Stele von Karagündüz

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Stele von Karagündüz (Urartu)
Stele von Karagündüz (Urartu)
Tušpa
Karagündüz

Die Stele von Karagündüz (Charakonis, Харагонис) ist eine Stele aus dem Reich Urartu.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stele wurde in der Nähe des Ostufers des Salzsees Erçek Gölü in der Provinz Van in 1890 m Höhe gefunden und befindet sich heute im Museum von Van. Ein Abklatsch befindet sich im georgischen Nationalmuseum. Die Stele stammt aus der Herrschaftszeit von Menua und Išpuini. Der untere Teil der Stele fehlt, das Oberteil der Stele ist noch 1,90 m hoch und 70 cm breit[1] und beidseitig beschriftet. Auf der Vorderseite sind zahlreiche gleicharmige Kreuze eingemeißelt, die Teile der Inschrift zerstört haben.

Die Inschrift in urartäischer Keilschrift berichtet vom Sieg des Gottes Ḫaldi über die Stadt Mešta und das Land Paršua[2]. Die Könige waren mit über 6000 Reitern, 106 Streitwagen und 22.000 Fußsoldaten ausgezogen. Außer der Stadt Mešta eroberten sie die Städte Qua, Šaritu und Nigibi.

Da der Erçek Gölü in der Nähe eines Passes nach Choy im Iran liegt, will M. Salvini die Stele als Beweis dafür heranziehen, dass die erwähnte Stadt Mešta mit Hasanlu am Urmiasee identisch ist.

Konkordanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autor Kürzel Nummer
Lehmann-Haupt 1928–1935 CICh 15
König HchI 7
Melikišvili UKN 24
Arjutjan KUKN 35
Salvini 2008 - A 3-9

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Miroslav Salvini: Die Einwirkung des Reiches Urartu auf die politischen Verhältnisse auf dem Iranischen Plateau. In: Ricardo Eichmann, Hermann Parzinger (Hrsg.): Migration und Kulturtransfer. Der Wandel vorder- und zentralasiatischer Kulturen im Umbruch vom 2. zum 1. vorchristlichen Jahrtausend. Akten des internationalen Kolloquiums, Berlin, 23. bis 26. November 1999 (= Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte. 6). Habelt, Bonn 2001, ISBN 3-7749-3068-6, S. 343–356.
  • Miroj Salvini: La stele di Karagündüz. In: Paolo Emilio Pecorella, Mirjo Salvini: Tra lo Zagros a l'Urmia. Ricerche storiche ed archeologiche nell'Azerbaidjan iraniano (= Incunabula Graeca. ISSN 0073-5752). Edizioni dell'Ateneo, Rom 1984, S. 57–62.
  • Robert H. Dyson, Jr: Hasanlu and early Iran. In: Archaeology. Bd. 13, Nr. 2, 1960, ISSN 0003-8113, S. 118–129, JSTOR:41666821.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Miroj Salvini, Corpus dei Testi Urartei. Rom 2008, A3-9
  2. Miroslav Salvini: Die Einwirkung des Reiches Urartu auf die politischen Verhältnisse auf dem Iranischen Plateau. In: Ricardo Eichmann, Hermann Parzinger (Hrsg.): Migration und Kulturtransfer. Bonn 2001, S. 349.