Statue des Dareios I.

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Statue des Dareios
Statue des Dareios
Statue des Dareios

Die Statue des Dareios wurde 1972 bei Ausgrabungen im Palast von Dareios I. in Susa gefunden und befindet sich seit 1973 im Iranischen Nationalmuseum in Teheran. Es handelt sich um eines der wenigen rundplastischen Werke eines achämenidischen Herrschers. Die überlebensgroße Statue wurde in Ägypten gefertigt und ist mit ägyptischen Hieroglyphen und Keilschriften (Inschrift DSab) dekoriert. Der Keilschrifttext ist in drei Sprachen abgefasst: Altpersisch, Elamisch und Babylonisch. Aus den Inschriften geht hervor, dass die Statue den König Dareios I. darstellt. Sie ist aus Grauwacke gearbeitet und heute noch 2,46 m hoch erhalten. Einst war sie etwa 3,5 m hoch. Der obere Teil der Figur ist heute nicht mehr erhalten.

Fundort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Statue fand sich an der Westseite des Dareios-Tores und flankierte die Südseite des dortigen Einganges. An der Nordseite stand einst wahrscheinlich eine zweite Statue, von der sich aber keine Reste fanden. Die gesamte Toranlage bildete den östlichen Eingang des Palastkomplexes. Die Statue blickte damit auf den Palast.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Herrscher trägt ein persisches Gewand, wie es auch von zeitgenössischen Reliefs bekannt ist. Um den Bauch trägt er einen Gürtel mit einem Dolch in seiner Scheide. Die Scheide zeigt Reihen von geflügelten Bullen. An der Vorderseite des Gürtels befindet sich ein Knoten, auf dem in ägyptischen Hieroglyphen der Name des Dareios steht. Der linke Arm ist über dem Bauch angewinkelt und hielt einst vielleicht eine Lotusblüte. Nur der Stängel der Blüte ist erhalten. Der rechte Arm hängt an der rechten Körperseite. Es ist unbekannt, was die Faust einst in der Hand hielt. An den Armgelenken trägt Dareios dünne Armreifen.

Die Figur steht auf einem Sockel, auf dem die 24 Provinzen des persischen Reiches aufgelistet sind. Die Liste ist wiederum in ägyptischen Hieroglyphen geschrieben. Die Provinzen sind als kniende Männer dargestellt, die ihre landesübliche Tracht tragen. Ihre Arme sind erhoben. Unterhalb dieser Figuren befindet sich jeweils ein Halbrund mit dem Namen der Provinz in Hieroglyphen.

Der hieroglyphische Text deutet an, dass die in Susa gefundene Statue einst in Pithom (oder Heliopolis[1]) aufgestellt war. Es ist nicht sicher, wann sie nach Susa überführt wurde, wahrscheinlich kurz nach dem Tod von Dareios I.

Datierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anhand der Namensschreibung von Dareios in Hieroglyphen kann die Statue in das letzte Drittel seiner Regierungszeit datiert werden, etwa 495 bis 486 v. Chr. Grauwacke wurde in Ägypten im Wadi Hammamat gebrochen. In der Tat gibt es dort Inschriften, die für die Jahre 496 und 492 v. Chr. Expeditionen bezeugen. Bei einer von diesen wird der Stein für diese Statue gebrochen worden sein. Diese Expeditionen wurden von dem Leiter aller Arbeiten in Ägypten Chnumibre geleitet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David Stronach: Recherches dans le secteur Est du tépé de l’Apadana 1973-1974. La statue de Darius le Grand découverte à Suse (= Cahiers de la Délégation française en Iran.Band 4). 1974, S. 61–72.
  • Michael Roaf: The Subject Peoples on the Base of the Statue of Darius. In: Cahier de la Délégation Archéologique Française en Iran. Bd. 4, 1974, S. 73–160.
  • Heinz Luschey: Archäologische Bemerkungen zu der Darius-Statue von Susa. In: Akten des 7. Internationalen Kongresses für Iranische Kunst und Archäologie, München 7.-10. September 1976. Reimer, Berlin 1979, ISBN 3-496-00103-8, S. 207–217.
  • Ursula Kaplony-Heckel: Die in Susa neu entdeckte Statue des Dareios I. In: Otto Kaiser (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Alte Folge, Bd. 1: Rechts- und Wirtschaftsurkunden – Historisch-chronologische Texte. Lieferung 6: Historisch-chronologische Texte. Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1985, ISBN 3-579-00065-9, S. 609–613.
  • Peter Calmeyer: Ägyptischer Stil und reichsachaimenidische Inhalte auf dem Sockel der Dareios-Statue aus Susa / Heliopolis (= Achaemenid history. Bd. 6: Asia Minor and Egypt. Old cultures in a new empire. Proceedings of the Groningen 1988 Achaemenid history workshop.). Nederlands instituut voor het nabije oosten, Leiden 1991, ISBN 90-6258-406-3, S. 285–303.
  • Jean Yoyotte: The Egyptian Statue of Darius. In: Jean Perrot (Hrsg.): The Palace of Darius at Susa. The great royal residence of Achaemenid Persia. Tauris, London 2013, ISBN 978-1-84885-621-9, S. 238–271.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Statue des Dareios I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josef Wiesehöfer: Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in frühislamische Zeit. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, ISBN 3-85497-018-8, S. 54–74, hier: S. 59.