Synset

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Synset ist ein aus dem Englischen stammender Begriff der Semantik, konkreter der Lexikographie. Es geht um die Bildung von Wortfeldern und Begriffsfeldern, indem man Synonyme zu einem Feld, einem „Konzept“[1] (im Sinne einer Begrifflichkeit) zusammenfasst. In der inhaltlichen Erschließung entspricht ein Synset einem Synonymring.

Unterscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man unterscheidet lexikalische und konzeptuelle (begriffliche) Beziehungen (Relationen) innerhalb eines Synset.

Lexikalische Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(a) die Bedeutungsidentität bzw. Bedeutungsähnlichkeit (Synonymie),

(b) die Gegenteiligkeit der Bedeutung (Antonymie) sowie (c) etymologische Beziehungen.[2]

Konzeptuelle Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(a) das Verhältnis von Ober- zu Unterbegriffen (Hyperonymie/Hyponymie bzw. Superordination/Subordination;

(b) das Verhältnis eines Teils zu einem Ganzen (Meronymie/Holonymie); (c) die kausale Beziehung (Ursache und Wirkung).

Software[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Natural Language Toolkit enthält Werkzeuge, die unter Benutzung von WordNet unterschiedliche Abfragen zu Synsets ermöglichen.[3] Das untere Beispiel in der Programmiersprache Python importiert WordNet und gibt dann das Synset zu "motorcar" aus. Anschließend werden zum ermittelten Synset "car.n.01" das Wortfeld mit der Methode lemma_names() ermittelt und ausgegeben.

import nltk from nltk.corpus import wordnet as wn print(wn.synsets('motorcar')) # Ausgabe: [Synset('car.n.01')]  print(wn.synset('car.n.01').lemma_names()) # Ausgabe: ['car', 'auto', 'automobile', 'machine', 'motorcar'] 

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claudia Kunze: Semantische Relationstypen im GermaNet. In: Stefan Langer, Daniel Schnorbusch: Semantik im Lexikon (Tübinger Beiträge zur Linguistik; Bd. 479). Narr, Tübingen 2005, S. 161–178 (164 f.), ISBN 3-8233-6099-X (Semantik Im Lexikon über google books)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kunze, in: Langer/Schnorbusch, Semantik im Lexikon (2005), S. 161 (164), Beispiel: {Hast, Eile}
  2. genauer: morphosemantischen Relationen derived_from und participle, vgl. Kunze, in: Langer/Schnorbusch, Semantik im Lexikon (2005), S. 165
  3. Steven Bird, Ewan Klein, and Edward Loper: Natural Language Processing with Python – Analyzing Text with the Natural Language Toolkit. In: Accessing Text Corpora and Lexical Resources. Abgerufen am 13. April 2020 (englisch).