Steinpicker (Schnecke)
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Steinpicker | ||||||||||||
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Steinpicker (Helicigona lapicida) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Helicigona lapicida | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Steinpicker (Helicigona lapicida) ist eine Art der Schnirkelschnecken (Helicidae), die sich durch ein flaches, linsenförmiges und charakteristisch gekieltes Gehäuse auszeichnet, das es ihr ermöglicht, sich bei Trockenheit in Baumritzen und Felsspalten zurückzuziehen.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gehäuse des Steinpickers (Helicigona lapicida) unterscheidet sich in seiner Form deutlich von dem kugeligen Gehäuse anderer Schnirkelschnecken (Helicidae). Es ist linsenförmig mit einem niedrigen Gewinde. Die äußerste Windung weist eine deutlich abgezeichnete Kante (Kiel) auf. Die Gehäuseoberfläche ist fein gestreift und recht grob gekörnelt. Bei graubrauner Grundfarbe zeigen sich verschwommene rotbraune Flecken. Albinotische Gehäuse sind fast durchsichtig. Der Mundsaum ist abgelöst und zu einer starken weißen Lippe erweitert. Der Nabel ist weit und offen, deutlich sichtbar. Das Gehäuse erreicht eine Breite von 12 bis 20 Millimeter, eine Höhe von 7 bis 9 Millimeter und weist circa 5½ Umgänge auf.
Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Steinpicker bewohnt schattige, gerne von Vegetation überwachsene Felsen und Mauern. Trotz ihres Namens ist die Schnecke nicht nur an Gestein, sondern auch an Bäumen, vorwiegend Laubbäumen wie Buche, Hainbuche und Bergahorn anzutreffen. Bei Regenwetter kriechen sie den Stamm hinauf, um die auf der Rinde wachsenden Algen zu verzehren[1].
Die charakteristische Gehäuseform des Steinpickers lässt sich als Anpassung an die Überdauerung von Trockenperioden erklären: Das linsenförmige flache Gehäuse ermöglicht es dem Steinpicker, sich in Rindenspalten und Felsritzen zurückzuziehen.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Steinpicker kommen vor allem im Hügelland und in Bergwäldern West- und Mitteleuropas vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mittelportugal bis ins mittlere Skandinavien. Auf Großbritannien ist die Art bis ins südliche Schottland zu finden. In Südirland wurde der Steinpicker, wo er als Relikt der nacheiszeitlichen Wärmezeit (Atlantikum) auftrat, zuletzt im Jahre 1968 nachgewiesen und gilt dort aufgrund von Lebensraumverlust als vermutlich ausgestorben.[2] In den Alpen ist die Art, mit Ausnahme im Tauferer Ahrntal, nur nördlich des Hauptkamms verbreitet, im Osten bis in den Polnischen Jura und in die Westkarpaten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10), 287 S. ISBN 3-570-03414-3
- M.P. Kerney, R.A.D. Cameron, J.H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Parey-Verlag, Hamburg und Berlin 1983, 384 S. ISBN 3-490-17918-8
- Vollrath Wiese: Die Landschnecken Deutschlands. Quelle & Meyer Verlag 2014, 352 S. ISBN 978-3-494-01551-4
- D. Geyer: Unsere Land- und Süßwassermollusken. G. Lutz’ Verlag, Stuttgart 1927 (3. Aufl.), 262 S.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Totholz – Ein besonderer Lebensraum. Klaus Bogon, Tier- und Naturfotografie, abgerufen am 3. Oktober 2020.
- ↑ Ireland Red List No. 2: Non-marine Molluscs, 2009. S. 7 (PDF; 11,8 MB).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helicigona lapicida auf biolib.cz
- Helicigona lapicida auf Molluscs of central Europe
- Verbreitungskarte für Schleswig-Holstein
- Helicigona lapicida in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Neubert, E., 2011. Abgerufen am 13. Februar 2014.