St. Jodok (Ravensburg)

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St. Jodok, Ravensburg

Die Kirche St. Jodok ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude in der Unterstadt von Ravensburg.

Die Pfarrkirche St. Jodok wurde 1385 als dreischiffige Basilika errichtet; kirchenrechtlich war sie dem Kloster Weißenau unterstellt. Im 15. Jahrhundert wurde an das unverputzte Gebäude unter anderem an der Südseite eine Sakristei angebaut. Bis zum 19. Jahrhundert war St. Jodok von einem Friedhof umgeben, von dessen Mauern noch Reste erhalten sind. Die Innenausstattung stammt größtenteils aus der Zeit nach 1400.

2018 wurde die Kirche durch Brandstiftung schwer beschädigt. Im Jahr 2019 wurde die Kirche mit einem neuen Raum- und Lichtkonzept nach Plänen des Architekten Jürgen Hildebrand (Friedrichshafen) wiedereröffnet.[1]

Zu den besonderen Ausstattungsgegenständen zählen Sandsteinkonsolen rechts und links des Chorbogens mit Engelsbüsten aus der Zeit um 1480; auf den Konsolen befinden sich Darstellungen von Maria und Johannes als Holzplastiken, die ebenfalls aus der Zeit um 1480 stammen.

Im Chor befindet sich ein Sakramentshaus mit Marienkrönung aus dem Jahre 1450.

Ein mittelalterliches Fresko im Chor zeigt Christus mit Alltagswerkzeugen. Diese Darstellung wird auch Feiertagschristus genannt und sollte dazu ermahnen, Sonn- und Feiertage zu heiligen.

Blick auf die Rieger-Orgel

Die Geschichte der Orgeln in St. Jodok lässt sich bis in das Jahr 1611 zurückverfolgen. Die heutige Orgel wurde 1993 von der Orgelbaufirma Rieger (Schwarzach) mit 38 Registern auf drei Manualwerken und Pedal erbaut. Dabei wurde das Rückpositiv der Vorgängerorgel von Reiser aus dem Jahr 1947 als Chororgel verwendet und an die neue Hauptorgel angebunden. 2019 wurde die Orgel renoviert und die Chororgel entfernt.[2]

I Hauptwerk C–a3
1. Bourdon 16′
2. Principal 08′
3. Flûte harmonique 08′
4. Octav 04′
5. Quinte 0223
6. Superoctav 02′
7. Cornet V 08′
8. Mixtur major IV 0113
9. Trompete 08′
II Continuo-Werk C–a3
10. Holzgedackt 08′
11. Rohrflöte 04′
12. Octavin 02′
13. Larigot 0113
14. Mixtur minor IV 01′
15. Krummhorn 08′
Tremulant
III Schwellwerk C–a3
16. Bourdon 16′
17. Geigenprincipal 08′
18. Rohrgedackt 08′
19. Viola da Gamba 08′
20. Voix céleste (ab A) 08′
21. Prästant 04′
22. Blockflöte 04′
23. Nazard 0223
24. Flachflöte 02′
25. Tierce 0135
26. Fourniture V 02′
27. Basson 16′
28. Trompette harmonique 08′
29. Hautbois 08′
30. Clairon harmonique 04′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
31. Untersatz 32′
32. Prästant 16′
33. Subbass 16′
34. Octavbass 08′
35. Spitzflöte 08′
36. Tenoroctav 04′
37. Posaune 16′
38. Trompete 08′
  • Koppeln: Normalkoppeln, Super- und Suboktavkoppeln

Im Turm von St. Jodok hängen fünf Glocken. Die älteste Glocke wurde 1438 vermutlich von der Biberacher Gießhütte gegossen; sie ist mit ihren 1,3 Tonnen die zweitgrößte Glocke des Geläuts und überdauerte als einziger Klangkörper des historischen Geläuts die beiden Weltkriege. Als Ersatz für die im Krieg vernichteten Glocken erhielt St. Jodok 1950 vier neue Glocken; sie wurden von der Glockengießerei Petit & Edelbrock (Gescher) in schwerer Rippe gegossen. Die Glocken haben die Schlagtöne es1, f1, g1, b1 und c2.[3]

  • Anton Burkhart (Hrsg.): Festschrift zur 600-Jahrfeier der Katholischen Pfarrgemeinde St. Jodok Ravensburg. 1385–1985. Pfarramt St. Jodok, Ravensburg 1985
  • Judith Gaab: Vielleicht schau ich mal rein… Jugendkirche als religiöser Erfahrungsraum. Schwabenverlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7966-1449-1 (über die „Jugendkirche Joel“ in St. Jodok)
  • Jürgen Kaiser: Ravensburg, St. Jodok. Schnell & Steiner, Regensburg 2. Auflage 2001 (Kunstführers Nr. 1347)
  • Reiner Schuhenn: Die neue Rieger-Orgel in St. Jodok, Ravensburg. Orgelfest 1993. Pfarramt St. Jodok, Ravensburg 1993.
Commons: Pfarrkirche St. Jodok (Ravensburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Basisinformationen zur Kirche
  2. Beitrag zur Orgel – Orgel-Verzeichnis
  3. Siehe auch die Videoaufnahme des Geläuts bei youtube

Koordinaten: 47° 46′ 59,6″ N, 9° 36′ 40,6″ O