ost-See) und Sowjetskaja-See. Die glatten, dunkel­grauen, ovalen Formen sind leichte Ver­tiefungen in der Ober­fläche des Eis­schildes, die die Ufer­linien der beiden Seen nach­zeichnen.[1]
Geographische Lage Kaiser-Wilhelm-II.-Land,
Antarktis (in der Nähe des Wostoksees)
Daten
Koordinaten 77° 58′ S, 89° 16′ OKoordinaten: 77° 58′ S, 89° 16′ O
Karte von Sowjetskaja-See
Fläche 1 600 km²
Maximale Tiefe ~900 m

Besonderheiten

Tiefe (unter dem Eis) ~2,5 km,
Temperatur −2 °C.

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Der Sowjetskaja-See (englisch Sovetskaya Lake, russisch Советская озеро) ist ein subglazialer See auf etwa auf 77° Süd / 90° Ost, der sich etwa 2,5 km unterhalb der Oberfläche des antarktischen Eisschildes befindet. Der See wurde im Januar 2006 von Robin Bell und Michael Studinger, Geophysikern vom Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University, entdeckt und benannt nach der inzwischen eingemotteten sowjetischen Forschungsstation Sowjetskaja, die vor vielen Jahren ohne dass man es wusste über dem See gebaut wurde. Er umfasst eine Fläche von etwa 1600 km², das ungefähre Alter liegt bei 35 Millionen Jahren, die geschätzte Tiefe beträgt ca. 900 m, die Wassertemperatur liegt konstant bei −2 °C. Zusammen mit ihm wurde der nach seiner Lage benannte 90° East Lake (deutsch „90°-Ost-See“) entdeckt. Die beiden Seen liegen in der Nähe des Wostoksees, der als der größte der über 70 subglazialen Seen der Antarktis gilt. Das Wasser in den Seen wird durch die Wärme der Erdoberfläche und die Isolierung durch die dicke Eisdecke vor dem Gefrieren bewahrt. Man glaubt, dass der Wostoksee und die neu entdeckten Seen einzigartige Ökosysteme enthalten könnten, die seit mehreren Millionen Jahren von der Außenwelt isoliert sind. Der Nachweis von Leben in diesen subglazialen Seen könnte die Hypothese untermauern, dass primitives Leben in unterirdischen Ozeanen von eisbedeckten Monden unseres Sonnensystems (etwa dem Jupitermond Europa) existieren könnte.[2][1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Newly Discovered Antarctic Lakes, NASA, 20. November 2003 - 29. Februar 2004
  2. Ken Kostel: Two New Lakes Found Beneath Antarctic Ice Sheet. Lamont-Doherty Earth Observatory, 25. Januar 2006, archiviert vom Original am 15. August 2012; abgerufen am 3. Dezember 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldeo.columbia.edu