Teutoburger Deputierten-Convent

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Der Teutoburger Deputierten-Convent (TDC) war ein von 1907 bis 1913 bestehender Korporationsverband von farbentragenden, schlagenden Studentenverbindungen an deutschen Handelshochschulen. Der am 19. Mai 1907 gestiftete TDC tagte jährlich zu Pfingsten in Detmold, der Residenzstadt des Fürstentums Lippe am Teutoburger Wald.[1] Der TDC gilt als Nachfolger des Teutoburger Chargierten-Convents, der von 1897 bis 1907 bestand.[2]

Der TDC hatte Mitgliedsverbindungen an folgenden Handelshochschulen:

  • Leipzig (gegr. 1898): Turnerschaft Markomannia, Akademische Verbindung Cimbria,
  • Berlin (gegr. 1901): Akademische Verbindung Hansea,
  • Frankfurt/Main (gegr. 1901): Akademische Verbindung Franconia
  • Mannheim (gegr. 1908): Turnerschaft Rheno-Nicaria

sowie an der Technischen Hochschule

  • München (gegr. 1877): Turnerschaft Sugambria.

Der TDC hatte auch ein Verkehrs- und Freundschaftsverhältnis mit vier Studentenverbindungen an der Handelshochschule

  • Köln (gegr. 1901): Akademische Verbindungen Hansea, Ubia, Arminia und Salia.

Nachdem einige Handelshochschulen als eigene Fakultäten an Universitäten weitergeführt worden waren und sich die drei ältesten Verbindungen Cimbria Leipzig, Markomannia Leipzig und Franconia Frankfurt älteren traditionsreichen Verbänden anschließen wollten, verringerte sich die Anzahl der TDC-Verbindungen immer weiter. Daher wurde im Mai 1913 unter dem Vorsitz des Rheno-Nicaren Adolf Seitz die Auflösung des TDC beschlossen.

Als bereits das Satzungswerk eines neuen Verbandes zwischen Kölner, Berliner, Münchner und Mannheimer Korporationen vor dem Abschluss stand, beendete der Ausbruch des Ersten Weltkriegs diese Bemühungen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paulgerhard Gladen: Der Teutoburger Deputierten-Convent 1907–1913, in: ders.: Die deutschsprachigen Korporationsverbände. WJK-Verlag, Hilden 2014, ISBN 978-3-933892-28-7. S. 77–78.
  • Wilhelm Nehring: Geschichte des Corps Rheno-Nicaria zu Mannheim und Heidelberg. Eigenverlag, 1979, S. 8–17.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Universitäts-Kalender, Sommersemester 1912. 1. Teil. Leipzig, 1912, S. 304.
  2. Paul Ssymank, Friedrich Schulze: Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig 1918, S. 413.